
Discover The West
Vom 29. Mai bis 15. Juni 2014 sind wir im Westen der Vereinigten Staaten unterwegs, unser Hauptaugenmerk liegt auf den unglaublichen Landschaften und Parks in den Bundestaaten, Kalifornien, Nevada, Arizona, Utah und Colorado.
Hier eine kleine Zusammenfassung der 6422 Km langen Strecke und ein Auszug aus über 2000 Bildern der Highlights, die uns auf der Reise so fasziniert haben.

Die lange Anreise führt uns über Frankfurt nach San Francisco, hier erwartet uns die mühevolle und langwierige Prozedur der Einreise und als wir auch noch die Koffersuche hinter unsgebracht haben begeben wir uns mit dem Flughafenzug zur Mietwagenstation.
Extra bei einem amerikanischen Unternehmen bestellt freuen wir uns auf einen uramerikanischen Jeep... doch wir müssen uns mit einem Japaner begnügen. Dieses Riesending wird uns aber gute Dienste leisten und perfekt über Stock und Stein bringen.
Müde beginnen wir unsere Fahrt, in San Francisco wählen wir eine falsche Ausfahrt und quälen uns durch den Nachmittagsverkehr auf die Golden Gate Brücke. Ein kleiner Ausflug auf den Pazifik und danach geht's nach Sausalito, wo wir im Inn Above Tide direkt an der Bay übernachten. Ein Spaziergang und ein riesiges Steak beschließen den langen Tag.
Tipps: Übernachten: Inn Above Tide in Susalito
Kulinarik: Poggio (Super Bistecca)


Früh am nächsten Morgen geht es in den Muir Woods State National Monument, über 1000 Jahre alte Baumriesen, sogenannte Küsten Redwoods, gibt es hier zu bestaunen. Auf einer Rundwanderung genießen wir den majestätischen Anblick und die morgendliche Ruhe des Parks.
Noch ein Abstecher zum Pazifik um die Strände zu begutachten, nur etwas für Hartgesottene, es strahlt zwar die Sonne vom Himmel aber die Temperatur liegt bei "nur" 18 Grad, es weht ein heftiger Wind.
Ein Stück nordwärts auf dem Highway 1 bevor wir nach Osten abbiegen und uns auf den Weg ins Napa Valley machen. Wir vermeiden die Highways und werden für die längere Strecke mit einer wunderschönen, sanft hügeligen, weitläufigen Landschaft belohnt, sehr angenehm für die Augen.
Im Weingebiet selbst besuchen wir drei Weingüter und probieren mit Microschlucken (müssen ja noch fahren) die herrlichen Tropfen, die hier entstehen. Über den Silverado Trail, St Helena und Napa geht es kreuz und quer durch das Weingebiet.
Am späten Nachmittag beginnt die lange und mühsame Fahrt entlang des Großraums San Francisco zur Interstate 5 und später auf dem Highway 99 nach Mariposa, dem Eingang zum Yosemite Nationalpark, wo wir in einem Motel übernachten.
Tipps: Wanderung in Muir Woods
Besuch der Weingüter im Napa Valley, z.B. Opus One, Siskey,
Heitz oder einen der vielen anderen hervorragenden Betriebe.





YOSEMITE: Erhabene Felsen, tosende Wasserfälle, riesige Bäume, wilde Canyons, hoch aufragende Berge und sanfte Täler machen einen Besuch des Parks unvergesslich. Wir beginnen zeitig am Morgen um den Tag nützen zu können und den Massen an Touristen etwas voraus zu sein.
Nach einer Rundfahrt mit vielen kurzen Stopps, um die gewaltige Landschaft auf uns wirken zu lassen, begeben wir uns ans Ende des Yosemite Valley zu einer Wanderung auf dem John Muir Trail zum Vernal Fall, etwas anstrengend aber es lohnt sich auf jeden Fall. 97 Meter fällt der Merced River hier in die Tiefe.
Picnic am Merced River mit Blick auf El Capitan, größter einzeln stehender Felsen der Welt, 1370 Meter Höhe Spielwiese für unzählige Kletterer, spektakulär. Zum Beobachten unbedingt Fernglas mitnehmen.
Man könnte Tage in dem Park verbringen so viele verschiedene Attraktionen gibt es. Ob Half Dome, Glacier Point, Mariposa Grove, Tuolumne Meadows oder Yosemite Falls, alle sind einen Besuch wert. Dies wissen allerdings auch "viele" andere und so ist es teilweise schon etwas überlaufen im Park. Also zeitig los und wenn man etwas weiter wandert ist man den Großteil der Touristen auch schnell wieder los.
Am Nachmittag fahren wir auf der Tioga Road quer durch den Park und kommen so auf eine Höhe von über 3000 Meter, weiterhin unglaubliche Ausblicke und zauberhafte Landschaften wie die Alpinen Wiesen der Tuolumne Meadows. Nach Verlassen des Parks am Tioga Pass geht es steil bergab und bald erkennen wir im Osten die ersten wüstenähnlichen Gebiete, doch noch bleiben wir in den grünen Wäldern und besuchen Mammoth Lakes, eines der großen Wintersportzentren in der Gegend. Nach einer kurzen Shopping Tour, wir brauchen eine Kühlbox für unser Wasser, geht es weiter auf der US 395 Richtung Süden nach Lone Pine und der Wüste entgegen.
Tipps: Wanderung zum Vernal Fall oder/und Nevada Fall
Auch sonst gibt es unzählige Möglichkeiten im Park, einfach hier nachlesen!





Von Lone Pine geht es auf der US 136 und der US 190 ins Death Valley, wir sind wieder zeitig unterwegs da wir doch mit etwas höheren Temperaturen rechnen. Wir werden recht behalten, am Nachmittag wird das Thermometer auf 111 Grad Fahrenheit oder 44 Grad Celsius klettern. Die Landschaft hier in der Wüste ist einfach unbeschreiblich. Von dem relativ hoch gelegenen Parkeingang bei Panamint Springs geht es stetig bergab. Den ersten längeren Stopp machen wir bei den Sanddünen Mesquite Flat, wunderschön aber mühsam über die Dünen zu wandern es hat bereits am frühen Morgen über 30 Grad im Schatten und hier gibt es keinen Schatten!
Wir fahren über den Daylight Pass wieder aus dem Park hinaus um kurz vor Beatty die Einbahnstraße in den Titus Canyon zu befahren. Diese "Dirt Road" Strecke führt über den Red Pass und die Leadfield Ghost Town in den Canyon und endet auf der Scottys Castle Road wieder im Death Valley. Ein absolut unvergessliches Erlebnis, eine Strecke, die man auf keinem Fall mit einem normalen Mietwagen bewältigen sollte, Allrad ist zwar nicht unbedingt nötig, erleichtert die Sache aber ungemein. Wir genießen es auf den engen und steilen Wegen und in absoluter Einsamkeit die Strecke zu bewältigen.
Zurück im Valley versorgen wir uns im Furnace Creek Visitor Center mit Informationen und beginnen die markantesten Punkte im Park abzufahren. Badwater, der tiefste Punkt in den USA, liegt 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Weiter zu Natural Bridge, eine kurze Wanderung bei mittlerweile 44 Grad zu den natürlichen Steinbögen. Dann zu Devils Golf Course, der Boden besteht hier aus mehr als 95% Salz, dem Artists Drive mit der unglaublichen Farbpalette der mineralischen Ablagerungen und Vulkanasche, nur den Golden Canyon schaffen wir nicht mehr, dieser Rundweg fällt der Hitze und unserer Erschöpfung zum Opfer.
Zabriskie Point, auch hier bekommt man einen Eindruck über die vielfältige Farbgestaltung der Natur in diesem Teil der USA. Zu guter Letzt noch auf der "Dirt Road" des Twenty Mule Team Canyon, diese Staubstraße ist auch mit einem herkömmlichen PKW zu bewältigen und auf jeden Fall einem Umweg wert. Danach geht es über die US 190 und US 160 direkt nach Las Vegas.
Tipps: Fahrt durch den Titus Canyon!





LAS VEGAS.... wir treffen am frühen Abend im Hotel Wynn ein und nach einer kurzen Erfrischungspause machen wir uns auf den Strip zu erobern. Kurzer Abstecher ins Venetian um die Gondolieri auf den künstlichen Kanale im ersten Stock zu bestaunen und bewundern die Auslagen der internationalen Designershops.
Es ist ein weiter Weg bei der Hitze bis wir unser Ziel, das Steaklokal Smith & Wollensky erreichen, wir haben Glück und bekommen ohne Wartezeit einen Tisch und genießen herrliche Steaks und eine vorzügliche Flasche Cabernet von Heitz.
Als wir das Lokal verlassen ist die Nacht hereingebrochen und Vegas erstrahlt im vollen Glanz, erst jetzt im Schein der Millionen Lichter entfaltet sich der Charme der Stadt. Wir wechseln auf die andere Straßenseite und tingeln durch die Hotels und Casinos am Strip z.B vom Cosmopoliten, Bellagio, Caesars, und Mirage.
Ein Taxi bringt uns in den alten Teil der Stadt die Fremont Street wo einst der Mythos der Spielerstadt entstand, lange vernachlässigt ist der Bereich mittlerweile revitalisiert worden und die alten Casinos wie das Golden Nugget profitieren von der abendlichen Licht- und Ton-Shows auf der zeltartigen Straßenüberdachung. Nachdem wir das bunte Treiben eine Zeitlang beobachtet haben geht es wieder zurück ins Wynn, ein letzter Drink an der überfüllten Hotelbar und dann geht ein sehr langer Abend zu Ende und wir fallen todmüde ins Bett.




Obwohl wir in der Nacht lange unterwegs waren starten wir wieder zeitig in den Tag und verlassen die Stadt in nördlicher Richtung auf der Interstate 15. Bald geht es aber rechts ab ins Valley of Fire, den ältesten und größten State Park in Nevada. Der Name ist Programm, die roten Sandsteinformationen faszinieren und geben einen kleinen Vorgeschmack, welch außergewöhnliche Landschaften uns in den nächsten Tagen erwarten. Viele sehenswerte Aussichtspunkte laden zu kurzen Stopps ein, z.B. beim Atlatl Rock, um Petroglyphen der Anasazi zu bewundern welche zwischen 300 v. Chr. bis 1150 hier siedelten. Bei White Domes unternehmen wir noch eine kleine Wanderung um das Farbenspiel der verschiedenen Felsformationen, bestehend aus Kalkstein, Schiefergestein und Konglomeratgestein, aus der Nähe zu betrachten. Nach Verlassen des Parks gelangen wir über die US 169 wieder auf die I-15. An der Grenze von Nevada nach Arizona sind auch die Uhren umzustellen, ab jetzt gilt Mountain Zeit, der Tag startet hier eine Stunde früher. Bald ist der Bundestaat Utah erreicht, wir lassen die Stadt St. George, um 1850 vom Mormonenführer Bringham Young gegründet, und dessen Winterdomizil hinter uns und biegen auf die US-9 ein um in den Zion Nationalpark zu gelangen. Private PKW sind aufgrund des immensen Besucherstroms nur auf der Durchgangstraße erlaubt, in das Innere des Parks gelangt man mit Shuttlebussen, etwas mühsam aber so hat man auch genügend Zeit die Landschaft auf sich wirken zu lassen. Am Ende der Straße führt eine Wanderweg tiefer in den Canyon (The Narrows) hinein, mit den Massen an Touristen verlieren wir aber bald die Lust und machen uns auf den Rückweg. Unterwegs auf der US-9 in östlicher Richtung sind wir fasziniert von den Ausblicken, die sich uns erschließen, sie entschädigen für den doch extrem touristischen Touch des Parks. Weiter führt die Route auf der US-89 und der US-12 durch eine wunderschöne Landschaft in den Bryce Canyon National Park, dem dritten Highlight des Tages. Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir im Park und genießen das Gewirr aus gestaffelten, fast unwirklich erscheinenden Türmen und Spitzen im schwindenden Tageslicht.
Tipps: Zion und Bryce sind ja nicht gerade Geheimtipps aber z.B. Valley of Fire und den Red Canyon sind auf jeden Fall einen Besuch wert.






Früh am nächsten Morgen geht es los den Canyon näher zu erkunden. Wir starten vom Sunset Point und wandern über den Navajo Trail den Canyon hinab, dort entlang der Talsohle, auf dem Queens Garden Trail hinauf zum Sunrise Point und schließlich am Rim Trail zurück zum Ausgangspunkt. Eine absolut empfehlenswerte, nicht zu anstrengende Wanderung, bei der man aus dem Staunen nicht herauskommt welche Skulpturen und teils unwirklich scheinende Formationen die Natur in Jahrmillionen hier geschaffen hat. Wir fahren noch bis zum Rainbow Point dem Ende der Parkstraße, hier gibt es zwar auch immer wieder Wanderwege aber die meisten sind gesperrt da anscheinend ein aggressiver Bär in der Gegend sein Unwesen treibt. Aber es gibt genügend andere Aussichtspunkte um die Einzigartigkeit dieses Naturschauspiels zu bewundern.






Im Bryce Canyon Village füttern wir nochmal unser seeehr durstiges Gefährt (der Benzin ist hier um 25% teurer als im Durchschnitt) bevor wir uns auf die State Route 12 in östlicher Richtung begeben. Die Straße verläuft mehr als 100 Meilen durch eine spektakuläre Landschaft und weitere Sehenswürdigkeiten wie den Kadachrome State Park, den Escalante Canyon und den Anasazi State Park. Alleine hier könnte man Tage verbringen. Bei Torrey wechseln wir auf die 24 und erreichen bald den Capitol Reef National Park. Ein Nationalpark für alle, die in Farbe träumen. Golden, rötlich und braun leuchtende Klippen und Canyons bestimmen die Szenerie, die die Paiute-Indianer einst das Land des schlafenden Regenbogens nannten. Vom Visitor Center führt ein Scenic Drive tiefer in den Park und endet auf einer Staubstraße, der Capitol George Road. Von hier wollen wir eine längere Wanderung zu den Tanks beginnen, leider passiert mir ein kleines Missgeschick und ich knicke mit meinem rechte Fuß um. Nach einer halben Stunde schwellen Knöchel und Fuß zu stark an und wir müssen zurück. Damit haben sich die Aktivitäten für den heutigen Tag erledigt.
Die nächsten Stunden verbringe ich auf dem Beifahrersitz, kühle die Schwellung mit Hilfe von Eiswasser und hoffe auf Besserung.
Die 24 bringt uns auf die Interstate 70 und bei Brendel wechseln wir auf die 191 bis Moab, wo wir Quartier für die nächsten beiden Tage beziehen. Nach einem Apothekenbesuch mit Salbe und einem Sprunggelenkstützverband verarztet geht es kurz vor Sonnenuntergang noch in den Arches Nationalpark. Auch die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit trüben die Eindrücke in keinster Weise, wir genießen die letzten Sonnenstunden des Tages und freuen uns auf mehr.
Bei einem herrlichen Steak im Garten von Jeffrey`s Steakhouse und einer Flasche Silverado Cabernet sind die Schmerzen (vorerst) vergessen.
Tipps: Wanderung zu den Tanks
Steaklokal in Moab Jeffreys



Ausgestattet mit Knöchelstütze, jeder Menge Salben und Schmerzmittel beginnen wir den Tag, statt der geplanten Wanderungen wollen wir den Tag auf den 4x4 Strecken rund um Moab verbringen. Wir besorgen uns einen offenen Jeep Wrangler, los gehts auf dem Gemini Bridges Trail. Herrliche Strecke um den Umgang mit dem Wagen zu erlernen. Wundervolle Ausblicke und schließlich die Steinbögen der Gemini Bridge, beeindruckend.
Als nächstes geht es in den Canyonlands NP und nach einer Rundfahrt auf den befestigten Straßen des Parks mit den verschiedenen Aussichtspunkten in den Canyon geht es auf die nächste 4x4 Srecke, den Shafer Trail. Der erste Teil bringt uns zum Gooseneck Overlook mit Ausblick auf den Colorado River, nach Besuch des Musselman Arch geht es durch den Shafer Canyon wieder hoch über den Colorade River, am Fluss entlang zum Dead Horse Piont und schließlich auf die Potash Road. Auf dieser kommen wir an den Fuß des Canyons und direkt zum Fluss.
Ab jetzt geht es auf der befestigten Straße nur noch eine kurze Strecke nach Moab zurück. Damit geht auch ein perfekter, faszinierender Tag zu Ende.
Tipps: Jeep Mieten





Heute gibt es keine Schonung für den Knöchel, frühmorgens geht es los in den Arches National Park. Bis ans Ende der befestiget Straße, wo wir uns auf eine längere Wanderschaft durch den Teufelsgarten begeben. Tunnel Arch, Pine Tree Arch, Landscape Arch, Parition Arch, Navajo Arch, Double O Arch, Dark Angel. Unglaubliche Naturdenkmäler, die es auf diesem Trail zu entdecken gibt. Und auch die anfänglichen Menschenmassen lösen sich bald auf, die doch etwas anstrengende Strecke wollen sich nicht alle antun. Mörderische Hitze und anstrengende Auf- und Abstiege sind schon etwas anspruchsvoll aber jeden Schweißtropfen wert, auf jeden Fall ausreichend Wasser mitnehmen, unsere drei Liter waren fast nicht genug.
Sicher eine der eindrucksvollsten Wanderungen, die wir auf dieser Reise unternommen haben. Bei der Fahrt aus dem Park machen wir noch viele Fotostopps bevor wir den Park in Richtung des nächsten Highlights verlassen. Südlich auf der 191 bis Monticello dann die 491 bis Cortez und dann die 160 bis in den Mesa Verde National Park, den kulturhistorisch bedeutsamsten Nationalpark der USA. Der Park liegt auf einer dicht bewaldeten, grünen Hochfläche, die dem Park zu seinem Namen verhalf. Der Tafelberg erhebt sich bis zu 600 Meter hoch über die umliegende Landschaft und erreicht an seinen höchsten Punkten eine Höhe von fast 2.600 Metern über dem Meeresspiegel. Er bietet interessante Einblicke in das Leben der Anasazi . Sie lebten mehr als 700 Jahre – von etwa 550 bis 1300 n. Chr. – in der Region. Heute umfasst der Park knapp 5.000 archäologisch wertvolle Stätten. Dazu gehören auch 600 charakteristische Cliff Dwellings (übersetzt: Klippenwohnungen). Wir fahren bis zum Cliff Palace und machen einen großen Rundgang und fahren am späten Nachmittag weiter nach Cortez, wo wir uns in einem Motel einquartieren und dann noch klassisch bei Denny`s zu Abend essen.









Das wird ein langer Tag, es geht früh los. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir eines der Highlights der Reise, das Monument Valley, eine Hochebene auf dem Colorado-Plateau. Es ist bekannt für seine Tafelberge, Felstürme und -nadeln und diente bereits vielfach als Kulisse für Dreharbeiten und Bilder. Durch das Tal führt eine 27 Kilometer lange Staubstraße vorbei an den wichtigsten Felsformationen. Wir gehören zu den ersten, die in den Park einfahren. Der Weg ist in einem sehr schlechten Zustand tiefe Sandige Abschnitte, das bekommen einige zu spüren die den Weg mit normalem PKWs absolvieren, besonders schwer tut sich der tiefergelegte Camaro vor uns. Wir können uns kaum sattsehen an der Landschaft. Aber der Tag hat noch vieles zu bieten. Noch ein Abstecher zum Navajo National Monument, die drei Pueblos gehören zu den besterhaltenen Bauten der Anasazi und stammen aus dem 13. Jahrhundert. Wir gehen 1,6 Kilometer langen Sandal Trail, ein selbsterklärender Wanderweg, der Aussichtspunkte über die Canyons und die raue Canyonlandschaft bietet.
Weiter geht es, nächster Stopp Canyon de Chelly, der umfasst eine Gesamtfläche von rund 340 km². Zwei Straßen führen entlang der Ränder der Canyons, der North Rim Drive am Canyon del Muerto und der South Rim Drive am Canyon de Chelly. Die Aussichtspunkte entlang der Straße bieten Ausblicke in den Canyon und auf einige der Pueblo-Ruinen. Da wir Zuviel Zeit verloren haben ist es für den geplanten Petrified Forest schon zu spät, so fahren wir direkt nach Holbrook und verschieben die Besichtigung auf Morgen.
Es ist bereits Abend als wir in einen Best Western Motel einchecken, noch ein schnelles Abendessen und dann todmüde, nach einem wahrlich genialen Tag, ins Bett. CM








Heute holen wir den versäumten Besuch im Petrified Forest National Park nach. Von Holbrook sind es nur ca. 20 Minuten bis zum Eingang des Parks. Der Park gehört zum südlichen Colorado-Plateau und der Painted Desert, einer Wüste auf rund 1800 m über dem Meer. Er bewahrt geologisch bemerkenswertes Sedimentgestein der Obertrias mit einer Vielzahl an Fossilien. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name „Versteinerter Wald“. Obwohl der Park nicht zu den bekanntesten National Parks der USA gehört waren wir doch sehr beeindruckt. Neben dem "Black Forest", wo eine große Anzahl des versteinerten Holzes, darunter viele vollständig erhaltene Baumstämme, zu finden sind, ist auch "Painted Desert" hervorzuheben, ein Areal aus roten, weißen und geben Sedimentgestein. Die Ausblicke von den Aussichtspunkten sind grandios, das Farbenspiel überwältigend. Und einige archäologische Stätten, z.B. der "Newspaper-Rock" sind absolut sehenswert, auf ihm sind mehr als 650 Petroglyphen (datiert 1000 - 1500 v. Chr.) zu finden.




Nach einigen kleinen Wanderungen und Besichtigungen dieser herausragenden Wunder der Natur verlassen wir den Park und fahren zurück über Holbrook und die I-40 Richtung Flagstaff, biegen allerdings kurz vorher ab auf die 89 und bei Cameron weiter auf die 64 um schließlich den Osteingang des Grand Canyon zu erreichen. Erster Anlaufpunkt ist der "Desert View Watchtower". Der 21 Meter hohe Aussichtsturm wurde 1932 fertiggestellt und ist das höchste Gebäude im Grand Canyon. Von hier ergeben sich bereits unglaubliche, fast magische Ausblicke in den größten Canyon der Welt. Von nun an führt die Straße immer entlang des Canyons, alle paar Kilometer finden wir neue Aussichtspunkte mit kleinen Wanderrouten entlang des Abgrunds. So tasten wir uns langsam von Aussicht zu Aussicht bis wir am späten Nachmittag in Tusayan ankommen, dem Hoteldorf am südlichen Eingang des Parks. Hier beziehen wir unser Quartier wieder mal im Best Western Hotel, am Abend gibt es noch ein riesiges Stück bestes Fleisch im "Big E-Steakhouse".







Der Tag gehört dem größten Canyon der Welt. Noch bei stockdunkler Nacht geht es zum Hopi Point um dem Schauspiel beizuwohnen wenn die Sonne langsam den Canyon mit Licht erfüllt, ein Erlebnis der Sonderklasse.
Zurück nach Tusayan auf ein richtiges amerikanisches Frühstück, Speck, Eier, Würstchen, Bohnen, Paradeiser, Champions, als Nachspeise Pancakes mit einer Unmenge Ahornsirup und einen Liter Kaffee, das muss für den ganzen Tag halten.
Höhepunkt des Tages ein Flug mit dem Helikopter über die Schlucht. Wir haben uns die beiden vorderen Plätze in der Kanzel reserviert, zu den Klängen von Richard Strauss "also sprach Zarathustra" heben wir ab und genau zum Crescendo öffnet sich der Canyon unter uns. Ja inszenieren können sie die Amis. Auf jeden Fall eine besondere Erfahrung mit ganz speziellen Einblicken.

Nach einer Stunde Rundflug geht es mit dem Auto wieder ins Canyon Village und von dort ein Stück den Bright Angel Trail der bis in den Boden des Canyons hinabführt, das ist uns allerdings zu weit und wir entscheiden uns schließlich für die "Hermits Rest" Route ein ca. 12 Kilometer langer Wanderweg am Canyon entlang bis zum westlichen Ende der Strecke. Immer wieder laden wundervolle Aussichtspunkte dazu ein inne zu halten und die Landschaft zu genießen. Je weiter man in den westen geht desto weniger Touristen sind zu sehen, obwohl die Gegend mit einem Shuttlebus und vielen Haltestellen gut erschlossen ist. So vergeht der Nachmittag, schneller als gewollt.
Den Rückweg treten wir mit dem Shuttle Bus an, die Füße spielen da nicht mehr mit. Im Village lassen wir uns nochmal zwischen den tausenden Touristen treiben, besuchen das Visitor Center, das Hopi House und das legendäre El Tovar Hotel erbaut 1905.
Am Abend in Tusayan geht es, in Ermangelung brauchbarer Lokale, wieder ins Big E Steakhouse und wie könnte es anders sein natürlich muss ein großes Stück Fleisch auf den Tisch.






Nach der Action der letzten Tage haben wir etwas Ruhe verdient. So machen wir uns auf Las Vegas den zweiten Besuch abzustatten, über Flagstaff bis Seligman hier verlassen wir den Highway und fahren bis Kingman auf der berühmten "Route 66". Ist zwar teilweise etwas touristisch hergerichtet macht aber unheimlich Spaß. Wir stoppen für einen kurzen Kaffee und erfreuen uns an dem allgemeinen Kitsch.
Nächster Halt ist der Hoover Damm, auch die Grenze zwischen Arizona und Nevada, hier vertreten wir uns noch die Füße bevor den letzten Teil des Weges in die Spielerstatt in Angriff nehmen.
Wir haben uns im Cosmopolitan einquartiert, mit Balkon direkt auf den Strip. Den Rest des Nachmittags verbringen wir in einer Cabana am Pool (auch kein günstiges Vergnügen).
Abends dann noch ein Besuch im neben liegenden Bellagio mit Wasserspiel, ins Paris-Las Vegas, MGM-Grand, Caesars Palace, New York-New York.
Zum Abschluss ein spätes Abendessen im STK Steakhouse in unserem Hotel mit einer perfekten Flasche Cabernet von Heitz. Absolut Top, noch ein bisschen zocken an den Automaten und dann ab ins Bett.









Nachdem es schon lange nach Mitternacht war bis wir im Bett waren und der Kopf schon etwas schwer war, schlafen wir mal richtig aus. Genehmigen uns ein spätes Frühstück und fahren erst gegen Mittag von Las Vegas los.
Und viel mehr ist über diesen Tag auch nicht zu berichten, wir ihn als Überbrückung von den roten Wüsten Regionen in das grüne Herz von Kalifornien.
Freuen uns an den erlaubten 75 mph (121 Km/h) die wir auf der Interstate 15 südlich von Vegas rasen dürfen. Erreichen nach knapp 600 Kilometern Visalia, checken im Hampton Inn ein, Essen zu Abend im nahegelegenen Denny`s, wie so oft große Portionen wenig Geschmack und gehen bald schlafen.
Morgen wird wieder ein aufregender Tag.


Größer kann der Kontrast fast nicht sein, die letzten 10 Tage roter Sand Wüste, Steine. Jetzt in den grünen Bergen bei den Baumriesen des Sequoia und Kings Canyon Nationalpark. Zwei aneinander liegende Nationalparks in der kalifornischen Sierra Nevada. Das etwa 3.500 km² große Gebiet wird nur vom Generals Highway durchzogen und hat aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen von 412 m bis über 4.418 m vielfältige Lebensräume für Tierarten sowie Flora und Fauna.
Die Riesenmammutbäume, der immergrüne Baum mit seinen schmalen, spitzen Schuppenblättern, kann Schätzungen und Zählung der Jahresringe zufolge, bis zu 3.500 Jahre alt werden. Die faserig-schwammige Rinde erreicht eine Dicke von bis zu 60 cm, hat eine orangebraun bis dunkel rotbraune Färbung und dient als Schutzschild im Falle von Waldbränden. Wir verbringen den ganzen Tag im Gebiet, besuchen die bekanntesten Riesen, wie den gefallenen Monarch oder den größten den General Sherman Tree. Fahren den Kings Canyon Scenic Byway die als eine der schönsten Panoramastraßen Kaliforniens gilt, auf einer kurvenreichen, 80 Kilometer langen Strecke führt sie entlang von Granitklippen, vorbei an massiven Canyons und tosenden Wasserfällen, mit vielen Aussichtspunkten, an denen Sie anhalten und die spektakuläre Landschaft genießen können. Begehen einige kleine Wanderwege und staunen nicht schlecht als wir direkt vor uns eine Schwarzbärin mit Ihrem Jungen entdecken.
Erst am Abend kommen wir wieder ins Quartier nach Visalia retour. Heute gönnen wir uns dann ein ordentliches Restaurant, das Vintage Press und nach einer angemessenen Wartezeit von 40 Minuten!!!!!! bekommen wir auch einen Tisch. Geniale Weinkarte mit den besten Tropfen aus Kalifornien aber auch entsprechende Preise.













Langsam geht die Reise ihrem Ende zu und uns steht ein ruhiger, entspannter Tag bevor. Vorerst geht es Richtung Westen, durch Farmland, bis wir bei Cambria auf den berühmten Highway #1 treffen und diesen nordwärts am Pazifik entlang fahren. Eigentlich wollten wir das Hearst Castle besuchen, ein schlossartiges Anwesen nahe San Simeon, das in den 1920er Jahren vom Zeitungsverleger William Randolph Hearst auf einem Hügel mit Blick zum Pazifischen Ozean erbaut wurde. Nur herrscht dort ein derartiger Besucherandrang dass wir über 2 Stunden auf eine Führung warten müssten, das ersparen wir uns dann doch.
Also weiter auf der #1, bei Big Sur machen wir eine kurze Wanderung am Meer entlang. Am Nachmittag erreichen wir Carmel by the Sea und quartieren uns in einem netten Hotel in Strandnähe ein. Zum Abendessen haben wir uns bei Clint Eastwood auf seiner Mission Ranch eingeladen, doch leider - wie so oft - ist er nicht persönlich anwesend. Wir bekommen ein hervorragendes Dinner und gönnen uns noch eine hervorragende Flasche Pinot Noir aus dem Nappa Valley.





Letzter Tag, da der Rückflug erst am Abend stattfindet nehmen wir uns noch Zeit und fahren nach Down Town San Francisco und machen noch eine kleine Stad-Besichtigung inkl Cable Car, Pier 39, Alcatraz, Golden Gate, Presidio usw.... Mittags dann noch auf einen Burger bei Fisherman`s Wharf. Da mir aber etwas unwohl wird brechen wir die Tour früher ab und begeben uns zum Flughafen...........






....das Unwohlsein wächst sich zu einer schweren Lebensmittelvergiftung aus, der Burger Mittags war wohl der Auslöser. Im Flugzeug reagiert die Crew nicht wie gehofft mit Verständnis, sondern hätte es lieber wenn ich nicht mitfliegen würde, das möchte ich dann wieder nicht, also Zähne zusammenbeißen und durch, Auch wenn ich beim Start das Gefühl habe Ohnmächtig zu werden und einen Großteil des Fluges bei den Toiletten verbringe. Diese befinden sich glücklicher-weise bei dem A340-400 im Unterstock des Fliegers und sind etwas diskreter. Nach einigen Stunden ist der Magen dann komplett leer und damit bessert sich der Zustand auch allmählich und als wir in Frankfurt landen bin ich schon fast wieder hergestellt....
Ein etwas unrühmliches Ende einer phantastischen Reise..........
