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Wüstenlandschaft bei Sonnenaufgang

Capetown 2014

Da es uns mittlerweile nicht mehr reicht, nur einmal pro Jahr nach Südafrika zu reisen, sind wir im November erneut für zehn Tage in der Kapregion unterwegs. Stadt, Wüste, Berge, gutes Essen und Trinken sowie zwei besondere Aktivitäten stehen auf dem Programm

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Mit einem Nachtflug landen wir – über München kommend – am frühen Vormittag in der "Mother City". Normales Prozedere: lange Schlange bei den Einreiseformalitäten, Geld wechseln, Gepäck abholen, Mietwagen checken – und dann geht es auch schon los.

Vom Flughafen aus führt die Autobahn entlang des Townships Gugulethu, eines der größten in Kapstadt, mit fast einer Million Bewohnern. Der Name ist eine Abkürzung von igugu lethu, was auf Xhosa „unser Stolz“ oder „unsere Hoffnung“ bedeutet. Gugulethu wurde in den 1960er-Jahren zusammen mit Nyanga gegründet, da das benachbarte Langa – zu dieser Zeit das einzige schwarze Wohngebiet Kapstadts – überfüllt war. Während der Apartheid war es schwarzen Südafrikanern nicht gestattet, in der Stadt Kapstadt zu leben, und viele wurden aus Vierteln wie dem Sixth District nach Gugulethu, Nyanga und Langa zwangsumgesiedelt. Die vorherrschende Sprache in Gugulethu ist Xhosa.

Wenn man die einfachen Behausungen sieht – viele nur mit Wellblech abgedeckt –, wird man demütig angesichts des Privilegs, in einem geschützten Umfeld und ohne existenzielle Sorgen zu leben.

Da wir bereits am frühen Morgen gelandet sind, wollen wir noch ins Weingebiet Constantia, südlich von Kapstadt. Hier wird bereits seit den 1680er-Jahren Wein angebaut. Wir entscheiden uns für Eagles' Nest, eine Farm, die schon seit 1690 existiert, jedoch erst im Jahr 2000 mit intensivem Weinbau begann. Bei einer kleinen Weinverkostung genießen wir die edlen Tropfen und lassen uns im wunderschönen Garten der Anlage eine Jause schmecken. Danach kaufen wir noch schnell einige Flaschen für die nächsten Tage ein.​

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©veronikasadventure

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Da wir noch ausreichend Zeit haben, wählen wir die Route durch Constantia nach Westlake. Von dort geht es über das Silvermine Nature Reserve nach Noordhoek und schließlich über den legendären Chapman’s Peak Drive – eine neun Kilometer lange Küstenstraße auf der Kap-Halbinsel südlich von Kapstadt. In 114 Kurven schlängelt sie sich direkt zwischen dem Meer und steilen Felswänden entlang, von Noordhoek nach Hout Bay. Unterwegs führt sie über den Chapman’s Peak, einen 160 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt, der atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik und die Hout Bay bietet.

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Strand von Nordhook

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Hout Bay

Für die ersten Nächte haben wir uns in Camps Bay einquartiert. Der gehobene Vorort ist vor allem für seinen weißen Sandstrand, einen natürlichen Felsenpool und den atemberaubenden Blick auf die Bergkette der Zwölf Apostel bekannt. Edle Fischrestaurants, gemütliche Cafés und stilvolle Cocktailbars mit Terrassen schaffen entlang der Strandpromenade eine traumhafte Kulisse.

Unser Apartment, Ebb Tide, liegt nur 750 Meter vom Strand von Camps Bay entfernt und bietet alles, was man für einen perfekten Urlaub braucht: 220 m² Wohnfläche, eine große Terrasse mit Meerblick, eine Garage und vieles mehr. Den Rest des Nachmittags nutzen wir, um uns erst einmal zu akklimatisieren.

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Ebb Tide Apartment 101

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Terrasse mit Blick auf das Meer und den Lions Head

Am Abend unternehmen wir einen gemütlichen Spaziergang entlang der Promenade – vorbei an der Polizeistation, die wir von unserer Reise 2007 in nicht allzu guter Erinnerung haben. Damals wurde in unser Apartment eingebrochen, und unser gesamtes Kameraequipment sowie einige andere Wertgegenstände wurden gestohlen.

Bei einem Cocktail genießen wir den Sonnenuntergang, bevor es in unser Stammlokal, das Codfather, an die Sushi-Theke geht. Hier erwarten uns traumhaft frischer Fisch und ein wirklich vortrefflicher Sauvignon Blanc Family Reserve von Kleine Zalze. Satt und müde treten wir bald den Heimweg an – der Tag war sehr lange.

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Camps Bay Promenade

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...und auf geht's

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Ein neuer Morgen, traumhaftes Wetter, kaum Wind – perfekte Bedingungen für unsere heutige Unternehmung. Nach einem kleinen Frühstück brechen wir nach Kapstadt auf, genauer gesagt zum Hafen, den East Pier zu Cape Town Helicopters.

Wir gönnen uns einen Rundflug über die Halbinsel. Um das Erlebnis in vollen Zügen genießen zu können, mieten wir uns den Hubschrauber exklusiv. Die Formalitäten sind schnell erledigt, und schon nach etwa 30 Minuten heben wir ab. Unser Flug, der Peninsula Trip, führt uns von Kapstadt zum Kap der Guten Hoffnung. Aus der Luft genießen wir atemberaubende Ausblicke auf die felsige Landzunge und die Atlantikküste der Kap-Halbinsel, bevor wir entlang der Küste der False Bay nach Kapstadt zurückkehren – ein unvergessliches Erlebnis.

Zu den Highlights gehören: die traumhaften Atlantikstrände, das beeindruckende Kap der Guten Hoffnung, der majestätische Tafelberg-Nationalpark und die malerischen Constantia Winelands.

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Die Chefin steuert wie immer souverän.....

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V&A Waterfront, Stadion, Sea, Point, Clifton, Signal Hill, Lions Head, Tafelberg

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Kap der Guten Hoffnung

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Cheapmans Peak Drive

False Bay

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In Camps Bay ist sogar unser Apartment zu sehen

Nach knapp einer Stunde haben wir wieder sicheren Boden unter den Füßen. Das war ein absolutes Highlight und ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Da sich mittlerweile ein gewisses Hungergefühl bemerkbar macht, besuchen wir die V&A Waterfront – eine der bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten Südafrikas. Sie liegt direkt am Hafen und bietet eine Mischung aus historischen Gebäuden, modernen Einkaufszentren, Restaurants, Unterhaltungsmöglichkeiten und beeindruckenden Ausblicken auf den Tafelberg. Über 450 Geschäfte präsentieren eine große Auswahl an Mode, Kunsthandwerk und Souvenirs. Zahlreiche Restaurants und Cafés servieren sowohl lokale als auch internationale Küche. Straßenkünstler, Konzerte und Festivals sorgen für eine lebendige Atmosphäre.

Wie immer, wenn wir hier sind, kehren wir im Belthazar ein – erstklassige Lage, exzellentes Essen und eine herausragende Weinkarte.

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Auf dem Rückweg ins Apartment fahren wir noch schnell in die Innenstadt und reservieren bei Cape Cobra Hire das "Spielzeug" für morgen, das wird sicher ein Spaß. Den Rest des Nachmittags verbringen wir auf der Terrasse, relaxen in unserem Splash Pool und genießen den Blick aufs Meer. Abends dann in die City ins Restaurant Aubergine, anspruchsvolles, intimes Restaurant in Kapstadt, das eine reiche Geschichte mit zeitgenössischem Stil, innovativem Essen und klassischem Service verbindet. Das 6-Gängige Degustationsmenü ist wirklich zu empfehlen.

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Das Objekt der Begierde: Shelby Cobra

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Restaurant Aubergine

Es ist so weit – der Bub darf sein Weihnachtsgeschenk bereits heute in Empfang nehmen: ein Tag mit einem Klassiker auf einer der Traumstraßen der Welt.

Das Fahrzeug: Eine AC Shelby Cobra Replik. Der Motor: Ein Ford V8 mit 228 PS bei einem Leergewicht von nur 950 kg – Unvernunft in ihrer schönsten Form. Die Straße: Der Chapman’s Peak Drive, eine der atemberaubendsten Küstenstraßen überhaupt. 150 Meter über dem Meer und 450 Meter unter dem Gipfel schlängelt sich die zehn Kilometer lange Strecke dicht am Felsen und direkt am Abgrund entlang. Die sagenhaften Aussichten sind kaum zu beschreiben.

Doch zunächst holen wir die Cobra vom Stützpunkt mitten in der Innenstadt ab. (Mittlerweile ist dieser in ein größeres Gebäude nahe dem Hafen umgezogen.) Ein kleiner Laden, in dem zehn Cobras dicht an dicht stehen – ein Paradies für Autoliebhaber.

Wir entscheiden uns für ein feuerrotes Exemplar. Zunächst geht es quer durch die Stadt, vorbei am Lion’s Head, zurück nach Camps Bay ins Apartment. Dort parken wir den „normalen“ Mietwagen in der Garage – und das Abenteuer beginnt.

Die Route: Immer entlang des Atlantiks. Von Camps Bay auf der M6 nach Llandudno mit seinem herrlich weißen Strand, weiter nach Hout Bay zum Hafen, um ein wenig über den Markt zu schlendern. Dann folgt das Kernstück: der Chapman’s Peak Drive bis Noordhoek. Über Kommetjie und Scarborough geht es weiter südwärts durch die Kaphalbinsel, entlang des Cape-Point-Nationalparks zur False Bay. In Simon’s Town machen wir einen kurzen Stopp bei den Pinguinen am Boulders Beach. Nach einem Besuch der bunten Strandhäuser in Muizenberg führt uns der Weg quer durch das Silver Mist Nature Reserve zurück nach Noordhoek, wo wir ein spätes Mittagessen genießen.

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Wen die Schlange einmal gebissen hat den lässt sie nicht mehr los

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Los gehts... vorbei am Lions Head, im Spiegel die Twelf Apostel

Im Hafen von Hout Bay

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Vorbei am endlosen Strand von Noordhoek

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Der Beginn des Chapman Peak Drive mit Blick auf die Bucht von Hout Bay

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Einer der unzähligen Aussichtspunkte entlang der Küste

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Am Slangkop Leuchtturm bei Kommitjie

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Da bekommt man das Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

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Ganz ehrlich – leicht ist das Fahren mit dem Teil nicht: keine Servolenkung, keine Bremsunterstützung, extrem giftig am Gas – das ist echte harte Arbeit. Deshalb gönnen wir uns in Noordhoek eine längere Mittagspause, selbstverständlich im besten Restaurant vor Ort, dem Foodbarn – einem einzigartigen Restaurant, das von dem international anerkannten Chefkoch Franck Dangereux geführt wird. Tagsüber fungiert es als Café und verwandelt sich abends in eine Tapas-Bar. Die Küche ist bekannt für ihre köstlichen Frühstücke, Bistro-Mittagessen und verlockenden Tapas-Abendmenüs.

Wir lassen uns Zeit und genießen das Essen, bevor wir die V8-Maschine wieder anwerfen und den Chapman's Peak Drive erneut entlangfahren – diesmal in die andere Richtung nach Hout Bay.

Es ist bereits früher Abend, als wir die Cobra in der Garage unseres Apartments abstellen. Wir sind rechtschaffen müde und beschließen, den Abend auf der Terrasse zu verbringen, den Sonnenuntergang zu bewundern, eine feine Flasche Shiraz von Eagles' Nest zu leeren und bis in die späte Nacht hinein das Erlebte immer wieder bis ins kleinste Detail zu besprechen.

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Noch ein letzter Blick auf den endlosen Strand von Noordhoek und los gehts.....

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....114 Kurven, 114 Mal Spaß

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Der Tag beginnt früh – wir müssen leider die Cobra zurückbringen und haben noch ein volles Tagesprogramm vor uns. Der Start verläuft etwas holprig, vor allem der der Cobra. Es ist nicht einfach einsteigen, den Start/Stopp-Knopf drücken und losfahren. Stattdessen muss der Choke behutsam gezogen, vorsichtig Gas gegeben werden – und selbst dann springt der Motor nicht sofort an. Also das Ganze noch einmal. Nach mehreren erfolglosen Versuchen bin ich schon leicht verzweifelt, bis der V8 endlich beim zehnten Anlauf in Schwung kommt und die Garage mit einem ohrenbetäubenden Sound füllt. Herrlich! Die letzte Fahrt genießen wir mit der Sonne im Rücken, während es den Hügel von Camps Bay hinauf und über die Kloof Nek Road in die Innenstadt von Kapstadt geht.

Heute wollen wir die Weingüter im Hemel-en-Aarde-Tal besuchen.

Auf dem schnellsten Weg verlassen wir die Stadt über die M3. Unser erster Stopp ist Muizenberg, ein beliebter Vorort von Kapstadt, der vor allem für seinen langen Sandstrand, die farbenfrohen Badehäuschen und seine entspannte Surfkultur bekannt ist. Nach einem kurzen Strandspaziergang – der Wind ist heute so stark, dass er uns den Sand in die Augen treibt – geht es weiter auf der R44, immer entlang der False Bay. Kurz bevor wir Hermanus erreichen, zweigt links die Hemel-en-Aarde Road ab, die uns zu den Weingütern führt, die den besten Pinot Noir Südafrikas produzieren.

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Das Hemel-en-Aarde-Tal eignet sich besonders gut für den Anbau von Pinot Noir aufgrund seiner einzigartigen klimatischen und geologischen Bedingungen: Kühles maritimes Klima, lange Wachstumsperiode, günstige Höhenlage, vielfältige Böden. Das Tal wurde in den 1980er-Jahren als eine der besten Regionen Südafrikas für Pinot Noir entdeckt, und seither haben sich viele renommierte Weingüter darauf spezialisiert, diesen anspruchsvollen Burgunder-Klon hier anzubauen. Die knapp 35 Kilometer lange, landschaftlich wunderschöne Strecke bis Caledon ist gesäumt von Spitzenweingütern wie Hamilton Russel, Newton Johnson, Spookfontain, Ataraxia, Creation Wines usw.

Da wir leider nicht alle für Verkostungen besuchen können entscheiden wir uns für Bouchard Finlayson und La Vierge.

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Weinreben soweit das Auge reicht.

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La Vierge

Mittags machen wir uns auf den schnellsten Weg nach Constantia, doch selbst über die Autobahn dauert die Fahrt mehr als eine Stunde. Wir haben eine Reservierung im La Colombe, einem der besten Restaurants Südafrikas, das regelmäßig in den Top 50 der Welt gelistet wird.

La Colombe ist bekannt für seine innovative französisch-asiatische Fusionsküche, die mit saisonalen, frischen Zutaten aus der Region zubereitet wird. Die Gerichte sind nicht nur geschmacklich außergewöhnlich, sondern werden auch kunstvoll präsentiert. Das Degustationsmenü ist eine wahre Reise für die Sinne, bei der Geschmack, Textur und Ästhetik perfekt harmonieren.

Das Restaurant liegt idyllisch auf dem Gelände des Silvermist Wine Estate, eingebettet in die Weinberge von Constantia. Die Aussicht auf die üppige Natur des Tals sowie die elegante, minimalistische Einrichtung schaffen eine stilvolle und dennoch entspannte Atmosphäre.

Ein kulinarisches Erlebnis auf höchstem Niveau – und vom Preis-Leistungs-Verhältnis her unschlagbar, insbesondere im Vergleich zu europäischen Drei-Sterne-Restaurants.

Als wir mit dem Lunch fertig sind, ist es bereits 16:00 Uhr, und eine halbe Stunde später sind wir zurück in Camps Bay. Den Rest des Nachmittags verbringen wir entspannt am Pool auf der Terrasse. Am Abend geht es noch ein letztes Mal ins Codfather, an die Sushi-Bar – denn morgen geht unsere Reise weiter.

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Nun heißt es, Kapstadt Adieu zu sagen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in den Norden – unser Ziel: die Cederberge. Diese Region zeichnet sich durch zerklüftete Sandsteinfelsen, tiefe Schluchten und weitläufige Bergplateaus aus. Besonders beeindruckend sind die rot gefärbten Felsen, die über Jahrtausende hinweg durch Wind und Wasser geformt wurden.

Vor uns liegen knapp 250 Kilometer. Zunächst folgen wir der Autobahn N1 bis Rawsonville, bevor wir auf Nebenstraßen wechseln – deren Zustand von sehr gut bis bedenklich variiert. Durch Ceres und Prince Alfred Hamlet führt die Route tiefer in die Bergwelt hinein. Bei "Op die Berg" biegen wir rechts ab – ab hier endet die Asphaltstraße (zumindest war das 2014 noch der Fall; mittlerweile ist dieser Abschnitt geteert).

Die letzten 50 Kilometer verlaufen über eine klassische afrikanische Sandpiste, die atemberaubende Ausblicke auf die Bergwelt bietet.

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Irgendwo auf der R43 mit Blick ins grüne Farmland und auf den Breede River

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Blinkberg Haus

Mount Cedar Lodge – unsere Unterkunft für die nächsten beiden Tage. Hier gibt es neun verschiedene Häuser, die als Self-Catering-Unterkünfte auf dem weitläufigen Gelände der Farm verteilt sind. Wir haben uns für Blinkberg entschieden – malerisch über dem Grootrivier gelegen, mit Blick auf das Klipbokkop-Gebirge.

Unsere Unterkunft bietet eine große Terrasse, ein Schlafzimmer, ein Zweibettzimmer, ein Loft-Zimmer, drei Bäder, einen Wohnbereich mit gemütlichem Innenkamin und eine Küche – das sollte für uns beide wohl ausreichen. Nicht zu vergessen: der herrliche Außenbereich mit Braai-Kamin.

Den Nachmittag verbringen wir entspannt auf der Terrasse, streifen ein wenig durch die nähere Umgebung und warten auf den Sonnenuntergang. Da wir zu faul sind, selbst zu kochen, fahren wir die wenigen Minuten bis zur Farm und gönnen uns ein Abendmenü. Das Fleisch ist stark gewürzt – so stark, dass ich gar nicht merke, dass es offenbar schon etwas überreif ist.

Zurück in unserer Unterkunft machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich, öffnen eine Flasche Wein und bestaunen den unendlichen Sternenhimmel. Hier in den Bergen, fernab von Lichtverschmutzung, ist es ein atemberaubendes Schauspiel – inklusive freier Sicht auf die Milchstraße.

Leider beginnt mein Magen bald zu rumoren, und den Rest der Nacht verbringe ich auf der Toilette, während ich mich von fast allen Körperflüssigkeiten trenne. So hatte ich mir das wirklich nicht vorgestellt.

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Grootrivier

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a bissal Sterndl schauen....

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Der nächste Morgen graut – und mir graut es ebenso. Nach einer schlaflosen Nacht und ziemlich wacklig auf den Beinen müssen wir unser Programm anpassen. Statt der geplanten großen Wanderung, die wohl rund fünf Stunden gedauert hätte, entscheiden wir uns für eine abgespeckte Version: eine 1,5-stündige Wanderung zum Rock Pool auf einem gut markierten Weg.

Unterwegs genießen wir die beeindruckende Kulisse aus Bergen und faszinierenden Felsformationen. Wir begegnen Pavianen und unzähligen Vögeln, die den Trail säumen. Am Ende der Wanderung erwarten uns zudem einige Felsenzeichnungen der San, die hier einst als Jäger und Sammler lebten.

Den Rest des Tages verbringen wir am Haus – für größere Unternehmungen fühle ich mich noch nicht fit genug. Am Abend geht es mir jedoch schon etwas besser: eine kleine Mahlzeit, ein Glas Wein, und langsam kehrt die Normalität zurück. So können wir ein weiteres Mal den spektakulären Sternenhimmel bewundern.

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Hadeda Ibis

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Keine Ahnung warum der Pavian seinen Artgenossen den Berg runter schiebt?

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Rock Pool

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Southern Mask Weaver

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Neuer Tag, neues Glück – oder auch nicht.

Mir geht es mittlerweile wieder relativ gut, doch nun hat es Christine erwischt. Mit einem Tag Verzögerung scheint auch sie die Lebensmittelvergiftung eingeholt zu haben. Also heißt es erneut: Programm umstellen.

Wir bleiben bis kurz vor Mittag im Haus, damit sie sich noch etwas ausruhen kann. Danach machen wir uns auf den schnellsten Weg zur nächsten Unterkunft. Die knapp drei Stunden Fahrt bis Aaldering bei Stellenbosch werden für Christine zur Tortur.

Als wir endlich ankommen, kann sie im Schatten der Terrasse zumindest etwas Ruhe finden. Dabei leisten ihr dann auch noch die beiden Rhodesian Ridgeback, die das Grundstück bewachen, Gesellschaft.

Das Weingut ist uns ja mittlerweile gut bekannt, hier werden wir die letzten drei Nächte verbringen.

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Langsam geht es uns beiden besser. Nach einer erholsamen Nacht und einem leichten Frühstück, um den Magen nicht zu sehr zu belasten, unternehmen wir einen kleinen Ausflug.

Wir holen nach, was wir gestern nicht machen konnten. Unser Ziel ist Tulbagh, etwa anderthalb Stunden Fahrt entfernt – bekannt für seinen historischen Charme, seine Weinproduktion und die beeindruckende Natur. Tulbagh ist die viertälteste Stadt Südafrikas (nach Kapstadt, Stellenbosch und Swellendam) und stammt aus den frühen 1700er Jahren. Die Church Street beherbergt die größte Ansammlung kapholländischer, edwardianischer und viktorianischer Häuser in einer einzigen Straße in Südafrika. Wir waren schon einige Male hier und sind immer wieder aufs Neue fasziniert von dem besonderen Charme dieses Ortes.

Gemütlich schlendern wir die historische Straße entlang, genießen die Atmosphäre und machen eine kleine Pause im Garten des Paddagang Restaurants – ein Fixpunkt auf unseren Reisen.

Anschließend geht es entspannt zurück nach Stellenbosch. Diesmal nehmen wir eine etwas andere Route, die uns durch die malerische Landschaft der Weinregionen Wellington und Paarl führt.

Den Rest des Tages und den Abend verbringen wir auf der Terrasse und sorgen dafür, dass wir weiter zu Kräften kommen.

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Tulbagh Kerk Street

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Paddagang Restaurant

Nachdem wir beide nun wieder vollständig erholt sind, haben wir einiges nachzuholen. Der heutige Tag gehört den Weingütern der Region – besonders denen in Constantia, Stellenbosch und Franschhoek.

Wir lassen uns treiben, genießen die kapholländische Architektur vieler Weingüter, die oft mit modernen Akzenten kombiniert wird. Zahlreiche Betriebe, wie Boschendal oder Spier, bieten auf ihren weitläufigen Anwesen nicht nur Weinverkostungen und erstklassige Restaurants, sondern auch eine Vielzahl an Aktivitäten: geführte Touren durch die Weinberge, Picknicks, Reitausflüge, Quadtouren, Segway-Touren oder Mountainbiking.

Da wir unseren Körper noch nicht zu sehr belasten wollen, verzichten wir auf ausgedehnte Weinverkostungen und lassen auch die fantastischen Restaurants links liegen. Nur bei Kleine Zalze – einem unserer Lieblingsweingüter und Heimat des renommierten Terroir-Restaurants – gönnen wir uns einen kleinen Imbiss.

Am späten Nachmittag kehren wir nach Aaldering zurück, lassen den Tag entspannt auf der Terrasse ausklingen und genießen den Sonnenuntergang. Morgen  geht es bereits wieder nach Hause.

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Tokara

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Kleine Zalze

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Abreisetag: Am Vormittag bleibt uns noch etwas Zeit, bevor wir am frühen Nachmittag Richtung München abheben. Dafür haben wir uns etwas Besonderes aufgehoben: Vergelegen, eines der berühmtesten Weingüter Südafrikas, gelegen in Somerset West nahe Kapstadt.

Das Gut wurde im Jahr 1700 vom niederländischen Gouverneur Willem Adriaan van der Stel gegründet und ist bekannt für seine lange Geschichte, seine preisgekrönten Weine und die beeindruckende Landschaft. Es produziert hochwertige Weine, darunter Cabernet Sauvignon, Merlot und Sauvignon Blanc, die international ausgezeichnet wurden.

Vergelegen beherbergt zudem 18 einzigartige Gärten, darunter einen über 300 Jahre alten Kameldornbaum sowie prächtige Eichenalleen. Wir genießen die besondere Atmosphäre dieses außergewöhnlichen Anwesens und spazieren durch die vielen Gärten, bevor wir uns schweren Herzens auf den Weg zum Flughafen machen.

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Abschließend können wir sagen, dass sich die kurzfristig gebuchte Reise nach Südafrika auf jeden Fall gelohnt hat. Zweimal pro Jahr in dieses wundervolle Land zu reisen, macht definitiv Sinn – und genau das werden wir im nächsten Jahr wiederholen.

Doch jetzt ist es erst einmal an der Zeit, die Reise für Februar 2015 zu planen, denn dann geht es wieder in den Osten des Landes.

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