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Unsere mittlerweile sechste Reise nach Südafrika führte uns im Februar nach Johannesburg und stand unter dem Motto "Natur Pur".  14 Tage durch die Provinzen Gauteng, Mpumalanga, Limpopo und in das Königreich Swaziland, eine wunderschöne Route, die uns unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse bescherte.

Südafrika Februar 2014

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Von Wien ging es über Frankfurt nach Johannesburg. Herrliches Wetter, 26 Grad – was will man mehr? Wir werden erwartet und zum Firmensitz unseres Mietwagenanbieters gebracht, etwa zehn Kilometer vom Flughafen entfernt. Ein etwas älterer Toyota Hilux wird uns die nächsten zwei Wochen zuverlässig durch das Land begleiten und uns gute Dienste leisten. Vor der Abfahrt tanken wir noch schnell – 160 Liter! Mit diesem Fassungsvermögen kommen wir erst einmal ein gutes Stück weit.

Unsere Route führt von Johannesburg auf der N1, der Hauptverbindung in den Norden und nach Botswana sowie Simbabwe. Schon nach kurzer Zeit lassen wir die trostlosen Industriezentren der Hauptstadt hinter uns, und eine schier endlose grüne Savannenlandschaft erstreckt sich vor uns.

Hinter Bela Bela biegen wir links auf die R33 ab und fahren über Vaalwater zum Welgevonden Game Reserve. Die letzten 20 Kilometer haben es in sich und geben uns einen kleinen Vorgeschmack auf die nicht immer perfekten Straßenverhältnisse in Südafrika. Am Main Gate passieren wir die Schranke, müssen jedoch noch weitere 50 Kilometer bis zum Westgate zurücklegen. Dort stellen wir unseren Wagen auf einem bewachten Parkplatz ab und werden zur Sediba Lodge gebracht. Schon auf dem Weg dorthin dürfen wir uns über Begegnungen mit Zebras, Gnus und Giraffen freuen – ein perfekter Auftakt!

Die Lodge liegt idyllisch in einem Taleinschnitt und wurde terrassenförmig den Hügel hinauf gebaut. Nach einem herzlichen Empfang und einem kurzen Rundgang durch die Lodge bleibt gerade noch Zeit, unser Zimmer zu bewundern, bevor es losgeht:

Evening Game Drive, wie es sein soll! Jede Menge Tiere, holprige Wege, eine große Elefantenherde mit einem niedlichen Baby und ein perfekter Platz für den Sundowner … einfach herrlich.

Zurück in der Lodge genießen wir das Abendessen im romantisch beleuchteten Boma: Springbock-Steak, Lamm und dazu eine Flasche Fat Bastard Chardonnay. Danach eine Zigarre und ein letzter Drink auf der privaten Terrasse. Die Geräusche der Wildnis dringen bis zu uns, und wir fallen todmüde ins Bett. 280 Kilometer Gesamtstrecke.

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Zum Akklimatisieren bleiben wir einen weiteren Tag auf Sediba.

Safari-Alltag: Um 5.30 Uhr Weckruf, anschließend Abfahrt zum Morning Drive. Ein schöner Morgen, doch wir unterschätzen die Temperaturen etwas – durch den Fahrtwind ist es recht kühl. Als Highlight der abwechslungsreichen Pirschfahrt können wir ein Geparden-Geschwisterpaar im hohen Gras bestaunen, was angesichts des üppig grünen und dichten Bewuchses gar nicht so einfach ist. Nach mehr als drei Stunden kehren wir ins Camp zurück, wo ein ausgiebiges Frühstück auf uns wartet. Den restlichen Vormittag und Nachmittag nutzen wir für eine längere Ruhepause, nur unterbrochen von einem Lunch mit Straußensteak, bevor wir um 16.30 Uhr erneut in den Busch aufbrechen.

Auch am Abend ist uns das Glück hold: Wir können ein Breitmaulnashorn mit seinem etwa vier Monate alten Kalb aus nächster Nähe beobachten.

Zum Abendessen erwartet uns ein weiteres einheimisches Highlight – "Kudu" –, das sich ebenfalls als schmackhaft erweist. Leider hat sich aufgrund der Klimaanlage und der morgendlichen Kühle ein hartnäckiger "Männerschnupfen" eingestellt. Um dem drohenden "Gefahrenszenario" vorzubeugen, ziehen wir uns bald zurück.

Am nächsten Morgen geht es wieder in aller Herrgottsfrühe in den Park. Eland, Wasserböcke sowie große Gruppen von Zebras, Impalas und Gnus kreuzen unseren Weg. Mit viel Glück entdecken wir schließlich die einzige in diesem riesigen Areal beheimatete Tüpfelhyäne – ein wahrer Glücksmoment

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Nach dem Frühstück verlassen wir das Game Reserve und setzen unsere Fahrt in Richtung Norden fort. Kurz vor Polokwane biegen wir von der N1 auf die R71 in Richtung Tzaneen ab. Hier ist höchste Konzentration am Steuer gefragt: Menschen überqueren unberechenbar die Straße, Rinder tummeln sich auf der Fahrbahn, und der eigenwillige Fahrstil der Einheimischen stellt uns vor zusätzliche Herausforderungen.

Nach Haenertsburg ändert sich die Vegetation merklich. Endlose Wälder prägen nun das Landschaftsbild. Tzaneen liegt in einer fruchtbaren Region, die den Anbau tropischer und subtropischer Früchte wie Mangos, Bananen, Orangen und Avocados begünstigt. Rund um die Stadt finden sich Kiefern- und Eukalyptusplantagen sowie Gelb-, Stink- und Eisenholzbäume. Die zahlreichen Sägewerke zeugen von der wirtschaftlichen Bedeutung der Forstwirtschaft in dieser Gegend.

Im Pekoe View Tea Garden (den es heute leider nicht mehr gibt) gönnen wir uns eine kurze Pause bei einer Tasse Tee und einem beeindruckend großen Stück Schokokuchen.

Die Nacht verbringen wir in der Tzaneen Country Lodge, dem wohl sichersten Hotel Südafrikas an diesem Abend – zur gleichen Zeit findet dort ein Meeting der südafrikanischen Polizei statt.

Gesamtstrecke: 400 Kilometer.

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Nach einer unruhigen Nacht – das Zimmer war heiß und stickig – nehmen wir ein schnelles Frühstück ein, bevor es gleich wieder losgeht. Auf der R529 fahren wir nordwärts, vorbei an endlosen Bananenplantagen und Obstfarmen. Wir wechseln auf die R81 und durchqueren Giyani, die ehemalige Hauptstadt des Homelands Gazankulu, bevor wir schließlich die R524 nehmen. Diese führt uns zum Punda-Maria-Tor, wo wir die Eintrittsformalitäten für den Kruger-Nationalpark erledigen.

Bis hierher war die Strecke dicht besiedelt, ja geradezu zersiedelt. Viele kleine Häuser säumen den Weg, teils in der klassischen Rundform gebaut. Mit dem Eintritt in den Kruger-Park ändert sich die Szenerie jedoch schlagartig: Der menschenleere, einsame Norden des Parks begrüßt uns mit seiner unberührten Natur.

Kaum haben wir das Tor passiert, erleben wir bereits die faszinierende Tierwelt des Parks: Elefanten, Flusspferde und Impalas tauchen in Sichtweite auf, und auch ein Büffel lässt nicht lange auf sich warten. Im Camp Punda Maria machen wir einen kurzen Stopp, um unsere Wasservorräte aufzufüllen.

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Nun geht es weiter auf den Nebenwegen S60 und S61, bevor wir die H1-8, die Hauptverbindung in den Norden, erreichen. Entlang der Straße stehen beeindruckende Baobabs (afrikanische Affenbrotbäume), die uns mit ihrer majestätischen Erscheinung in Staunen versetzen. Auf der Brücke des Luvuvhu-Flusses legen wir eine kurze Pause ein – eine der wenigen Stellen im Park, an denen das Verlassen des Fahrzeugs erlaubt ist. Zwei gelbe Markierungen zeigen den Bereich an, den man betreten darf.

Hier beginnt das Land der Makuleke. Zwar untersteht dieses Gebiet ebenfalls der Parkverwaltung, es befindet sich jedoch im Besitz des Makuleke-Stammes und darf von diesem wirtschaftlich genutzt werden.

Weiter geht es auf der H1-9, und kurz vor dem Pafuri Gate zweigt links ein fünf Kilometer langer, sehr holpriger Weg zur Outpost Lodge ab – unserer Unterkunft für die Nacht.

Die Ankunft wirkt zunächst unspektakulär: ein kleiner Vorplatz mit einem gemauerten Eingangstor. Doch hinter dem Tor eröffnet sich uns ein beeindruckender Anblick: eine modern und offen gestaltete Lodge mit einem überwältigenden Blick auf den 100 Meter tiefer fließenden Luvuvhu und das umliegende Land.

Nach einer kurzen Einweisung beziehen wir unser Zimmer. Die Unterkünfte sind einzelne kleine Häuser, die auf Stahlgerüsten stehen und im Abstand von jeweils etwa 50 Metern entlang der Hügelflanke gebaut wurden. Bis zu unserer Nummer 10 ist es ein ganz schöner Weg!

Das Besondere an den Zimmern: Die Front- und Seitenwände bestehen aus Rollostoff, der sich automatisch hochfahren lässt. Dadurch hat man das Gefühl, direkt in der Natur zu sein. Das gesamte Zimmer kann wie eine große Terrasse genutzt werden, und der Ausblick von hier oben ist schlicht atemberaubend – so schön, dass wir am liebsten gar nicht mehr weg möchten.

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Wir bekommen noch einen späten Lunch und lernen die einzigen anderen Gäste der Lodge kennen: ein junges Pärchen – er Südafrikaner, sie Holländerin – auf ihren Flitterwochen. Um 16:00 Uhr startet der Nachmittags-Game-Drive mit Cora, unserer Guide. Die Fahrt führt uns zur Hululuku-Pfanne am Limpopo, dem Grenzfluss zu Simbabwe.

Cora ist eine begeisterte Guide und teilt ihr umfangreiches Wissen über Fauna und Flora gern mit uns. Es gibt eine Menge zu sehen: In erster Linie die wundervolle Landschaft, für die der Norden des Kruger-Nationalparks bekannt ist, und natürlich die Tierwelt. Wir sichten Impalas, Gnus, Zebras und noch vieles mehr – sogar für einen Sekundenbruchteil den Rücken einer sehr dunklen Leoparden-Dame, die blitzschnell im Dickicht vor uns verschwindet.

Den Sundowner genießen wir im Marschland des Limpopo, umgeben von unzähligen Marabus, die die umliegenden Bäume als Schlafplätze gewählt haben. Auf der Rückfahrt in der Dunkelheit erhaschen wir noch einen Blick auf das Hinterteil eines großen Leoparden-Männchens.

Die Abendfahrt hat über vier Stunden gedauert. Wir entscheiden uns, gleich im Restaurant zum Abendessen zu bleiben und uns den weiten Weg ins Zimmer zu sparen. Danach geht es jedoch sofort dorthin: Wände hochgefahren, eine Flasche Rotwein geöffnet, eine Zigarre angezündet – und die Vollmondnacht genossen.

Eine unbeschreibliche Geräuschkulisse: Das Murmeln des Flusses vermischt sich mit den vielfältigen Lauten der Insekten und Vögel. Ab und zu hört man in der Ferne ein Zebra oder ein Impala. Das ist Afrika.

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Grandios, so zu erwachen! Man hat das Gefühl, im Freien übernachtet zu haben. Nur langsam wird es heller, die Geräusche Afrikas werden intensiver, und der Blick schweift über den Fluss und die Ebenen – einfach fantastisch.

Um 05:00 Uhr werden wir geweckt, und eine halbe Stunde später beginnt die Abfahrt. Heute geht es nach Machindwenzi, einem Wasserloch in der Nähe des Limpopo – wieder eine tierreiche Gegend. Wir sehen zahlreiche Impalas, Zebras, Nyalas, Gnus und eine unzählige Vielfalt an Vogelarten.

Die Kaffeepause verbringen wir in einem Fever-Tree-Wald. Die Gelbrinden-Akazie, auch Fieber-Akazie genannt, hat ihren Namen von ihrem Standort in Malariagebieten – warme, feuchte Regionen, die eine Brutstätte der Malaria übertragenden Anopheles-Mücken sind. Die ersten Siedler glaubten, dass Malariainfektionen durch die Anwesenheit dieses Baumes verursacht wurden.

Nach über vier Stunden Fahrt durch diese wunderschöne Landschaft kehren wir zur Lodge zurück. Auf dem Weg zu unserem Zimmer bleibt uns kurz das Herz stehen: Eine Schlange liegt auf dem Holzdeck vor uns! Glücklicherweise verschwindet sie blitzschnell im Busch. Wir waren so überrascht, dass wir die Art der Schlange nicht erkennen konnten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir schnell unsere Koffer – es ist Zeit, den Park auf eigene Faust zu erkunden.

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Es geht Richtung Süden: Zuerst fahren wir die H1-9 über den Luvuvhu-Fluss, dann die H1-8 zum Babalala-Picknickplatz, weiter zum Shingwedzi Restcamp und schließlich zum Mopani Restcamp, wo wir übernachten. Es sind "nur" 170 Kilometer, doch man sagt, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit kaum mehr als 30 km/h beträgt.

Das bestätigt sich auch bei uns, denn es gibt ständig etwas zu sehen. Alle paar Kilometer gibt es etwas zu erspähen, auch wenn der Norden des Parks weniger Tiere beherbergt als der südliche Teil. So vergeht die Zeit wie im Flug, und es ist bereits nach 18:00 Uhr – kurz bevor die Gates schließen –, als wir das Camp erreichen.

Unsere Hütte ist einfach, wie die meisten der staatlichen SANParks-Unterkünfte, aber sauber. Es gibt eine kleine Terrasse mit Küche und Kühlschrank. Wir füllen unsere Wasservorräte im Shop auf und gehen dann ins Restaurant, das einen herrlichen Blick über den Pioneerdamm bietet. Steaks und Wein stehen auf dem Menü. In der Ferne tobt ein Gewitter mit unzähligen Blitzen, während das Grunzen der Flusspferde im Fluss ein ganz eigenes Konzert bietet – einfach genial.

Auf der Terrasse vor der Hütte trinken wir noch ein Glas Wein. Doch die Müdigkeit übermannt uns schnell, und es geht bald ins Bett.

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Ein langer Tag steht bevor – wieder "nur" 260 Kilometer. Nach den Erfahrungen von gestern wissen wir, dass das wohl gut 10 Stunden dauern wird. Nach einem schnellen Frühstück und einem vollen Tank brechen wir auf. Unser Ziel ist Buckler's Guest Farm, etwas außerhalb des Parks ganz im Süden, nahe Crocodile Bridge.

Der Tag beginnt mit schönem Wetter, doch mittlerweile wirkt der Himmel bedrohlich, und die Wetterprognose sagt Regen voraus. Zunächst fahren wir bis Letaba, etwa 50 Kilometer auf der Hauptroute H1-6. Ab dort nehmen wir die Nebenstraßen, hauptsächlich Schotterpisten, und folgen der S46 und S44 immer entlang des Olifants Rivers.

Es gibt viele Tiere links und rechts der Wege – wirklich spektakulär. Ein besonderer Höhepunkt ist die Durchquerung eines kleinen Baches. Dort residiert ein etwa 1,5 Meter langes Krokodil, umgeben von zahlreichen Schnappschildkröten. Als wir im Bach stehen bleiben, kommt das Krokodil bis auf einen Meter an unser Auto heran und mustert uns neugierig. Vermutlich hofft es, dass wir aussteigen und für etwas Abwechslung auf seinem Speiseplan sorgen – doch wir beherrschen uns.

Eine kurze Pause legen wir im Olifants Camp ein, um unsere Wasservorräte aufzufüllen und gleichzeitig etwas hierzulassen. Das Camp liegt oberhalb des Flusses und bietet eine wundervolle Aussicht.

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Nach Olifants geht es weiter auf einer der Hauptstraßen, der H1-4. Wir haben bereits viel von unserer Zeit verbraucht – den nächsten Besuch im Park müssen wir definitiv besser planen.

Doch nun öffnet der Himmel seine Schleusen: Unmengen von Wasser prasseln auf uns herab. Für die nächsten zwei Stunden sind Sturm und Regen unsere ständigen Begleiter auf dem Weg nach Süden. Danach legt der Regen immer wieder Pausen ein, und viele Tiere scheinen sichtlich Freude am nassen Wetter zu haben.

Unsere Route führt über Satara und Tshokwane bis zur H1-10, wo wir endlich unsere ersten Löwen entdecken. Unweit eines Nebenweges liegen zwei junge Männchen im Gras. Kurz darauf sichten wir drei Breitmaulnashörner und eine riesige Büffelherde – es müssen über 100 Tiere sein.

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Am Hillseide-Wasserloch tummelt sich eine große Elefantenherde – mindestens 40 bis 50 Tiere. Da einige der Elefanten auf der Straße stehen, halten wir an und beobachten das Spektakel. Immer mehr Tiere strömen auf die Straße, und einige Halbstarke zeigen uns mit Drohgebärden, dass wir besser ein Stück zurücksetzen sollten, um nicht zu nah an die Herde zu gelangen.

Die Zeit vergeht, doch die Elefanten zeigen keine Anzeichen, die Straße freizugeben. Mittlerweile stehen fünf Autos hinter uns und unsere Zeit wird langsam knapp. Da es nicht so aussieht, als würden die Elefanten die Straße bald räumen, entscheiden wir uns, den "Roadblock" zu umfahren. Wir setzen ein kurzes Stück zurück und nehmen die matschigen Pisten über die S129, S128 und S29.

Zurück auf der H10 fahren wir im Eiltempo über Lower Sabie auf die H4-2. Entlang des Weges sehen wir wieder unzählige Tiere: Impalas, Gnus, Giraffen, Zebras, Kudus und viele mehr. Der Süden des Parks ist unglaublich tierreich.

Gerade rechtzeitig, kurz bevor der Park um 18:30 Uhr schließt, fahren wir über die Crocodile Bridge hinaus. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer und etwa 10 Minuten Fahrt bis zu unserer Unterkunft, der Buckler's Lodge. Die Lage ist fantastisch – direkt am Crocodile River mit Blick in den Park.

Es war ein verdammt langer Tag. Vollkommen erschöpft beziehen wir unser großes Zimmer mit eigener Küchenzeile. Anstatt ins Restaurant zu gehen, öffnen wir eine Flasche Wein, machen ein paar Toasts und essen dazu Biltong, während wir auf der Terrasse entspannen. Eine heiße Dusche im Außenbereich beschließt diesen erlebnisreichen Tag, bevor wir todmüde ins Bett fallen.

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Ein neuer Tag im Paradies beginnt – mit strömendem Regen. Doch bereits um 07:30 Uhr, noch vor dem Frühstück, hat sich das nasse Wetter verzogen, und langsam beginnen sich die Wolken aufzulösen. Es ist unser letzter Tag im Park, und dieser wird deutlich entspannter. Heute halten wir uns nur im südlichen Teil auf, wodurch wir die benötigte Zeit für die Strecken besser einschätzen können.

Über die Crocodile Bridge gelangen wir in den Park. Der Süden ist auch touristisch belebter, und schon bald stehen wir bei einer kleinen Ansammlung von Autos, deren Insassen eine Gruppe Störche beobachten. Die Vögel sind vom vielen Regen noch immer triefend nass.

Den gesamten Tag verbringen wir im tiefen Süden, im Dreieck zwischen den Camps Crocodile Bridge, Berg-en-Dal und Lower Sabie. Es gibt unzählige Begegnungen mit der Tierwelt des Parks. Heute sehen wir fast alles – nur Leoparden und Geparden bleiben uns verborgen.

Die Highlights des Tages: Eine Elefantenfamilie im Schlammloch, Büffel im Fluss, Löwen bei ihrer Mittagssiesta, zwei Nashörner, die uns bis auf zehn Meter heranlassen, und zahlreiche Vogelbeobachtungen – darunter Kingfisher, Hammerkop, Reiher, Adler und viele mehr.

Erst kurz vor der Sperrstunde verlassen wir den Park. An der gleichnamigen Brücke wartet zum Abschluss noch ein Krokodil auf uns – ein passender Abschiedsgruß.

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Noch eine kleine Anekdote zum Abend: Es ist Valentinstag, und wir fahren in das 10 Kilometer entfernte Komatipoort, um in der Ecolux Lodge zu essen. Dort angekommen, bekommen wir einen schönen Tisch auf der Terrasse und werden gleich vom etwas schrulligen Besitzer aufs Herzlichste begrüßt.

Ab diesem Moment wird der Abend allerdings ein wenig chaotisch. Es scheint, als hätte von den Angestellten bisher niemand im Service gearbeitet. Der Ablauf ist so langsam und durcheinander, dass es schon fast wieder lustig ist. Doch wir lassen uns davon nicht die Stimmung verderben.

Bei einer herrlichen Flasche Pinot Noir von Hamilton Russel genießen wir trotzdem den Abend. Schon bald fahren wir zurück ins Hotel – wir sind schließlich wieder ziemlich müde und freuen uns auf die Nachtruhe.

Eigentlich – ja, eigentlich – sollte das ein ganz entspannter Tag werden. Doch wie heißt es so schön? Das 11. Gebot lautet: „Du sollst dich nicht täuschen.“ Unser Tagesziel ist das Mkhaya Game Reserve in Swasiland (heute Eswatini). Die Strecke beträgt knapp 200 Kilometer, und wir rechnen mit etwa drei Stunden Fahrzeit aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse sowie einer zusätzlichen Stunde für den Grenzübertritt. Um 14:00 Uhr sollen wir an einem bestimmten Treffpunkt sein, von dem wir abgeholt werden. Mit einer geplanten Abfahrt um 09:00 Uhr bleibt sogar noch eine Stunde Puffer – was soll da schon schiefgehen? Denkste!

Bereits die Ausreise aus Südafrika gestaltet sich als mühselig und dauert länger als erwartet. Doch das ist nichts im Vergleich zur Einreise nach Swasiland: endloser Papierkram, Warten, und noch mehr Warten. Als wir endlich alle Formalitäten erledigt haben, wird klar, dass wir die geplante Zeit nicht mehr einhalten können.

Zu allem Überfluss sind die Straßen in Swasiland noch schlechter, als wir es angenommen hatten. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt drastisch, und schließlich treffen wir erst nach 15:00 Uhr am Treffpunkt ein – zu spät. Dort erwartet uns: nichts. Kein Empfang, kein Kontakt, kein Hinweis.

In der Not wenden wir uns an einen kleinen Laden, der gleichzeitig eine Greislerei und ein Fast-Food-Lokal „to go“ ist. Nach zähen Verhandlungen erklärt sich der Betreiber bereit, gegen eine kleine Entschädigung in der Lodge anzurufen. Wieder heißt es warten.

Eine weitere Stunde vergeht, bis wir endlich abgeholt werden. Und zwar in einem Fahrzeug, das uns staunen lässt: ein Land Rover Baujahr 1955 – der älteste, den wir je gesehen haben. 

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Mananga, Grenze zwischen Südafrika und Swasiland

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Treffpunkt bei der Greislerei

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Schnell wird das Gepäck umgeladen, unser Wagen bleibt in einem gesicherten Bereich zurück.

Dann geht es direkt in den Park. Mkhaya ist bekannt für seinen großen Bestand an Nashörnern. Breitmaulnashörner gibt es hier in Hülle und Fülle, und die Hauptattraktion des Parks ist das vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashorn. Doch auch andere Tiere lassen sich hier entdecken: Nilpferde, Giraffen, Zebras und alle typischen Safaritiere sind vertreten. Zu den interessanten Antilopenarten zählen die seltene Rappen- und Roan-Antilope, Tsessebe sowie die eindrucksvolle Elenantilope. Löwen und Elefanten gibt es in Mkhaya jedoch nicht, ebenso wenig wie Geparden oder Wildhunde.

Ein kurzer Stopp bei einer Hütte voller Nashorn-Schädel erinnert an ein ernstes Thema: die Problematik der Wilderei. Hier wird erklärt, dass es in Swasiland besonders strenge Gesetze gegen Wilderei gibt, mit extrem langen Haftstrafen. Diese harten Maßnahmen haben dazu geführt, dass Wilderei in diesem Land stark zurückgegangen ist.

Nach etwa zehn Minuten Fahrt erreichen wir das Stone Camp, unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Dieses einzigartige Camp ist fantasievoll in einen Flusswald entlang eines trockenen Flussbettes eingebettet. Die Unterkünfte bestehen aus offenen Rundhütten, die sich harmonisch ins Dickicht einfügen. Es fühlt sich an, als würde man allein mitten im Busch übernachten – ein unvergleichliches Erlebnis.

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Nach einer kurzen Verschnaufpause startet die Nachmittagspirsch – dieses Mal in einem etwas jüngeren Land Rover, Baujahr 1974! Die Fahrt führt durch eine wunderschöne Gegend, geprägt von eindrucksvollen Kameldornbäumen, deren bis zu fünf Zentimeter lange Dornen nicht zu unterschätzen sind. Das merkt auch unser Guide bald: Bereits nach wenigen Kilometern haben wir den ersten Platten. Doch das scheint hier nichts Ungewöhnliches zu sein. Der Reifen ist in wenigen Minuten gewechselt, und wir setzen unsere Fahrt fort.

Die ersten Breitmaulnashörner lassen nicht lange auf sich warten, und bis zum Ende der Tour haben wir über 20 dieser beeindruckenden Tiere gesehen – eine unglaubliche Zahl!

Der Abend klingt mit einem gemütlichen Dinner aus, das im Schein von Öllampen stattfindet, denn im Camp gibt es keine Elektrizität. Zum krönenden Abschluss des Tages überrascht uns das Personal mit einer stimmungsvollen Gesangseinlage.

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Der Morgen beginnt ungewöhnlich: Auf der Toilette, die wie der Rest der Hütte nur halbhohe Wände hat, fühlt es sich an, als würde man mitten im Freien „sitzen“. Und tatsächlich – keine fünf Meter entfernt zieht eine Impala-Familie vorbei. Kritisch beäugen sie mich, während ich sie ebenso erstaunt beobachte. Eine skurrile, aber typisch afrikanische Situation!

Der Tag steht ganz im Zeichen der Nashörner. Beim Morning Drive sichten wir bereits einige Tiere, doch das eigentliche Abenteuer folgt später am Vormittag: Wir gehen zu Fuß auf Spurensuche und kommen bis auf etwa 30 Meter an die gewaltigen Tiere heran. Der Adrenalinspiegel schießt dabei in ungeahnte Höhen – ein atemberaubendes Erlebnis.

Nach einer kurzen Mittagspause geht es am Nachmittag wieder auf Safari. Insgesamt begegnen wir etwa 40 Nashörnern, darunter nur zwei Spitzmaulnashörner. Ausgerechnet diese, bekannt für ihre Reizbarkeit, treffen wir beim Fußmarsch – ein Moment, der für Gänsehaut sorgt.

Zu den weiteren Highlights des Tages gehören die seltenen Tsessebe-Antilopen und die goldenen Gnus, eine farbliche Unterart der Streifengnus. Zudem erspähen wir einen 1,5 Meter langen Nilwaran sowie einige Flusspferde – ein perfekter Abschluss eines aufregenden Tages.

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Abreisetag: Heute verzichten wir auf die morgendliche Pirschfahrt. Nach den Erfahrungen der Herfahrt sind wir uns nicht sicher, wie lange wir zur nächsten Unterkunft benötigen. Zwar ist die Ankunftszeit dort weniger strikt, aber da die Anlage etwas ganz Besonderes sein soll, möchten wir die Zeit vor Ort voll auskosten.

Wir nehmen eine andere Route, um das Land zu verlassen. Die Strecke führt über die Hauptstadt Mbabane, und nach etwa 50 Kilometern auf Straßen in eher mäßigem Zustand zweigt bei Hhelehhele (wer denkt sich eigentlich solche Namen aus?) die M3 ab. Diese ist fast wie eine Autobahn – 70 Kilometer ohne ein einziges Schlagloch! Ein wahrer Genuss.

Die Grenzformalitäten bei Oshoek sind zwar lästig, verlaufen aber deutlich schneller als bei der Einreise. Nach knapp 30 Minuten sind wir wieder in Südafrika. Doch hier verschlechtert sich der Straßenzustand merklich, und der Verkehr wird deutlich dichter. Besonders die vielen LKWs bremsen das Vorankommen, und Überholen ist kaum möglich – zumal unser Auto auch nicht gerade ein Sprinter ist.

Trotzdem ist die Fahrt landschaftlich reizvoll, sodass keine Langeweile aufkommt. Nach knapp sechs Stunden für etwa 340 Kilometer erreichen wir schließlich unser Ziel: die Timamoon Lodge.

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Schon die Anfahrt ist spektakulär. Von Hazyview, dem nächstgrößeren Ort, fährt man die R536 auf einer gut ausgebauten Asphaltstraße bergauf. Am Kamm des Berges biegt man scharf nach rechts ab, um auf einem ausgewaschenen Waldweg etwa drei Kilometer steil bergab zu fahren – immer in der Hoffnung, dass auf dem schmalen Pfad kein Fahrzeug entgegenkommt.

Am Sabie River angekommen, wirkt der Eingang zur Lodge auf einer Brücke wie das Tor zu einem asiatischen Schloss. Umgeben von hunderten schwarzblauen Schmetterlingen warten wir auf Einlass.

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Nun geht es drei Kilometer bergauf zur Rezeption. Die Anlage besteht aus sieben Häusern, die mit großzügigem Abstand zueinander in die vegetationsreiche Hügellandschaft eingebettet sind. Der Stil der Lodge lässt sich kaum in Worte fassen: Die Besitzer haben auf ihren Reisen rund um den Globus Möbelstücke und Kunstwerke gesammelt, die hier integriert wurden. Sei es ein Himmelbett aus Sansibar, antike Tempelfenster aus Indien oder riesige Doppelholztüren aus Tibet – jedes Detail verleiht der Lodge eine unvergleichliche Atmosphäre.

Wir haben das „Moon River“-Haus, das versteckt etwa einen Kilometer den Hang hinab liegt. Mit einem grandiosen Ausblick in die Weite ist es einfach nur fantastisch.

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Am Abend geht es wieder hinauf ins Restaurant. Zu Fuß wäre es zwar möglich – der Weg ist knapp einen Kilometer lang –, aber es ist sehr steil, und die Luftfeuchtigkeit liegt gefühlt bei 148%. Also fahren wir schnell mit dem Auto hoch. Auch hier bleibt die Lodge ihrem einzigartigen Stil (oder Nicht-Stil) treu. Für uns ist es einfach nur wow! Schon jetzt bereuen wir, nur eine Nacht gebucht zu haben. Aber wir wissen: Hierher müssen wir unbedingt wiederkommen – und tatsächlich tun wir das in den nächsten Jahren noch drei Mal.

Das Abendessen genießen wir auf einer der kleinen Terrassen des Restaurants, wo jeweils nur ein Tisch steht. Man hat das Gefühl, ein privates Dinner zu erleben. Dazu eine perfekte Flasche Rotwein und die Geräusche der afrikanischen Nacht – kann es noch besser werden? Ja, es kann! Zurück auf der Terrasse unseres Hauses öffnen wir noch eine Flasche Wein, zünden uns eine feine Zigarre an und lauschen stundenlang in die Nacht hinein, während wir den Blick in die Dunkelheit schweifen lassen.

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Heute können wir es ruhig angehen – bis zum Ziel sind es nur knapp 80 Kilometer. Auch wenn etwa 30 Kilometer davon über sehr schlechte Straßen führen, wird die Fahrt nicht länger als zwei Stunden dauern. Wir genießen einen entspannten Morgen: länger schlafen, der erste Kaffee auf der Terrasse mit Blick auf das schier endlose Grün, ein ausgiebiges Frühstück am großen Teich mit über 100 Koi-Karpfen und schließlich noch eine Stunde faul in der Sonne liegen. Um 11:00 Uhr brechen wir auf.

Zuerst halten wir im nahen Hazyview, um den Wagen zu betanken, Wasser aufzufüllen und ein paar Snacks einzukaufen. Danach geht es weiter auf der wunderbar asphaltierten R536 in Richtung Kruger Gate. Kurz vor dem Gate biegen wir links in die Newington Gate Road ab. Doch hier endet der Komfort abrupt: Die Straße ist stark ausgewaschen, stellenweise sehr sandig und mit riesigen Schlaglöchern übersät. Auch die Navigation ist eine Herausforderung.

Nach einiger Zeit, durch ein stark zersiedeltes Gebiet, erreichen wir schließlich das Newington Gate – einen der Zugänge zum Sabi Sand Game Reserve. Dieses private Wildreservat erstreckt sich über 620 km² und grenzt ohne Zaun direkt an den Krüger-Nationalpark.

Wir waren bereits 2009 hier, damals jedoch in einer anderen Lodge, die über ein weiteres Tor weiter südlich erreichbar war. Dieses Mal haben wir uns für Leopard Hills entschieden, eine Lodge etwas weiter nördlich. Laut ihrer Beschreibung soll es hier eine hohe Leopardendichte geben – wir sind gespannt, ob das Versprechen gehalten wird.

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Vom Gate bis zur Lodge kann man noch selbst fahren, danach wird das Fahrzeug abgestellt – privates Fahren im Reservat ist nicht erlaubt. Bis zur Lodge sind es etwa 15 Kilometer. Bereits auf der Fahrt begegnen wir zahlreichen Tieren, weshalb wir über eine Stunde benötigen, um in Leopard Hills anzukommen. Die Lodge befindet sich auf einem Felsvorsprung und bietet einen spektakulären Blick über den Busch und ein natürliches Wasserloch in den Ebenen darunter. Acht exquisit dekorierte Suiten mit Glasfront laden zum Verweilen ein. Jede Suite verfügt über eine private Sonnenterrasse und ein Tauchbecken, die einen herrlichen Ausblick auf das afrikanische Buschland ermöglichen.

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Nach einer herzlichen Begrüßung und einer kühlen Erfrischung werden wir zu unserer Hütte geführt: Nummer 5. Die Ausstattung ist luxuriös, und die Terrasse bietet einen fantastischen Blick auf den Busch, der nur etwa 10 Meter entfernt beginnt. Der Gedanke, dass die Anlage nicht eingezäunt ist und wilde Tiere hier ungehindert umherstreifen können, sorgt für ein leicht mulmiges Gefühl. Doch man versichert uns, dass dies tagsüber kein Problem sei. Nachts allerdings sollte man die Terrasse meiden. Zum Abendessen geht man ebenfalls nicht allein, sondern wird von einem bewaffneten Ranger abgeholt und wieder zurückgebracht.

Während der zwei Tage, die wir hier verbringen, tauchen keine Tiere direkt vor unserer Terrasse auf. Doch dass dies auch ganz anders sein kann, zeigt ein Video auf Facebook, das genau solche Begegnungen dokumentiert.

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Wir bekommen außerdem einen kleinen Lunch serviert, und von der Terrasse des Restaurants bietet sich ein herrlicher Blick auf das darunterliegende Wasserloch.

Der Tagesablauf ist wie folgt festgelegt:

  • 05:30 Wecken

  • 06:00 Morgenpirsch

  • 10:00 Frühstück

  • 14:00 Lunch

  • 15:30 Tea Time

  • 16:00 Nachmittagspirsch

  • 21:00 Abendessen

Im Folgenden sind die Highlights dieser beiden Tage aufgeführt – alle Begegnungen im Busch im Detail zu schildern, würde jedoch den Rahmen sprengen.

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Für die Ausfahrten werden wir einem Guide und einem Tracker zugeteilt. Auf jedem der offenen Safari-Jeeps sitzen maximal sechs Gäste. Wir haben Glück und teilen unser Fahrzeug nur mit einem älteren englischen Paar. Allerdings ist er gesundheitlich nicht mehr so gut unterwegs, weshalb nur sie an den Pirschfahrten teilnimmt. Die beiden verbringen jedes Jahr 14 Tage hier – ja, wenn Geld keine Rolle spielt!

Unsere erste Fahrt wird direkt mit der Sichtung von Leoparden belohnt. Es ist bereits dunkel, als der Fährtenleser in einem ausgetrockneten Flussbett frische Spuren entdeckt. Kurz darauf wird tatsächlich ein Leopard gesichtet: Hoch oben in einem Baum ruht ein junges Weibchen. Ich bin so aufgeregt, dass ich erst später bemerke, dass sich noch ein zweiter Leopard – ein Männchen – keine zwei Meter neben unserem Auto befindet. Das Licht reicht kaum aus, um gute Fotos zu machen, aber der Moment ist magisch.

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Es gab noch eine weitere Begegnung mit einem Leoparden – dieses Mal nach Einbruch der Dunkelheit. Ein stattliches Männchen lief für einige Zeit den Weg entlang und ermöglichte es uns, ihn eine halbe Stunde lang zu begleiten. Anscheinend war er bereits auf der Suche nach seiner nächsten Mahlzeit. Immer wieder blieb er stehen, lauschte in die Nacht und folgte den Rufen der Impalas.

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Auf einer Morgenpirsch trafen wir unweit von Richard Bransons Ulusaba Rock Lodge auf eine größere Gruppe von Elefanten mit etlichen Babys, unvergessene Momente mit den tollpatschigen Jungtiere in einer rotblühenden Wiese. 

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Ein Breitmaulnashorn mit seinem Jungtier kreuzte unseren Weg. Normalerweise kann eine solche Begegnung etwas heikel sein, da Nashörner mit Nachwuchs oft leicht aggressiv reagieren. Doch diese beiden waren äußerst entspannt und beobachteten uns mit genauso viel Interesse, wie wir sie.

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Nahe des Sand Rivers liegt ein Löwenrudel faul herum – insgesamt 14 Tiere. Laut dem Ranger besteht die Gruppe jedoch aus mehr als 20 Tieren. Hier befinden sich fast ausschließlich Jungtiere; die großen Weibchen und die beiden erwachsenen Männchen sind offenbar auf Beutezug. Eine grüne Meerkatze – neben den Pavianen die einzige Affenart Südafrikas – beobachtet das Geschehen kritisch von einer sicheren Position aus.

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Noch eine aufregende Leoparden-Sichtung: Wir schrecken den Kerl im hohen Gras auf. Die Ranger kennen die Tiere alle mit Namen, und allein in dieser Region sollen mindestens zwölf Leoparden ihren Lebensraum haben. Das ist nun der vierte, den wir zu Gesicht bekommen – wieder ein stattliches Männchen. Gelangweilt schlurft er vor uns her, bevor er nach etwa einer halben Stunde beschließt, im Gebüsch zu verschwinden. Nur einen Meter ins Dickicht, und er ist bereits unsichtbar.

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Ein großer Vorteil im Vergleich zu einem Nationalpark ist, dass die Ranger hier die Wege verlassen dürfen, um Tiere aufzuspüren oder ihnen zu folgen. Sie kennen die Tiere und ihr Verhalten genau, sodass man wirklich nah, zum Beispiel an Elefanten, herankommen kann. Die Ranger tauschen sich ständig über Funk aus, wodurch die Chancen auf spektakuläre Sichtungen deutlich steigen. Dennoch sind nie mehr als zwei Autos bei einer Sichtung erlaubt, was das Erlebnis umso exklusiver macht und einem das Gefühl gibt, wirklich auf "Safari" zu sein.

Nicht zu vergessen sind die herrlichen Kaffeepausen und die atemberaubenden Sundowner in dieser einzigartigen Landschaft. All das, kombiniert mit dem unglaublichen Wissen der Ranger und Tracker über Fauna und Flora, macht diese Erfahrung so besonders. Jeden Tag 8 bis 10 Stunden im Busch zu verbringen, ist wirklich etwas Außergewöhnliches – auch wenn es seinen Preis hat.

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Flussdurchquerung des Sandriver

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Kaffeepause am Fluss

Querfeldein, hinter einem Geparden her, der dann doch entwischte

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Sundowner Irgendwo im Nirgendwo

Das Gebiet ist extrem tierreich, so ergeben sich noch viele andere Begegnungen. z.B: Büffel, Waterbuck, Zebras, Paviane, Impalas, Flusspferde, Perlhühner usw. usw.....

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Es gab noch einige Begegnungen mit Löwen, doch die interessanteste war, als wir sechs Jungtiere allein unter einem Busch liegend vorfanden. Unser Guide erklärte, dass die Mütter vermutlich unterwegs seien, um Beute zu machen. Wir beobachteten die Kleinen eine Weile, bis in der Ferne ein tiefes Grunzen zu hören war. Die Gruppe spitzte sofort die Ohren – das Grunzen wiederholte sich, und schon setzten sie sich in Bewegung.

Wir folgten ihnen, teilweise querfeldein. Zweimal verloren wir die Jungtiere kurzfristig aus den Augen, doch der Fährtenleser fand die Spuren immer wieder. Nach etwa fünf Kilometern erreichten wir schließlich die Muttertiere, die gerade einen Impala-Bock gerissen hatten – ein wahres Festmahl für die Kleinen.

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Tags darauf trafen wir die selbe Gruppe nochmal bei ihrem Wandertag.

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Dann hatten wir noch eine weitere Begegnung mit einem Leoparden – dem fünften in nur zwei Tagen. Wieder war es ein stattliches Männchen, doch der Guide meinte, es sei ein anderer als am Vortag. Ich konnte keinen Unterschied erkennen – aber egal. Über eine Stunde lang konnten wir ihn begleiten. Für uns wirkte sein Verhalten ziellos, fast wie bei den Katzen zu Hause, die scheinbar planlos durch die Gegend streifen. Zum Glück musste ich ihm nicht auch noch ständig die Tür auf- und zumachen!

Immer wieder ließ er sich für ein paar Minuten im Gras nieder, bevor er einige hundert Meter weiterging und sich erneut hinsetzte. Wir genossen den Anblick dieses mächtigen Tieres, während der Ranger seine Kollegen über die Sichtung informierte. Nachdem diese eingetroffen waren, überließen wir ihnen den mittlerweile schlafenden Leoparden und fuhren weiter.

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Die letzte Ausfahrt war etwas verregnet – nicht unbedingt angenehm in einem offenen Wagen, brachte jedoch zwei besondere Sichtungen mit sich.

Zum einen sahen wir junge Hyänen außerhalb ihrer Höhle. Ähnlich wie bei den Löwen war vermutlich der Rest des Rudels auf Futtersuche. Zum anderen entdeckten wir vier Nashörner, darunter ein Kalb. In diesem Moment störte der Regen dann auch nicht mehr.

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Damit endet unser Aufenthalt in Leopard Hills. Fantastische Erlebnisse liegen hinter uns, und noch bevor wir abreisten, stand für uns fest: Wir kommen wieder. Es ist wirklich etwas Besonderes, so geführt durch die Natur zu reisen und ihr so nah zu sein.

Beim nächsten Mal wollen wir allerdings eine der Hütten mit Aussicht auf die Ebene und das Wasserloch buchen. Diese sind auf Stelzen gebaut, und man kann abends gefahrlos auf der Terrasse sitzen und den Blick genießen. Bei unserer Unterkunft war das aufgrund der Lage leider zu riskant.

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Ausblick vom Restaurant

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Das Objekt der Begierde No 8 die Honeymoon Suite

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Rückreise. Da das Wetter nicht besonders einladend ist, verzichten wir auf die landschaftlich schönere, aber zeitlich längere Strecke durch die Berge. Stattdessen nehmen wir, nachdem wir das Sabi Sand Reserve verlassen haben, den kürzesten Weg zum Flughafen. Die Fahrt verläuft unspektakulär, und wir kommen ausreichend früh in Johannesburg an. So bleibt uns Zeit, darüber nachzudenken, was wir bei unserem nächsten Besuch – und wir kommen definitiv wieder – besser machen können.

Hinter uns liegen 14 wundervolle, aber auch anstrengende Tage. Teilweise war der Ablauf etwas zu stressig, mit zu wenigen Ruhephasen. Außerdem haben wir den Zustand der Straßen unterschätzt – das war allerdings auch schon alles an "negativen" Erfahrungen.

Und der Rest? Pure Freude.                                                                  cm

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