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SÜDAFRIKA 2019

Und wieder ist es Südafrika geworden! Vom 15. Februar bis zum 5. März führte unsere Reise von Kapstadt aus in den Norden – mit einem kurzen Abstecher nach Namibia – und auf einer weiter östlich verlaufenden Route zurück nach Kapstadt.

Diese 18 Tage haben uns einiges abverlangt: 3.485 Kilometer, viele davon auf abenteuerlichen Strecken. Doch es hat sich gelohnt! Wundervolle Erlebnisse, traumhafte Landschaften und unglaubliche Tierbegegnungen machten diese Reise unvergesslich.

Doch der Reihe nach – hier zunächst die Strecke mit den wichtigsten Markierungspunkten.

A: Flughafen Kapstadt
B: St Helena Bay
C: Springbock
D: Ai/Ais-Richtersfeld Transfrontierpark
E: Fish River Canyon Namibia
F: Kalahari Tendend Camp Kgalagadi Transfrontier Park
G: Twee Rieverien Rest Camp Kgalagadi Transfrontier Park
H: Augrabies Falls National Park
I:  Tankwa Karoo National Park
J:  Stellenbosch

 

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Wir haben uns für die schnellste Verbindung nach Kapstadt entschieden – mit Lufthansa über München – und hatten das Glück, für kleines Geld auf die Business Class upgraden zu können. Das macht den langen Nachtflug deutlich entspannter, und vor allem kommen wir frühmorgens in der „Mother City“ relativ ausgeruht an.

Die Einreiseformalitäten sind wie immer recht mühsam. Schnell noch das Gepäck abgeholt, dann treffen wir uns mit Guy, dem Besitzer von Zebra 4x4 Rental . Wir kennen ihn nun schon seit über zehn Jahren und mieten regelmäßig Allradfahrzeuge bei seinem Unternehmen. Es sind nicht die neuesten Modelle, sondern eher Fahrzeuge, die bei anderen Vermietern ausgemustert wurden – aber der Preis ist einfach unschlagbar.

Nach der kurzen Übergabe unseres Fahrzeugs, einem Toyota Hilux, geht es auch schon los. Vom Flughafen fahren wir über die N2 und die M5 nach Bloubergstrand, um einen ersten Blick auf den Tafelberg zu erhaschen. Doch Kapstadt ist von einer dichten Nebelwand eingehüllt – also bleibt es bei dem Versuch.

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Nach knapp 100 Kilometern erreichen wir den West Coast Nationalpark. Die Vegetation des Parks wird von Sandfeldern mit verschiedenen Büschen dominiert, insbesondere vom Fynbos – einer Strauchvegetation, die fast ausschließlich im Südwesten Südafrikas vorkommt.

35 % der Salzmarschen und fast 40 % der noch unberührten Strandfelder Südafrikas befinden sich hier im Park. Dieses reiche Angebot an Feuchtgebieten und anderen Lebensräumen, wie beispielsweise Felshöhlen, bietet bis zu 250 verschiedenen Vogelarten Schutz. Neben den artenreichen Vogelbeständen gibt es auch zahlreiche Säugetiere zu beobachten. Dazu zählen Elenantilope, Kudu, Kuhantilope, Buntbock, Zebra, Springbock, Oryxantilopen und das Weißschwanzgnu.

Wir waren bereits öfter hier und kennen die besten Plätze zur Vogelbeobachtung. Besonders die Bird Hide beim Abrahamskraal Waterhole bietet eine hervorragende Möglichkeit, zahlreiche Arten aus nächster Nähe zu beobachten. Danach folgen wir der Küste des Atlantiks bis nach Tsaarsbank – mit wundervollen Ausblicken auf das Meer.

Schließlich geht es zurück und über das Langebaan Gate hinaus aus dem Park. Der Hunger treibt uns voran.

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Fürs Mittagessen haben wir uns etwas Besonderes ausgesucht – keine 40 Kilometer vom Park entfernt liegt The Strandloper, ein bekanntes Open-Air-Seafood-Restaurant direkt am Strand der Langebaan-Lagune. Hier herrscht eine entspannte Atmosphäre mit Sand unter den Füßen und einem herrlichen Blick auf das Meer.

Das Restaurant bietet eine Vielzahl frisch zubereiteter Meeresfrüchte, die nach traditioneller Westküstenart von Einheimischen zubereitet werden. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Muscheltöpfe, gegrillte Harders, Fischcurry, frisch gebackenes Brot, hausgemachte Marmeladen, Roosterkoek und Süßkartoffeln. Die Mahlzeiten werden in mehreren Gängen über einen Zeitraum von drei bis vier Stunden serviert, begleitet von Live-Gitarrenmusik.

Man kann seine eigenen Getränke mitbringen oder die Strandbar des Restaurants besuchen. Wir genießen diese außergewöhnliche Location – und vor allem den frischen Fisch. Mittlerweile haben sich auch die letzten Wolken verzogen, der Nebel ist aufgelöst, und die Sonne strahlt mit uns um die Wette.

Tipp: Unbedingt vorher reservieren!                         VIDEO

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Sonnenuntergang

Das war eine besondere Erfahrung. Nachdem wir hier einige Stunden verbracht haben, wird es Zeit, die letzte Strecke des Tages in Angriff zu nehmen. Unser Ziel ist die Oystercatcher Lodge in St. Helena Bay – oder genauer gesagt, am Shelly Point. Es sind nur noch 50 Kilometer, etwa eine dreiviertel Stunde Fahrt.

Wir kennen das Haus bereits von einer früheren Reise in diese Gegend und finden die Lage genial. Die Bucht von St. Helena ist eine von nur drei natürlichen Küstenbuchten weltweit, in denen die Sonne sowohl über dem Meer auf- als auch untergeht. Die Lodge hat nur sechs Zimmer – wir haben Zimmer Nr. 6 im Untergeschoss mit direktem Zugang zum Strand, der nur 30 Meter entfernt liegt.

Vom Mittagessen noch immer satt, verzichten wir auf das Abendessen, schnappen uns eine Flasche Wein, setzen uns in die Dünen und warten auf den Sonnenuntergang. Ein fantastischer Tag geht langsam zu Ende.

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Sonnenaufgang

Heute steht eine lange Strecke bevor: 500 Kilometer und mehr als sechs Stunden Fahrzeit in Richtung Norden nach Springbok.

Doch zunächst führt die Route malerisch am Meer entlang, allerdings ist die Sicht ziemlich eingeschränkt, da eine dicke Nebelsuppe alles einhüllt. Nach 150 Kilometern erreichen wir Lamberts Bay und damit Bird Island. Das Naturreservat liegt auf einer rund 100 Meter vor dem Küstenort gelegenen Insel. Die drei Hektar große Insel ist über einen Damm mit dem Festland verbunden und dient als wichtiger Brut- und Rastplatz für Kormorane sowie insbesondere für Kaptölpel. Bird Island gehört zu den wenigen zugänglichen Brutstätten dieser beeindruckenden Seevögel und beherbergt mehr als 20.000 Tiere. Weltweit gibt es nur sechs Brutplätze des Kaptölpels – und dieser ist der einzige, der Besuchern so leicht zugänglich ist.

Wir sind bereits zum dritten Mal hier und jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem Spektakel, das sich vor unseren Augen abspielt. Ein speziell gebautes Versteck ermöglicht es die Vögel ungestört zu beobachten. Wir bleiben einige Stunden und verfolgen das ständige Kommen und Gehen in der Kolonie.                                                                                                            VIDEO

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Zu beginn herrscht noch dichter Nebel

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Für die Kormorane wurden eigens Bruttürme gebaut

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Schier endlos.... die N7 nach Norden

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Wir nutzen auch jede Möglichkeit den Wagen zu betanken

Nun sind es noch 370 Kilometer bis zum Ziel. Die ersten 50 Kilometer bis Vredendal führen über eine klassische südafrikanische Sandpiste, doch der restliche Abschnitt ist asphaltiert. Zum Großteil verläuft die Route über die Autobahn N7 nach Springbok. Dort biegen wir rechts ab und fahren noch 30 Kilometer bis zum Naries Namakwa Retreat. Unsere Unterkunft liegt auf einem 6000 Hektar großen Stück Halbwüste im Namaqualand.

Die Namakwa Mountain Suites – mit Reet gedeckte Kuppelbauten – bieten Privatsphäre, Romantik und Luxus, gepaart mit einem atemberaubenden Ausblick. Frühstück und Abendessen werden im Manor House Dining Room serviert, der etwa einen Kilometer von den Mountain Suites entfernt liegt.

Wir fühlen uns sofort wohl in dieser traumhaften Landschaft und nutzen den späten Nachmittag für eine kleine Wanderung. Dabei bekommen wir bereits einen Vorgeschmack darauf, welches Terrain uns in den kommenden Tagen erwarten wird. Nach dem Abendessen bleibt noch Zeit, von der Terrasse aus die Einsamkeit und den Sternenhimmel bei einem Glas Wein zu genießen.

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Naries Mountian Suites

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Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es bald los. Knapp 300 Kilometer stehen auf dem Programm, allerdings nicht so easy wie gestern sondern fast alles nur Gravel Road und das teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Der Umstand ist allerdings bekannt und eigentlich ist heute ja auch der Weg das Ziel. 

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Nach knapp 200 Kilometern gibt es eine ungewollte Showeinlage: Viel zu schnell auf dem sandigen Untergrund unterwegs, übersehe ich eine Bodenwelle – und der Hilux hebt ab. Fünf Meter später landet er mit seinen über 2,5 Tonnen krachend im Sand. Glücklicherweise tragen weder wir noch der Toyota bleibende Schäden davon. Der Adrenalinspiegel schießt in ungeahnte Höhen, und wir legen eine längere Pause ein, um das Geschehene zu verarbeiten.

Definitiv eine Lehre: Es reicht nicht, sich an das Limit von 80 km/h zu halten – auf solchen Sandpisten sollte man, wie oft empfohlen, eher mit 60 km/h unterwegs sein. Abgesehen von möglichen Schäden am Fahrzeug kann es bei Verletzungen in diesen abgelegenen Gegenden Stunden dauern, bis Hilfe kommt. Ein Mobilfunknetz gibt es hier nicht.

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Und dann ist es so weit: Wir erreichen den Ai-Ais/Richtersveld Transfrontier Park, einen grenzüberschreitenden Naturschutzpark, der sich über Namibia und Südafrika erstreckt. Er wurde 2003 offiziell gegründet und verbindet den Ai-Ais Hot Springs Game Park in Namibia mit dem Richtersveld National Park in Südafrika. Der Park erstreckt sich entlang des unteren Orange River und umfasst eine raue, wüstenartige Landschaft mit beeindruckenden Gebirgsformationen, tiefen Schluchten und weitläufigen Ebenen. Er gehört zum Nama-Karoo-Biom und zählt zu den trockensten Regionen des südlichen Afrikas.

Und er ist menschenleer. Wir werden hier zwei Tage verbringen und in dieser Zeit nur einem einzigen anderen Fahrzeug begegnen.

Doch der Reihe nach: Wir entscheiden uns nicht für die einfache Route zum Ziel, sondern biegen direkt auf den Helskloof Pass ab. Unnötig zu erwähnen, dass ein Weiterkommen in diesem Park ohne Allradantrieb unmöglich ist. Der Pass ist 14,4 Kilometer lang und spektakulär – wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Eine unglaubliche, beeindruckende Landschaft! Hinter jeder Kurve warten neue Eindrücke, und wir halten immer wieder an, um die Szenerie auf uns wirken zu lassen.

Und es bleibt nicht bei diesem einen Pass: Vier weitere Pässe folgen, bis wir nach knapp 70 Kilometern und fünf Stunden Fahrt am späten Nachmittag in Sendelingsdrift am Orange River eintreffen.

Start- und Landebahn

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Sendelingsdrift Rest Camp: Die einzige Unterkunft im Park – ansonsten gibt es nur Campsites und zwei Wilderness Camps. Die zehn Chalets liegen direkt am Oranje River und bieten eine einfache, aber zweckmäßige Ausstattung, eine kleine Terrasse und eine Braai-Station – mehr braucht es nicht. Vor Ort gibt es zudem einen Miniladen, eine Tankstelle und den Grenzübergang zwischen Namibia und Südafrika. Die Überfahrt erfolgt per Pontonfähre über den Fluss.

Wir sind ziemlich erledigt – der Tag war doch anstrengender als gedacht. Ein Gin Tonic zum Sonnenuntergang, während der Grill vor sich hin glüht. Lammkoteletts mit Bohnen, dazu eine Flasche Wein – einfach herrlich. Doch lange halten wir nicht mehr durch, denn morgen steht viel auf dem Programm. Also heißt es: früh ins Bett und früh wieder raus.

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Um 05:30 darf man das Camp verlassen und in den Park fahren. Dann bleiben bis 18:30, wenn der Park schließt, knapp 13 Stunden Zeit – und diese nutzen wir voll aus. Trotzdem werden wir am Ende des Tages nur 200 Kilometer zurückgelegt und nur einen Bruchteil des Parks erkundet haben.

Tatsache ist, dass ich die Geländestrecken unterschätzt habe. Nicht in Bezug auf die Schwierigkeit – den Großteil kann man ohne 4x4-Antrieb bewältigen. Lediglich für die sandigen Passagen in der Nähe des Oranje Rivers ist er unerlässlich, und auf einigen kurzen Strecken in den Pässen macht er das Fahren deutlich angenehmer. Vor allem aber ist der schlechte Zustand einiger Passagen extrem zeitaufwendig.

Zudem herrscht jetzt im Februar Hochsommer, was bedeutet, dass das Thermometer konstant knapp 40 Grad anzeigt. Doch die Landschaft entschädigt für alle Mühen – das hier ist wirklich ein außergewöhnlicher Ort. Als wir schließlich am Abend völlig erschöpft ins Camp zurückkehren, überwiegt die Freude über das Gesehene die Strapazen bei weitem.                               VIDEO

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Die Hand Gottes, in zwei Meter großer Abdruck einer Hand in einem Felsblock, von dem die Einheimischen glauben, er sei von der Hand Gottes entstanden.

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Einige Pässe liegen wieder auf unserer Strecke. Im Bild sieht man den Akkedis Pass. Hier muss Christine vorangehen und auf die Strecke sowie lose Steine achten, damit ich dahinter im Schritttempo sicher hinabfahren kann.

Im Laufe des Tages werden wir folgende Pässe bewältigen:

  • Akkedis Pass – Sehr steil und technisch anspruchsvoll mit lockeren Steinen und engen Kurven.                                                                              

  • Domorogh Pass – Einer der steilsten Pässe im Park mit losem Geröll und tiefen Spurrillen.                       

  • Halfmens Pass – Anspruchsvolle, felsige Strecke mit teils extrem steilen Abschnitten.                           

  • Gannakouriep Pass – Steile Abfahrten und Anstiege mit losem Untergrund.                                       

  • Helskloof Pass – Extrem steiler und enger Pass mit scharfen Kurven.

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Nach drei Stunden dann die erste Pause am Oranje River, Campingkocher rausgeholt und frischen Kaffee gemacht 

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Am Nachmittag dann noch eine längere Pause am Helskloof Pass

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Der gestrige Tag war wirklich anstrengend, und wir sind noch immer ziemlich erledigt, als wir uns auf den Weg nach Namibia machen. Die Grenze liegt unmittelbar beim Camp. Die Ausreiseformalitäten sind unkompliziert, und so setzen wir mit der Pontonfähre über den Oranje River nach Namibia über. Auch die Einreise verläuft problemlos.

Die Strecke bis zur Fish River Lodge beträgt nur 200 Kilometer, doch da mehr als die Hälfte davon über kleine Nebenstraßen führt, wird die Fahrt dreieinhalb Stunden dauern. Wir genießen die Landschaft und erinnern uns gerne an 2005 – damals sind wir bereits einen Teil der Strecke, die C13, gefahren.

Es ist kurz nach Mittag, als wir in der Lodge eintreffen – purer Luxus, besonders nach der einfachen Unterkunft der letzten beiden Tage. Die Fish River Lodge ist die einzige Unterkunft, die sich direkt am Rand des Fish River Canyons in Namibia befindet, und sie bietet atemberaubende Ausblicke auf den Canyon, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Der Canyon ist eine der beeindruckendsten Naturlandschaften Afrikas und nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte Canyon der Welt. Er erstreckt sich über etwa 160 km Länge, bis zu 27 km Breite und erreicht an einigen Stellen eine Tiefe von bis zu 550 Metern.

Wir lassen uns auf der Terrasse des Hauptgebäudes nieder – gut windgeschützt, denn ein unglaublicher Wind fegt aus der Tiefe des Canyons herauf. Ein kleiner Lunch, eine Flasche Wein und dieser spektakuläre Ausblick – wir sind mehr als zufrieden. Am späteren Nachmittag unternehmen wir noch eine kleine Wanderung entlang des Canyons, doch der Wind ist zu stark, und wir brechen bald wieder ab.

Abends genießen wir ein hervorragendes Menü und verbringen anschließend noch einige Zeit auf der Terrasse, bevor wir uns in unser Chalet zurückziehen. Auf dem Nachttisch liegen Ohrenstöpsel – und die brauchen wir auch, denn der Wind rüttelt heftig an allen Ecken des Hauses, der Lärm ist infernalisch.                                                                                                                                           VIDEO

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Auf nach Namibia

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Durch den Konkiep "Fluss"

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Unser Chalet

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An Schlaf war kaum zu denken – zu laut war das Heulen des Windes. Auch jetzt am Morgen pfeift er noch mit beträchtlicher Stärke vom Canyonboden nach oben. Doch der Sonnenaufgang ist einfach magisch. VIDEO

Vor dem Frühstück unternehmen wir eine kurze Wanderung. Gut gestärkt starten wir anschließend in den Tag. Unser Ziel liegt bereits wieder in Südafrika, doch bis dahin liegen 480 Kilometer und etwa sechs Stunden Fahrzeit vor uns. Die herrliche Landschaft und das traumhafte Wetter sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Wir wechseln uns regelmäßig beim Fahren ab.

Die Strecke führt über Gobas und Keetmanshoop, vorbei am Köcherbaumwald, durch menschenleere Gegenden nach Tweerivier und schließlich zum Grenzübergang Mata Mata nach Südafrika. Hier gibt es keine Einreisekontrollen – diese müssen weiter südlich in Twee Rivieren erledigt werden, wo wir morgen Abend eintreffen werden.

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Endlose Weite

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Köcherbäume

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Webervogelnest

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Gleich an der Grenze beginnt der Kgalagadi-Transfrontierpark – ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet in der Kalahariwüste, das durch die Zusammenlegung des Kalahari-Gemsbok-Nationalparks (Südafrika) und des Gemsbok-Nationalparks (Botswana) entstanden ist. Mit einer Fläche von rund 38.000 Quadratkilometern ist er größer als die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland und Wien zusammen.

Der Park ist besonders bekannt für seine schwarzmähnigen Kalahari-Löwen, die – im Gegensatz zu ihren Artgenossen im Kruger-Nationalpark – von Tuberkulose verschont geblieben sind und daher in relativ hoher Dichte vorkommen.

Nicht weit von der Grenze liegt das Kalahari Tented Camp, in dem wir übernachten werden. Dieses „Wilderness Camp“ befindet sich drei Kilometer südlich von Mata Mata, oberhalb des Auob-Tals, und bietet eine herrliche Aussicht über das Trockental und ein nahegelegenes Wasserloch. Die Safarizelte sind für Selbstversorger ausgelegt und verfügen über ein zusätzliches Küchenzelt mit Gasherd, einen gasbetriebenen Kühlschrank, Dusche/WC, eine Veranda sowie einen Grill. Das Auto kann direkt vor der Unterkunft in einem eingezäunten Bereich geparkt werden. Nach vorne, zum Auob-Tal hin, ist das Gelände offen und lediglich durch eine kleine Steinmauer begrenzt.

Wenn die Löwen von der Wasserstelle durch das Camp marschieren, ist das ein Erlebnis der besonderen Art – näher an der Natur kann man kaum sein.

Kalahari Tendend Camp

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Mit Blick aufs Wasserloch

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Ground Squirrl

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Grosstrappe

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Black Schoulderd Kite (Schwarzschultriger Milan)

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Blue Wildebeest - Streifengnu

Nur eine kurze Pause – wir wollen den Nachmittag noch nutzen, um die Wege rund ums Camp abzufahren und hoffen auf einige Tiersichtungen. Dabei gelangen wir auch zum Nossop River und damit ein paar Kilometer weit auf botswanisches Gebiet.

Unsere Geduld wird belohnt: Wir erleben viele Begegnungen mit der Tierwelt. Löwen bleiben allerdings zunächst aus – bis wir am Abend ins Camp zurückkehren. Dort liegt ein Rudel keine 100 Meter entfernt am Wasserloch. Hoffentlich bleiben sie dort … wir möchten unser Steak doch lieber ungestört genießen.

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Schabrackenschakal

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Webervögel

Zurück im Camp bereiten wir alles für den Sundowner und das Abendessen vor. Alle paar Sekunden wandert unser Blick zum Wasserloch – die Löwen haben sich hoffentlich noch nicht bewegt. Ein etwas seltsames Gefühl, doch mit der Zeit gewöhnen wir uns an ihre Anwesenheit. Sobald es dunkel ist, können wir sie ohnehin nicht mehr sehen.

Andererseits ist es auch etwas mühsam, denn bei jedem Geräusch schrecken wir auf – und davon gibt es hier unendlich viele. Genau das macht die Faszination einer afrikanischen Nacht aus, neben dem atemberaubenden Sternenhimmel.

Wir sitzen bis weit nach Mitternacht draußen. An Schlaf ist ohnehin nicht zu denken – die Temperatur liegt noch immer sicher über 30 Grad, und im Schlafzimmer dürften es an die 40 sein.

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Aufgrund der Hitze haben wir kaum geschlafen und sind frühmorgens bereits bereit, das Camp zu verlassen. Ein schneller Kaffee, ein paar Kekse – und um Punkt 06:00, dem frühestmöglichen Zeitpunkt, zu dem der Park befahren werden darf, starten wir. Bis 19:30 haben wir nun Zeit, den Park zu erkunden; dann müssen wir spätestens wieder in einem Camp sein – in unserem Fall dem Twee Rivieren Rest Camp, das auf dem kürzesten Weg 120 Kilometer entfernt liegt, was etwa 3,5 Stunden Fahrzeit bedeutet. Doch wir lassen uns Zeit und hoffen, von vielen "Sichtungen" aufgehalten zu werden.

Und tatsächlich: Bereits nach einer Viertelstunde treffen wir an einem Wasserloch auf zwei Löwenmännchen. Außer uns ist kein weiteres Fahrzeug in der Nähe, also genießen wir den Anblick über eine Stunde lang. Erst als ein weiteres Auto eintrifft, räumen wir das Feld.

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©africawild

Wir bewegen uns bei unseren Fahrten im unteren Drittel des Parks, in einem Dreieck zwischen Mata-Mata, Nossob und Twee Rivieren.

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Springbok

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White Backed Vulture -Weißrückengeier

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Ein absolutes Highlight des Tages ist die Begegnung mit zwei Geparden. Die beiden ziehen parallel zum Fahrweg nach Süden, überqueren immer wieder die Straße, machen kurze Pausen und setzen dann ihre Wanderung fort. So können wir sie über eine halbe Stunde im Schritttempo begleiten – ein unglaubliches Erlebnis, diese grazilen Katzen in ihrem angestammten Lebensraum zu beobachten.

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Und so geht es den ganzen Tag weiter. Ein Highlight jagt das Nächste. Noch dreimal bekommen wir Löwen zu Gesicht, dazu jede Menge Antilopen und viele Vögel. Leider ist die Hitze ziemlich extrem, sodass wir – entgegen dem ursprünglichen Plan – früher ins Camp Twee Rivieren fahren. Leider erweist sich das Lager als ziemlich trostlos und ohne jeden Charme.

Nach einer längeren Rast brechen wir am späten Nachmittag noch einmal auf und bekommen erneut einiges zu sehen, bevor wir kurz vor der Sperrstunde um 19:30 Uhr ins Camp zurückkehren. Schnell wird der Braai angeworfen, ein paar Steaks gegrillt und eine gute Flasche Wein geöffnet – die perfekte Gelegenheit, den Tag mit all seinen Eindrücken noch einmal Revue passieren zu lassen.

Dann geht es auch schon ins Bett, denn die Hitze des Tages hat uns ziemlich geschafft. Ein großes Plus der Unterkunft: Sie verfügt über eine Klimaanlage, sodass wir hoffentlich eine erholsame Nacht haben werden.

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Tüpfelhyäne

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Oryx

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Sekretär

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Um 6:00 Uhr morgens brechen wir erneut auf – noch vor dem Frühstück und vor allem, bevor die große Hitze einsetzt, wollen wir ein weiteres Mal in den Park. Die knapp dreistündige Fahrt wird reichlich belohnt: eine Gruppe Löwen, ein einzelner verletzter alter Löwe und jede Menge Antilopen, Gnus und andere Tiere. Danach heißt es packen, und auch die Zollstation steht noch auf dem Plan, wo wir die Einreiseformalitäten erledigen müssen.

Yellow Mongoose-Fuchsmanguste

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Springbok

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Southern Pale Chanting Goshawk-Großer Singhabicht

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Crimson-Breasted Shrike-Rotbauchwürger

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Vom Park führt der Weg südwärts auf einer erstaunlich guten Asphaltstraße bis nach Uppington, einer wichtigen Verkehrsverbindung in die abgelegenen Regionen des Nordkaps sowie einer landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Drehscheibe der Region. Die Stadt ist insbesondere für den Weinbau und den Anbau von Früchten bekannt, die in den fruchtbaren Flussauen des Oranje gedeihen.

Von dort geht es weiter in Richtung Westen, bis nach insgesamt 380 Kilometern der Augrabie-Falls-Nationalpark erreicht ist. Im Visitor Center, wo wir für unsere Unterkunft einchecken, staunen wir nicht schlecht: Hinter einem gesicherten Bereich, schwer bewacht, steht eine Flotte von etwa 15 Erlkönigen – offensichtlich Prototypen der BMW 1er-Serie sowie einige der 5er-Reihe.

Das ist hier nicht unbedingt ungewöhnlich, denn einige Straßenabschnitte sind für Hochgeschwindigkeitstests freigegeben. Zudem besitzt Daimler in dieser Region ein Heißland-Prüfgelände, sodass viele Automarken ihre Fahrzeuge hier unter Extremtemperaturen testen.

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Die Besichtigung der Fälle heben wir uns für später auf – zuerst wollen wir in unser Quartier, wofür der Schlüssel hier am Empfang abzuholen ist. Das Haus liegt etwa zehn Kilometer entfernt, am Oranjekom: das Gorge Cottage, eine abgeschiedene Unterkunft mit atemberaubender Aussicht.

Dieses Ferienhaus ist absolut einzigartig, da es sich unterhalb des Aussichtspunkts der spektakulären Oranjekom-Schlucht befindet und einen unvergleichlichen Blick auf den 240 Meter tiefer fließenden Oranje-Fluss bietet. Während unseres Aufenthalts tauchen nur einmal Touristen am Aussichtspunkt auf, und ab 18:00 Uhr hat ohnehin niemand mehr Zutritt – Privatsphäre ist also garantiert.

Das Platzangebot ist großzügig, und die Terrasse einfach atemberaubend. Eine Besonderheit gibt es allerdings: Die Toilette und die Dusche befinden sich etwa 30 Meter vom Haus entfernt – eine gewisse Herausforderung in der Nacht. Zwar gibt es hier relativ wenige Raubtiere, dafür aber umso mehr Skorpione und Schlangen.

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Wir nutzen den Nachmittag, um den westlichen Teil des Parks zu erkunden – eine karge, felsige Wüstenlandschaft mit beeindruckenden Granitformationen, Schluchten und weiten Ebenen. Die Gegend ist menschenleer; auf unserer knapp vierstündigen Tour begegnen wir keinem einzigen Fahrzeug, sondern nur Giraffen, Klippspringern, Oryxantilopen und verschiedenen Vogelarten. Auch einige der großen Köcherbäume stehen in der trockenen Landschaft.

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Zurück im Gorge Cottage freuen wir uns auf einen ruhigen Abend: ein Gin Tonic zum Sonnenuntergang, den Grill anwerfen, ein Glas Wein genießen und dabei zusehen, wie das Tageslicht langsam schwindet. Abgesehen von den Geräuschen der Natur herrscht absolute Stille – die nächste Behausung ist mehr als zehn Kilometer entfernt. Nur ein paar Eidechsen und Vögel leisten uns Gesellschaft. Das ist wahrer Luxus.

Nach dem Essen geschieht etwas Außergewöhnliches: Wir haben das Feuer erneut entfacht, und plötzlich tauchen Fledermäuse auf – wohl auf der Suche nach Nahrung, da die Mücken vom Licht des Feuers angezogen werden. Es sind unglaublich viele Tiere, in der mondlosen Nacht schwer zu zählen, aber sicher über 50. Ein faszinierendes Spektakel, wie sie durch die Dunkelheit pfeifen! Einige scheinen vom Licht des Feuers irritiert zu sein und stürzen immer wieder auf die Terrasse. Eine Fledermaus landet sogar in Christines Haaren. Geduldig hilft sie den Tieren immer wieder, sich zu befreien, damit sie unbeschadet ihre Jagd fortsetzen können. Ein ganz besonderes Erlebnis, das wir wohl nie vergessen werden.

Erst lange nach Mitternacht gehen wir ins Bett und versuchen zu schlafen – es hat immer noch über 30 Grad, und die Klimaanlage funktioniert nicht wirklich.

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Jeder Punkt eine Fledermaus

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Ein traumhafter Sonnenaufgang – ein ereignisreicher Tag liegt vor uns. Deshalb starten wir früh, um noch kleine Wanderungen am Echo Corner und auf dem Moon Rock zu unternehmen, bevor es zum eigentlichen Highlight des Parks geht: den Augrabie-Fällen.

VIDEO Magisch ist dieser Ort im Northern Cape, an dem sich der Orange River 56 Meter in die Tiefe stürzt – in eine 150 Meter breite, 18 Kilometer lange und bis zu 200 Meter tiefe Felsenschlucht. So früh am Morgen haben wir das Gebiet noch ganz für uns allein und schlendern am Rand des Canyons entlang.

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Bald ist es Zeit, den Park zu verlassen. Die heutige Strecke hat es in sich: 550 Kilometer, davon über 200 Kilometer auf der R355 – einer berüchtigten Straße mit zahlreichen spitzen Steinen und keinerlei Servicestationen, geschweige denn Mobilfunknetz.

Und das haben wir zu spüren bekommen. Keine 100 Kilometer auf der tückischen Gravel Road gefahren, verabschiedet sich eines der Hinterräder mit einem lauten Knall. Bis wir zum Stehen kommen, ist der Reifen ein Totalschaden. Grundsätzlich kein Problem – es ist ja nicht der erste Platten auf Südafrikas Straßen. Doch leider entpuppt sich der Wagenheber als vollkommen unterdimensioniert für dieses riesige Auto.

Schon etwas entnervt und mit schmerzenden Blasen an den Händen erscheint nach etwa einer Stunde endlich ein Fahrzeug am Horizont. Auf eines kann man sich hier verlassen: die Hilfsbereitschaft der Menschen, die in dieser abgelegenen Gegend leben. Die beiden Männer der Familie greifen tatkräftig zu, und nach 20 Minuten sind wir wieder startklar. Zum Abschied gibt es noch einige mahnende Ratschläge, die Strecke nicht zu unterschätzen – denn Reifenschäden sind hier vorprogrammiert.

Keine 50 Kilometer weiter verabschiedet sich eines der Vorderräder. Wir sind ratlos – zwar haben wir noch einen weiteren Reservereifen, aber unser Wagenheber ist in der Zwischenzeit nicht besser geworden. Kein Handyempfang, mitten im Nirgendwo, und noch immer rund 50 Kilometer vom Ziel entfernt.

Doch Glück im Unglück: Schon bald rauscht ein Land Cruiser heran und kommt in einer riesigen Staubwolke zum Stehen. Daraus springt eine etwa ein Meter vierzig große Frau und fragt, ob sie helfen kann. Wir schildern ihr unser Problem mit dem Wagenheber. Sie winkt nur ab, meint: „Kein Thema!“, holt einen rund 20 Kilogramm schweren, professionellen hydraulischen Wagenheber von ihrem Pickup und wechselt den Reifen in kaum fünf Minuten – ganz ohne unsere Hilfe. Wir stehen mit offenem Mund daneben und staunen. Unglaublich, diese Hilfsbereitschaft der Menschen hier!

Leider gibt es weit und breit keine Möglichkeit, die Reifen reparieren zu lassen – wobei einer sowieso ein Totalschaden ist. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als die Fahrt wohl oder übel ohne Reserverad fortzusetzen.

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Wir reduzieren die Geschwindigkeit erheblich und versuchen, möglichst reifenschonend zu fahren. So erreichen wir am späten Nachmittag den Tankwa-Karoo-Nationalpark. Von der Rezeption sind es noch einmal 18 Kilometer bis zu den Elandsberg Cottages – großzügiger Grundriss, geschmackvolle Einrichtung, geräumiges Bad, ein Schlafzimmer mit bequemem Bett. Eine voll ausgestattete Küche mit riesigem Kühlschrank und Tiefkühler, dazu Klimaanlage. Der gemütliche, überdachte Sitzplatz ist wind- und wettergeschützt, ergänzt durch eine Kaminfeuerstelle mit Grill. Ein kleiner, privater Pool sorgt für zusätzliche Erholung.

Hier genießt man absolute Privatsphäre – die Distanz zum nächsten Chalet beträgt etwa 200 Meter. Vollkommene Ruhe, keine störenden Lichter in der Nacht, stattdessen ein spektakulärer Sternenhimmel. Da es im Park keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, muss man alle Lebensmittel selbst mitbringen.

Langsam entspannen wir uns und bereiten einen gemütlichen Abend vor: Gin Tonic zum Sundowner, während das Holz für den Braai bereits knistert. Lammsteaks, Bohnen und Salat, dazu eine feine Flasche südafrikanischen Weißweins. Den Sternenhimmel genießen, noch eine Flasche Rotwein öffnen und weiter in die funkelnde Nacht blicken.

Ein traumhafter Ort.                                                      VIDEO

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Wieder ein wundervoller Sonnenaufgang. Die Landschaft im Park ist unbeschreiblich schön. Er erstreckt sich über eine Fläche von rund 146.000 Hektar und ist bekannt für seine raue, trockene Umgebung, die Teil der größeren Karoo-Halbwüste ist – eine karge, wüstenähnliche Region mit weiten Ebenen, schroffen Hügeln und tief eingeschnittenen Schluchten.

Das Klima ist extrem: heiße Sommer mit Temperaturen über 40 °C und kalte Winter, in denen das Thermometer bis zum Gefrierpunkt sinken kann. Niederschlag ist äußerst selten. Ein abgelegenes, aber faszinierendes Reiseziel für Naturfreunde, Fotografen und Astronomie-Enthusiasten – schließlich gehört es zu den entlegensten Regionen Südafrikas.

Das Highlight sind die vielen 4x4-Strecken auf den rauen Schotterstraßen – darauf hatten wir uns besonders gefreut. Doch ohne Reservereifen wäre das zu riskant. Außer uns ist kaum jemand im Park, von dem wir im Ernstfall Hilfe erwarten könnten. Schweren Herzens beschließen wir daher, unseren Besuch einen Tag früher als geplant zu beenden.

Auch so liegen noch 300 Kilometer vor uns – davon 140 auf dieser höllischen Straße.

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Und es kommt, wie es kommen muss: Trotz einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und vorsichtiger Fahrweise ist nach knapp 100 Kilometern der nächste Reifen platt. Irgendwo im Nirgendwo, ohne weiteren Reservereifen, ohne Mobilfunknetz. Es ist 8:00 Uhr morgens, das Thermometer zeigt bereits 35 Grad, und ein höllischer Wind fegt über die Landschaft. Das kann ja heiter werden.

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Vor etwas mehr als einem Kilometer haben wir einen kleinen Kiosk passiert, ohne zu wissen, dass es sich um die ikonische Raststätte Tankwa-Padstal handelt. Also nehme ich eine Flasche Wasser und mache mich auf den Weg. Christine bleibt beim bzw. im Auto – mittlerweile ist aus dem Wind ein Sturm geworden.

Bei diesen Temperaturen ist der Marsch kräftezehrend, und in puncto Hilfe habe ich mir wohl zu viel erhofft. Die sprichwörtliche Hilfsbereitschaft erweist sich als eher mangelhaft: Nein, er kann nicht helfen. Nein, es gibt in der Umgebung keinen Reifenservice. Nein, es gibt kein Telefon – aber immerhin Wifi. So kann ich per WhatsApp mit dem Vermieter des Wagens telefonieren. Er verspricht, mit einem Ersatzrad und einen brauchbaren Wagenheber zu kommen, allerdings wird das fünf Stunden dauern.

Okay, immerhin ein Plan. Ich kaufe noch zusätzliches Wasser und mache mich auf den Rückweg zum Auto – denn nein, er kann mich nicht hinfahren.

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Nun beginnt ein langes und heißes Warten. Da Christine das Gepäck im Auto nicht unbeaufsichtigt lassen will, wechseln wir uns beim Bewachen unserer Habseligkeiten ab. Während der eine aufpasst, kann der andere zum "Padstal" zurückwandern und dort etwas Zeit im Schatten verbringen – fern vom höllischen Wind. Insgesamt dauert die Aktion zehn Stunden und entwickelt sich zu einer echten Geduldsprobe.

In dieser Zeit passieren gerade einmal drei Autos die Straße. Eine Frau, die mit ihrem riesigen Toyota Pickup unterwegs ist, fährt sogar dreimal vorbei und bietet jedes Mal ihre Hilfe an. Doch wir lehnen dankend ab – in der Hoffnung, dass der Autovermieter bald kommt. Nach fünf Stunden trifft er schließlich ein – mit einem soliden Wagenheber, aber ohne Ersatzreifen. Wir fassen es nicht! Er lädt die beiden defekten Reifen in einen Golf und fährt zur eine Stunde entfernten Werkstatt. Also heißt es erneut warten – diesmal für mindestens weitere zweieinhalb Stunden.

Nach über vier Stunden werden wir langsam nervös. Plötzlich taucht sie wieder auf: die Frau mit dem Pickup. Inzwischen kennen wir auch ihren Namen – Michelle. Sie hält in einer Staubwolke neben uns und lädt zwei Ersatzreifen ab. Unser vermeintlicher Retter hat nämlich selbst eine Reifenpanne – nur einen Kilometer von uns entfernt. Beim Vorbeifahren hat Michelle ihn entdeckt und kurzerhand die Reifen für uns mitgenommen.

Keine fünf Minuten später sind wir startklar. Doch inzwischen geht die Sonne bereits unter, und vor uns läge noch eine gute Stunde Fahrt. Wir sind erschöpft und haben keine Lust mehr, weiterzufahren. Zum Glück betreibt Michelle zehn Kilometer entfernt ein Camp für Motorrad-Enthusiasten, die gerne auf staubigen Straßen unterwegs sind – das Bike X Cape. Dort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, Essen und Wein. Dieses Angebot nehmen wir dankend an.

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Mit dem Werkzeug echt mühsam 

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Aber wenigstens der neue Wagenheber funktioniert

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Der lange Weg zum Padstal

Im Camp angekommen, bekommen wir die Hütte "Marc Márquez" – einfach, aber sauber, mit eigenem Bad und heißem Wasser. Perfekt, um den Sand des Tages abzuspülen.

Nach der erfrischenden Dusche werden wir mit einem gigantischen Sonnenuntergang belohnt. Mittlerweile hat sich auch der Wind gelegt, und wir freuen uns auf ein gutes Essen – und die eine oder andere Flasche Wein.

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Nach einem guten Frühstück verabschieden wir uns von Michelle, bedanken uns noch einmal für ihre Hilfsbereitschaft und nehmen die letzten 50 Kilometer Gravel Road in Angriff. Mit einem zusätzlichen Reservereifen fühlt sich die Fahrt deutlich entspannter an.

An der Kreuzung zur R46 ist es dann geschafft – endlich spüren wir wieder Asphalt unter den Rädern, und für die nächsten Tage werden wir ihn auch nicht mehr verlassen. Auf der Straße geht es noch 100 Kilometer weiter bis Tulbagh, einer malerischen Kleinstadt.

Die Church Street in Tulbagh besitzt die höchste Dichte an Nationaldenkmälern in einer einzigen Straße Südafrikas. Wann immer wir in der Gegend sind, schlendern wir durch diese Straße und bewundern die Häuser im kapholländischen Stil. Normalerweise gönnen wir uns auch einen kleinen Imbiss und einen der hervorragenden Weine, die hier in der Umgebung wachsen – doch dafür ist es heute noch etwas zu früh.

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Ende der Gravel Road

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Der Weg führt weiter nach Stellenbosch – knapp 100 Kilometer durch das wunderschöne Weinland am Kap, durch Wellington und vorbei an Paarl, stets flankiert von endlosen Weinreben.

Bevor wir unser Quartier beziehen, ist es Zeit für ein vernünftiges Mittagessen. Dafür kehren wir im Weingut Jordan mit seinem berühmten Restaurant ein – und werden nicht enttäuscht. Eine traumhafte Lage, perfektes Essen und ein hervorragender Wein – so kann der letzte Teil der Reise beginnen.

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Ja erholt sieht irgendwie anders aus, die letzten Tage waren schon sehr anstrengend aber das wird sich jetzt ändern.

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Übernachtet wird die nächsten beiden Tage in Aaldering, es ist mittlerweile das fünfte Mal das wir hier sind, jetzt gibt es auch einen Pool und das genießen wir für den Rest des Tages ausführlich.

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Lange ausschlafen, langsam in den Tag starten, ein üppiges Frühstück – und dann geht es zum Flughafen. Nein, die Reise ist noch nicht zu Ende, wir tauschen nur das Fahrzeug für die nächsten Tage. Da die staubigen Straßen hinter uns liegen, gönnen wir uns ein etwas bequemeres Auto. Wir bleiben der Marke treu, doch statt des alten Hilux holen wir uns einen neuen Fortuner.

Damit geht es ans Meer nach Gordon’s Bay. Der Himmel ist dunkelgrau und wolkenverhangen, und die erhofften Wale lassen sich nicht blicken – allerdings ist der März ohnehin nicht die beste Zeit, um sie zu sehen. Aber sie standen heute ohnehin nicht auf dem Programm. Ganz in der Nähe, in Somerset West, liegt das Weingut Waterkloof mit dem gleichnamigen Restaurant – die Nummer drei der besten Restaurants Südafrikas (2022 geschlossen). Chef Gregory Czarnecki begeisterte hier mit außergewöhnlicher, kreativer, kunstvoller und technisch präziser Küche, begleitet von einem grandiosen Blick über die False Bay.

Für das Mittagsmenü nehmen wir uns über vier Stunden Zeit. Danach geht nichts mehr – satt, glücklich und voller Eindrücke fahren wir die 30 Kilometer zurück nach Aaldering. Wir lassen den Tag entspannt im Pool ausklingen, öffnen noch eine Flasche Wein, erleben einen weiteren spektakulären Sonnenuntergang und schmieden Pläne für die letzten vier Tage.

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Waterkloof Restaurant

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Chef Czarnecki auf dem Weg zur Arbeit

Grandioser Blick auf die False Bay

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Wir wechseln noch einmal das Quartier und ziehen ins 40 Kilometer entfernte Franschhoek, in die La Cotte Farm, eine der ältesten Farmen in der Region, bereits 1694 erwähnt. Das Anwesen verfügt über verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten, darunter die Orchard Cottages, die von üppigen Weinbergen und majestätischen Bergen umgeben sind und einen unvergleichlichen Ausblick in alle Richtungen bieten. Wir haben Glück und können unser Cottage schon am Vormittag beziehen. Nachdem wir alles verstaut haben machen wir uns auf die Gegend zu erkunden.

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Unser Cottage

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2 Schlafzimmer, 2 Badezimmer, Wohnraum, Küche, große Terrasse, Pool...   Platz haben wir ausreichend

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Kreuz und quer durch das Weinland, ohne festes Ziel, landen wir irgendwann am frühen Nachmittag bei Hidden Valley Wines und versuchen auf gut Glück, einen Platz im Overture Restaurant zu ergattern. Seit 2007 zählt das Haus zu den besten Adressen Südafrikas. Die Küche zeichnet sich durch moderne Interpretationen traditioneller südafrikanischer Gerichte aus, wobei großer Wert auf lokal bezogene Zutaten und sorgfältige Zubereitung gelegt wird. Vieles wird hier über offenem Feuer gegrillt. (seit 2022 leider geschlossen)

Tatsächlich bekommen wir noch einen Tisch. Die Architektur des Restaurants ist minimalistisch gehalten, mit raumhohen Glasfenstern und einer großzügigen, überdachten Terrasse, die einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Weinberge und Olivenhaine bis hin zum Helderberg bietet. Wir lassen uns Zeit, genießen es einfach nur, zu sitzen, die Umgebung zu betrachten, gutes Essen und erlesene Weine – das Leben kann so einfach sein.

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Den restlichen Nachmittag verbringen wir entspannt in unserem Cottage – lesen ein wenig, probieren den Swimmingpool aus, genießen einen Sundowner und kochen am Abend noch eine Kleinigkeit.

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Heute steht das Hemel-en-Aarde-Tal auf dem Programm – eine malerische Weinregion, die sich in der Nähe der Küstenstadt Hermanus erstreckt. Sie ist besonders bekannt für ihre erstklassigen Chardonnay- und Pinot-Noir-Weine, die von der kühlen Meeresbrise des Atlantiks und den einzigartigen Böden profitieren. Über die R45 und den Franschhoek-Pass dauert die Fahrt knapp anderthalb Stunden, bis die Hemel-en-Aarde Road erreicht ist.

Es ist nicht unser erster Besuch hier – und wird sicherlich auch nicht der letzte sein. Über eine Strecke von etwas mehr als 30 Kilometern zieht sich das landschaftlich wunderschöne Tal bis nach Caledon, gesäumt von einigen der bekanntesten Weingüter der Region: Hamilton Russell, Creation Wines, Bouchard Finlayson, Ataraxia und Newton Johnson.

Das Wetter zeigt sich zwar nicht von seiner besten Seite, doch wir genießen die Zeit trotzdem und kehren mittags bei Creation Wines für einen kleinen Imbiss und eine Weinverkostung ein.

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Am Nachmittag müssen wir innerhalb der Anlage noch einmal umziehen. Eigentlich hatten wir ein kleineres Cottage gebucht, doch bei unserer Ankunft war es nicht frei. Deshalb haben wir die ersten zwei Tage im größeren verbracht und ziehen nun für die letzten beiden Nächte in das ursprünglich gebuchte. Kein großer Stress – den Großteil unseres Gepäcks haben die Mitarbeiter der Farm bereits übersiedelt, und das neue Cottage ist bis auf ein Schlafzimmer und ein Badezimmer weniger fast identisch. Den restlichen Nachmittag entspannen wir, denn am Abend haben wir noch Großes vor.

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Für den Abend haben wir uns etwas Besonderes ausgesucht: das Restaurant La Petite Colombe. Den großen Bruder kennen wir bereits von einer früheren Reise. Der Vorteil – wir können das Auto stehen lassen, denn in nur 15 Minuten Fußmarsch sind wir dort. (Mittlerweile ist das Restaurant allerdings ins Leeu Estate umgezogen.) Wir werden nicht enttäuscht: ein großartiges Menü und ein beeindruckendes kulinarisches Erlebnis. Unglaublich, welche Dichte an Spitzenlokalen diese Gegend zu bieten hat! Dazu genießen wir zwei herrliche Weine aus dem Hemel-en-Aarde-Tal – schließlich müssen wir nicht mehr fahren. Zufrieden und müde schlendern wir durch das nächtliche Franschhoek zurück nach Hause.

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Ein wundervoller Tag – noch einmal geht es kreuz und quer durch das Weinland: Paarl, Wellington, der Bains Kloof Pass und das Brandvlei Nature Reserve. Herrliche Landschaften und viel kapholländische Architektur begleiten uns. Ein spätes Mittagessen auf dem Weingut Tokara rundet den Tag ab, bevor wir nach Franschhoek zurückkehren und den Rest des Tages entspannt auf der Terrasse ausklingen lassen.

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Gestern Nachmittag und Abend waren noch einmal richtig entspannt: ein bisschen im Pool planschen, ein kurzes Nickerchen, ein perfekter Gin Tonic zum Sundowner und anschließend eine Flasche herrlichen Rotweins. Dazu der Blick auf den Sternenhimmel – ein Genuss, um den letzten Abend langsam ausklingen zu lassen.

Ein herrlicher Sonnenaufgang begrüßt uns am Morgen. Da unser Heimflug erst am frühen Abend geht, können wir den Tag noch ausgiebig nutzen. Am Vormittag schlendern wir ein letztes Mal durch den Ort, bevor wir mittags unser Gepäck fertig machen und alles für die Abreise vorbereiten. Doch ein letztes Highlight steht noch bevor.

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Noch einmal die südafrikanische Küche genießen – im Foliage, einem renommierten Restaurant, das sogar im Guide Michelin Erwähnung fand. Bekannt für seine innovative Küche, setzte das Restaurant großen Wert auf die Verwendung lokal gefundener Zutaten, die täglich frisch aus den umliegenden Wäldern und von kleinen Farmen der Region stammten. Es vereinte die Atmosphäre eines klassischen Bistros mit dem Charme eines modernen Bauernhauses. (Mittlerweile leider geschlossen.)

Wir lassen uns Zeit, entdecken die Speisekarte, von oben nach unten, in aller Ruhe und genießen dazu eine perfekte Flasche Weißwein – so kann ein genialer Urlaub zu Ende gehen.

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Die Fahrt zum Flughafen – etwa 70 Kilometer und eine Stunde Fahrzeit –, die Rückgabe des Mietwagens und der Check-in verlaufen unspektakulär. Auch der Nachtflug ist angenehm, obwohl wir diesmal keine Möglichkeit haben, auf Business upzugraden. In München frühmorgens verbringen wir noch einige Zeit mit Warten auf den Weiterflug nach Wien und lassen die Reise dabei noch einmal Revue passieren.

Mit unserer Fahrt in den Nordwesten haben wir die letzte Lücke geschlossen, die wir in dem Land noch erkunden wollten – eine spektakuläre Route mit dem Richtersveld-Nationalpark, dem Fish River Canyon in Namibia und dem Kgalagadi-Nationalpark. Doch es war auch eine sehr anstrengende Reise: lange Fahrzeiten, anspruchsvolle Allrad-Geländestrecken, die volle Konzentration erfordern, sowie mühsame und nervenzehrende Pannen – darunter drei platte Reifen innerhalb von 24 Stunden. Zum Abschluss gönnten wir uns eine entspannte Zeit im Weinland mit unglaublichen kulinarischen Erlebnissen.

Nächstes Jahr werden wir Südafrika einmal auslassen und uns nach neuen Zielen umsehen. Doch in zwei Jahren wollen wir zurückkehren – es gibt noch so viel zu entdecken. (Damals wussten wir noch nicht, dass die Pause wegen Corona und anderer Ereignisse länger dauern würde und wir erst 2023 wieder in „unser“ Südafrika reisen würden.)

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