

Prosecco 25
Ende März 2025 zeigte sich der Frühling bisher von seiner wenig einladenden Seite. Das Wetter war, gelinde gesagt, alles andere als erfreulich. Auch am Sonntag, dem 30. März, beginnt unser Tag unter einem dichten Wolkenhimmel und leichtem Regen – die Bedingungen bei unserer Abfahrt sind alles andere als ideal.
Mit der Hoffnung auf Besserung machen wir uns dennoch auf den Weg zum Wörthersee. Doch auch dort werden wir von dunklen Wolken empfangen, die weiterhin über dem Gewässer hingen. Die angekündigte Sonne und die versprochenen höheren Temperaturen für den Süden lassen auf sich warten. Entsprechend ist die Enttäuschung groß, denn wir haben uns auf freundlicheres Wetter gefreut.


Kaum haben wir die italienische Grenze hinter uns gelassen, veränderte sich das Wetter schlagartig: Der Himmel reißt auf, die Sonne zeigte sich und die Temperaturen steigen deutlich an. Unser Weg führt uns durch das Kanaltal bis zur Autobahnausfahrt Udine Sud. Von dort aus geht es weiter über Buttrio und Cormons, bis wir schließlich im La Subida Country Resort ankommen, das idyllisch in den Hügeln des Collio nahe der slowenischen Grenze liegt.
Da unser Zimmer bei der Ankunft noch nicht bezugsfertig ist, entschieden wir uns, die Zeit in der nahe gelegenen Osteria La Preda zu verbringen, die ebenfalls zum Resort gehört. Wir suchen uns einen sonnigen Platz im Freien und genießen ein Glas Wein aus dem Collio, während wir die ersten Eindrücke dieser herrlichen Region auf uns wirken lassen.






La Subida ist ein außergewöhnlicher Ort, der sich durch seine Ruhe und seinen besonderen Charme auszeichnet. Dieses Landresort im Collio ist ideal für all jene, die eine Leidenschaft für Wein, Natur, gutes Essen und Erholung teilen.
Das Resort richtet sich an Gäste, die eine perfekte Kombination aus erstklassiger Gastronomie – inklusive eines Sternerestaurants – sowie Naturerlebnis und Entspannung suchen. Wer Wert auf Genuss und Erholung legt, wird hier eine hervorragende Wahl treffen.
La Subida ist wie ein kleines, verstreutes Dorf („borgo sparso“) gestaltet. Die restaurierten Landhäuser liegen idyllisch eingebettet zwischen Wald und Weinbergen. Besonders reizvoll ist die Möglichkeit, in einem dieser liebevoll renovierten Häuser mit Blick in den Wald zu wohnen. Genau diese Art der Unterkunft schätzen wir sehr und erfreuen uns an der einzigartige Atmosphäre, die La Subida bietet.






Das außergewöhnlich schöne Wetter am Nachmittag nutzen wir für eine ausgedehnte Wanderung durch die Hügel des Collio. Mehrere Wanderwege führen direkt am Haus vorbei oder kreuzen sich in unmittelbarer Nähe. Wir entscheiden uns für eine knapp zehn Kilometer lange Route. Da wir immer wieder Pausen einlegen, um die Landschaft zu betrachten und die warme Sonne auf der Haut zu spüren, benötigen wir für die Runde fast drei Stunden





Am Abend führte uns unser Weg in das renommierte Sternerestaurant, dessen Menü den Tag auf besonders genussvolle Weise abrundet. Jeder Gang ist ein kleines Highlight und setzt dem ohnehin eindrucksvollen Tag die Krone auf. Diese Adresse werden wir uns auf jeden Fall merken – hier waren wir ganz sicher nicht zum letzten Mal.












Montag 31. März: Noch vor dem Frühstück gilt es etwas von den übermäßigen Kalorien des gestrigen Abendessens abzubauen. Gleich hinter unserem Haus beginnt ein Wanderweg zur Burgruine auf den Monte Quarin, eine nette Tour, die den Kreislauf in Schwung bringt.





Nun geht es zu unserem eigentlichen Ziel. Der Winter hat unsere Prosecco-Vorräte nahezu aufgebraucht, und es ist an der Zeit, sie wieder aufzufüllen. Wir drehen noch eine kleine Runde auf der Strada del Vino Collio, bevor wir knapp eineinhalb Stunden ins Valdobbiadene fahren, genauer gesagt in die Nähe von Rolle. Dort haben wir uns ein neues Quartier ausgesucht: Duca di Dolle, ein Weingut mit verschiedenen Unterkünften. Wir haben uns für eine Suite in einer renovierten alten Scheune entschieden – auf der Homepage sah sie vielversprechend aus. Und unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht. Eine große Terrasse, ein großzügiger Raum mit kleiner Küche und ein geräumiges Bad erwarten uns. Die Verwendung natürlicher, roher und lebendiger Materialien, klare Linien, maßgefertigte Designelemente und warmes Licht schaffen eine behagliche Atmosphäre.







Das Wetter am Nachmittag ist ideal für eine kleine Runde durch die Weinberge. Wir suchen uns erneut eine Strecke aus, die direkt vom Weingut aus startet. Ein kurzes Stück müssen wir noch an der Landstraße entlanggehen, bevor die eigentliche Route beginnt und der Weg über Nebenstraßen und Feldwege weiterführt. Eigentlich hatten wir einen Rundweg von knapp zwölf Kilometern geplant, doch mitten in den Weinbergen zwingt uns eine Baustelle zum Umkehren – ein Passieren ist unmöglich. So gehen wir denselben Weg auch wieder zurück, was bei diesem herrlichen Wetter jedoch alles andere als ein Verlust ist.





Für das Abendessen müssen wir uns etwas einfallen lassen, denn unser Lieblingslokal in der Gegend, die Osteria dei Mazzeri, hat leider geschlossen. Ganz in der Nähe, in Rolle, befindet sich jedoch das Restaurant Andreetta – den einen Kilometer dorthin können wir problemlos zu Fuß gehen. Dort erwartet uns gute traditionelle Küche, eine sehr gute Weinauswahl und sehr freundlicher Service. So früh in der Saison ist außer uns nur ein weiterer Tisch besetzt; normalerweise genießt man hier auch eine traumhafte Aussicht. Doch inzwischen ist es bereits stockdunkel – ein Umstand, an den wir für den Rückweg nicht gedacht haben. Auf der Landstraße herrscht absolute Finsternis, was wegen des nächtlichen Verkehrs nicht ganz ungefährlich ist. Wir nutzen jedoch unsere Smartphones als Taschenlampen und sind so schon von Weitem gut sichtbar.








Dienstag, 01. April: Optimales Wanderwetter. Wir fahren nach Vidor, ca. 30 Minuten entfernt, und begehen den Sentiero dei Cipressi. Auch geschichtlich ist die Route recht interessant: Hier verlief 1917 die Piave-Front – einer der wichtigsten Kriegsschauplätze der italienischen Front im späteren Verlauf des Ersten Weltkriegs. Aufgrund dieser Lage wurde der Ort zu einem strategisch bedeutenden Punkt im Kampf zwischen Italien und Österreich-Ungarn.








Mittags folgen wir wieder einmal dem Vorschlag des Guide Michelin – und ja, sonst wären wir an dem Lokal vermutlich vorbeigefahren. Versteckt hinter einer unscheinbaren Einfahrt, optisch nicht unbedingt ansprechend und auch innen mit relativ wenig Charme, überzeugt die Trattoria Dalla Libera dennoch auf ganzer Linie: mit genialer Küche und familiärem Service. Einfach zurücklehnen und abwarten, was alles aus der Küche kommt.








Am Nachmittag besuchen wir dann noch zwei unserer Lieblingsproduzenten für Prosecco. Zuerst steht Andreola auf dem Programm. Mit großer Leidenschaft wird dieses Familienunternehmen geführt. In vier Jahrzehnten hat Andreola 110 Hektar Rebfläche erworben, aufgeteilt in rund 250 Parzellen, deren Charakteristik bei der Vinifikation gezielt herausgearbeitet wird. Ein wundervoller Verkostungsraum und mittlerweile auch einige neue Weine im Angebot runden das Erlebnis ab.
Danach folgt Marsuret, ebenfalls ein familiengeführtes Weingut mit Sitz in Guia di Valdobbiadene. Hier wird einer unserer Favoriten produziert: der „Son Boldo“ – klar und knackig. Leider ist nach diesen Besuchen der Kofferraum bereits voll; andere Weingüter werden wir später im Jahr besuchen. (weitere unserer Lieblingsproduzenten findet ihr hier.)








So viele Aktivitäten fordern schließlich ihren Tribut und wir spüren eine angenehme Müdigkeit. Auf der Rückfahrt halten wir noch kurz an um Schinken, Käse und frisches Brot zu besorgen – am Abend möchten wir nicht noch einmal hinaus. Den restlichen Nachmittag verbringen wir auf der sonnigen Terrasse, lassen die Eindrücke des Tages nachwirken und genießen die wohltuende Wärme. Doch mit dem Schwinden des Tageslichts kühlt die Luft spürbar ab, und schließlich ziehen wir uns in das mollig warme Innere zurück, wo wir den Abend in Ruhe ausklingen lassen.





Mittwoch 02. April: Der letzte Tag ist angebrochen, und damit beginnt bereits die Rückreise in Richtung Heimat. Doch bevor wir endgültig aufbrechen, führt uns der Weg noch einmal ins Collio, denn bei der Hinfahrt haben wir etwas Wichtiges ausgelassen. Ein Besuch bei Nonino steht an – eine der renommiertesten Grappa-Destillerien Italiens, deren Name für Tradition, Qualität und handwerkliche Eleganz steht.
Die Sonne lacht vom Himmel, als wir uns auf den Weg machen. Nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt erreichen wir Percoto im Friaul, wo der berühmte Grappa-Produzent zu Hause ist. Obwohl es für eine Verkostung noch deutlich zu früh ist, wissen wir genau, wonach wir suchen. So dauert es nicht lange, bis wir fündig werden. Mit unserer Auswahl im Gepäck machen wir uns nach kurzer Zeit wieder auf den Weg, begleitet vom Gefühl, ein letztes Stück Italien mit nach Hause zu nehmen.








Eigentlich wollten wir direkt nach Hause fahren, doch das Wetter ist hier viel zu schön, um den Tag einfach enden zu lassen. Also beschließen wir spontan, einen Umweg über Slowenien zu nehmen. Die Grenze ist nur etwa 45 Minuten entfernt, und die Fahrt dorthin führt uns durch die sanft geschwungene, wundervolle Landschaft des Friaul – vorbei an Weinbergen, kleinen Dörfern und der ruhigen Weite, die diesen Landstrich so besonders macht.
Unser Plan, in Kobarid eine Mittagspause einzulegen, erfüllt sich allerdings nicht. Beide unserer favorisierten Gasthäuser – das Hisa Franko und das Hisa Polonka – haben geschlossen. Ein wenig enttäuscht, aber keineswegs entmutigt, drehen wir eine gemütliche Runde durch und um den Ort, genießen die ruhige Atmosphäre und den Blick auf die umliegenden Berge.
Bevor wir weiterfahren, statten wir noch DrinkSloWine einen Besuch ab, einem kleinen Laden, der sich auf slowenische Naturweine spezialisiert hat. Die Auswahl ist verlockend, und nach einem kurzen Gespräch und einigen Empfehlungen verlassen wir den Laden mit mehreren Flaschen vorzüglicher Weine.









Nun folgen wir dem Lauf der Soča, die hier wie ein funkelndes Band aus Smaragd durch die Landschaft fließt und der Straße ihren Namen gegeben hat – der Smaragdstraße. Die Strecke führt uns tief hinein in die Julischen Alpen, vorbei an steilen Felswänden, üppigen Wäldern und immer wieder atemberaubenden Ausblicken auf das kristallklare Wasser des Flusses, das in der Sonne fast unwirklich leuchtet.
Ein letzter Stopp führt uns zur Batterie von Sella Predil, einer eindrucksvollen Festungsanlage aus dem Ersten Weltkrieg. Vor uns glitzert der Lago Predil im Sonnenlicht.
Dann jedoch heißt es endgültig Abschied nehmen – von den Bergen, den Geschichten und den Farben dieses Tages – und wir machen uns auf den Heimweg....








....übrigens als wir bei Tarvis die Grenze nach Österreich passieren zieht sich der Himmel zu und kurze Zeit später beginnt es zu Regnen.