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Colli Euganei 25

Spontaner Frühlingsausflug in die Euganeischen Hügel

Ende April 2025 zeigt sich das Wetter in unserer Heimat von seiner unfreundlichen Seite. Während es bei uns kühl und wenig einladend ist, locken weiter im Süden bereits Sonnenschein und angenehm sommerliche Temperaturen. Diese Aussicht verführt uns dazu, spontan einen Kurzurlaub zu planen und ein paar Tage nach Italien zu fahren.

Unsere Wahl fällt auf die Euganeischen Hügel, die nur wenige Kilometer südwestlich von Padua liegen. Umgehend stellen wir eine passende Route zusammen, prüfen mögliche Unterkünfte und sammeln die wichtigsten Informationen für den ersten Tag der Reise. Alles Weitere wollen wir flexibel unterwegs entscheiden – ganz nach Lust und Laune.

Mit dieser Vorbereitung im Gepäck machen wir uns auf den Weg

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Am 29. April beginnen wir wie gewohnt unsere Reise in den frühen Morgenstunden. Da wir jedoch nicht den gesamten Tag im Auto verbringen möchten – die Strecke bis nach Padua würde knapp sieben Stunden in Anspruch nehmen – haben wir uns entschieden, auf dem Weg nach Italien einen Zwischenstopp in sLovenia einzulegen.

Unsere Route führt uns über die Autobahnen A2, S36 und S37 sowie erneut auf die A2, vorbei am malerischen Wörthersee und der Stadt Villach. In Warmbad Villach verlassen wir schließlich die Autobahn und nehmen Kurs auf den Wurzenpass. Dabei darf ein kurzer Halt beim alten T34-Panzer auf der Passstraße, wie es für uns schon zur Tradition geworden ist, natürlich nicht fehlen.

Wir haben uns entschlossen, in die Julischen Alpen zu reisen. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir kurz hinter Kranjska Gora das Boutique Hotel Triangel im beschaulichen Ort Gozd Martulek.

Obwohl wir relativ früh am Tag ankommen, ist unser Zimmer bereits bezugsbereit. Nach einer kurzen Pause nutzen wir die Gelegenheit und brechen direkt zu unserer ersten Wanderung auf.

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Direkt hinter dem Hotel beginnt eine abwechslungsreiche Wandertour, die zum Spodnji Martuljek Wasserfall führt. Schon zu Beginn beeindruckt der Weg mit spektakulären Ausblicken auf die Mostnica-Schlucht. Die Strecke ist als Rundweg angelegt und misst knapp acht Kilometer, sodass man für die gesamte Route etwa zweieinhalb Stunden Gehzeit einplanen sollte.

Die Wanderung besticht durch eine herrliche, vielfältige Landschaft. Entlang des Weges gibt es zahlreiche wunderschöne Wasserfälle zu entdecken, die das Naturerlebnis zusätzlich bereichern. Die leichte Steigung sorgt nicht nur für eine angenehme Herausforderung, sondern bringt nach der langen Autofahrt auch wieder Schwung in die Beine.

Nach der Rückkehr ins Hotel lädt die Terrasse zum Entspannen ein. Bei einem guten Glas Wein genießen wir die wärmenden Sonnenstrahlen und beobachten, wie die Sonne langsam hinter den imposanten Bergen – Mangart, Jalovec, Mala und Velika Mojstrovka, Prisojnik, Razor und Škrlatica – verschwindet.

Den stimmungsvollen Abschluss des Tages bildet ein köstliches Abendessen. Die hervorragende Küche des Hauses wird nicht umsonst vielfach gelobt und rundet das Tageserlebnis perfekt ab.

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30. April, noch vor dem Frühstück nutzen wir das herrliche Wetter um entlang der Save spazieren zu gehen. Die frische Morgenluft und die friedliche Atmosphäre laden dazu ein, die Schönheit der umliegenden Natur in uns aufzunehmen. Dieser Moment gibt uns die Möglichkeit, die Eindrücke der wundervollen Umgebung bewusst zu genießen, bevor unsere Reise weitergeht.

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Für meine Reise hatte ich mir neue Sportschuhe eingepackt – wobei „neu“ in diesem Fall nicht ganz zutrifft. Die Schuhe standen tatsächlich bereits seit zehn Jahren unbenutzt im Schrank. Zwar hatte ich sie nie getragen, doch die lange Lagerzeit hat dem Material offenbar zugesetzt. Schon nach einer Stunde zeigte sich das Problem: Die Sohle löste sich und blieb am Boden zurück!

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Unsere Reise führte uns vorbei an Planica und weiter nach Italien ins Kanaltal. Ursprünglich hatten wir geplant, in Treviso einen kurzen Zwischenstopp einzulegen, um die Stadt bei einem kleinen Rundgang zu erkunden. Doch leider kam alles anders als gedacht: Der Verkehr auf den Straßen war außergewöhnlich stark, sodass wir bereits an den Mautstationen viel Zeit verloren.

Zu allem Überfluss ereignete sich kurz nach Venedig ein Unfall, der uns zusätzlich auf der Autobahn ausbremste. So mussten wir schweren Herzens unseren geplanten Besuch in Treviso aufgeben und entschieden uns stattdessen dafür, direkt zum Mittagessen weiterzufahren. Unsere Wahl fiel auf die Antica Trattoria Ballotta in Torreglia, einem charmanten Restaurant in der Nähe unseres eigentlichen Reiseziels. Dort konnten wir nach den Strapazen der langen Fahrt bei herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse entspannen und neue Kraft schöpfen.

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Das Colli Euganei ist mit etwa 250 km² nicht besonders groß – es entspricht ungefähr der Fläche des Leithagebirges. Für die kommenden Tage wählten wir die Casa Massaro Todeschini, in der Nähe von Montegrotto Therme, als Unterkunft. Dieses charmante, historische Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert wurde im traditionellen Landhausstil mit modernen, schlichten Akzenten restauriert und bietet insgesamt zwölf Apartments in einer ruhigen Straße.

Nach dem Bezug der Unterkunft erledigten wir noch einige Einkäufe, beschränkten uns dabei aber auf das Nötigste: Wasser und Wein. Da das Mittagessen recht üppig war, planten wir, den Abend in der Unterkunft zu verbringen und nicht mehr auszugehen.

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Um noch etwas Bewegung zu machen, entscheiden wir uns für einen Spaziergang zum Monastero Benedettino di San Daniele. Das Kloster befindet sich auf einem Hügel direkt hinter unserem Haus. 

Das ehemalige Benediktinerinnenkloster ist ein Ort von großer historischer, kultureller und spiritueller Bedeutung. Die ruhige Atmosphäre und die beeindruckende Aussicht über die Ebene von Padua machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Der Legende nach wurde das Kloster an jener Stelle errichtet, an der einst Reliquien des heiligen Daniel von Padua gefunden wurden. Erste urkundliche Erwähnungen des Klosters stammen aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Wir genießen die Stille des Ortes sowie den herrlichen Ausblick, der sich von dort bietet.

Zum Abschluss lassen wir den Tag bei einem Glas Wein auf der Terrasse ausklingen und freuen uns darüber, abends bei angenehmen Temperaturen draußen sitzen zu können.

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Am 1. Mai beginnen wir unser Besichtigungsprogramm bereits am frühen Morgen, um den Tag optimal zu nutzen. Unser erster Halt führt uns nach Arqua Petrarca, einem kleinen, außergewöhnlich gut erhaltenen mittelalterlichen Ort, der etwa 25 Kilometer südwestlich von Padua liegt.

Arqua Petrarca zählt offiziell zu den schönsten Dörfern Italiens und wurde mit dem Prädikat „Borghi più belli d’Italia“ ausgezeichnet. In den frühen Morgenstunden herrscht hier noch eine angenehme Ruhe, sodass wir problemlos einen Parkplatz finden. Anschließend machen wir uns auf zu einem Rundgang durch das idyllische Dorf und genießen die besondere Atmosphäre dieses historischen Ortes.

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Nur zehn Kilometer entfernt liegt Este, eine charmante Kleinstadt am südlichen Rand des Parco Regionale dei Colli Euganei. Este wird als Wiege der venetischen Zivilisation bezeichnet und nimmt einen wichtigen Platz in der Geschichte der Region ein. Bereits zwischen dem 10. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. war Este das Zentrum der venetischen Kultur. Archäologische Ausgrabungen belegen, dass hier eine hochentwickelte Zivilisation mit einer eigenen Sprache und Kunst existierte. In der Römerzeit entwickelte sich Este zu einem bedeutenden Handelsort. Im Mittelalter wurde Este zum Sitz der Markgrafenfamilie d’Este, die später nach Ferrara übersiedelte und dort eine der einflussreichsten Dynastien Italiens gründete. Im Laufe der Geschichte stand Este unter verschiedenen Herrschaften: Zunächst unter venezianischer, dann österreichischer und schließlich italienischer Kontrolle.

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Die Besichtigungen der beiden Orte haben letztlich deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir ursprünglich angenommen hatten. Es gibt einfach unglaublich viel zu entdecken und zu bestaunen. So ist es bereits früher Nachmittag geworden, als wir uns auf den Rückweg machen. Die besondere Stimmung des Feiertags ist dabei deutlich spürbar: Inzwischen sind die Straßen und Lokale belebt und gefüllt mit italienischen Familien, die den herrlich warmen Tag genießen.

Ein Platz in einem Restaurant oder einer Trattoria ist daher unmöglich zu bekommen – alles ist restlos belegt. Kurzerhand entscheiden wir uns, stattdessen etwas Käse, Prosciutto und frisches Brot einzukaufen. Mit unseren Köstlichkeiten kehren wir ins Hotel zurück und machen es uns auf der großen Terrasse gemütlich. Hier genießen wir die wohltuende Ruhe.

Außer uns ist nur ein weiteres Zimmer belegt, dessen Gäste noch mit ihren Fahrrädern unterwegs sind. So haben wir das gesamte Haus ganz für uns allein und können die Stille und Entspannung in vollen Zügen auskosten.

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Abends dann nochmal raus, nur vier Kilometer von unserer Unterkunft entfernt erhebt sich die Villa Draghi auf dem Hang des sogenannten „Monte Alto“. Von dort aus bietet sich ein freier Blick über die Thermenlandschaft sowie auf die umliegende Ebene und die sanften Hügel von Montegrotto Therme.

Der Ursprung dieses Ortes reicht bis ins 16. und 17. Jahrhundert zurück, als sich dort ein Adelssitz beziehungsweise eine größere Hausanlage mit Schwerpunkt auf Thermalanwendungen befand. In den Jahren 1848 bis 1850 entstand schließlich der heutige Bau. Die Villa Draghi ist stilistisch ein bedeutendes Beispiel neogotischer Architektur mit deutlichen Anklängen an die venezianische Gotik.

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Weiter nach Abano Therme, einer traditionsreichen Kurstadt am Fuße der Euganeischen Hügel. Dieser, einer der bekanntesten und ältesten Thermenorte Europas, blickt auf eine mehr als 3.000-jährige Geschichte zurück. Die Stadt ist berühmt für ihre heilenden Thermalquellen, luxuriösen Wellnesshotels, ihre eleganten Promenaden sowie die mediterrane Atmosphäre, die zahlreiche Besucher anzieht.

Unsere Erwartungen waren dementsprechend hoch – doch leider stellte sich bei unserem Besuch rasch Ernüchterung ein. Der versprochene Luxus wirkte auf uns überholt und schien irgendwo in den 1970er Jahren stehengeblieben zu sein. Auch die vielgerühmte mediterrane Atmosphäre konnten wir nicht wirklich spüren, und die „eleganten“ Promenaden überzeugten uns ebenso wenig. So war unser Stadtrundgang schneller beendet als gedacht; insgesamt hatten wir uns den Aufenthalt anders vorgestellt.

Dennoch fand der Tag einen versöhnlichen Abschluss: Am Abend genossen wir ein ausgezeichnetes Abendessen im Restaurant Aubergine, das uns die Enttäuschungen ein wenig vergessen ließ.

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Am 2. Mai brechen wir bereits früh am Morgen nach Padua auf, einer pulsierenden Universitätsstadt im Herzen Venetiens. Padua liegt nur etwa eine halbe Stunde von Venedig entfernt und fasziniert durch ihre einzigartige Mischung aus Geschichte, Kunst und typisch italienischem Lebensgefühl.

Die Stadt bietet zahlreiche Highlights, darunter die berühmte Scrovegni-Kapelle mit den Fresken von Giotto, die majestätische Basilika des heiligen Antonius sowie den weitläufigen Prato della Valle, einen der größten Plätze Europas. Besonders charmant sind die gemütlichen Gassen rund um die Piazza delle Erbe, in denen Cafés, Märkte und kleine Boutiquen zum Verweilen einladen.

Padua vereint kulturellen Reichtum mit jugendlicher Energie und ist damit ein ideales Ziel für alle, die das authentische Norditalien entdecken möchten. Wir lassen uns durch die Stadt treiben, genießen das besondere Flair und das perfekte Wetter.

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Ein wichtiger Hinweis für die Planung: Viele der bekanntesten Highlights werden selbstverständlich auch von zahlreichen anderen Touristen besucht. Es ist daher häufig unerlässlich, Eintrittskarten bereits im Vorfeld zu organisieren, um nicht – so wie es uns ergangen ist – vor verschlossenen Türen zu stehen.

Ein besonders prominentes Beispiel dafür ist die Scrovegni Kapelle in Padua. Doch auch verschiedene Villen in den Euganeischen Hügeln sind sehr gefragt , darunter etwa die Villa dei Vescovi oder die Villa Barbarigo. Um Enttäuschungen zu vermeiden, empfiehlt es sich also, Tickets für diese Sehenswürdigkeiten rechtzeitig zu reservieren.

Es ist ein ausgesprochen warmer Frühlingstag, das Thermometer klettert auf über 25 Grad. Nach mehreren Stunden intensiver Stadtbesichtigung fühlen wir uns entsprechend erschöpft. Daher fassen wir den Entschluss, eine kleine Ruhepause einzulegen und dafür zurück in unsere Unterkunft zu fahren.

Doch vorher machen wir noch einen Abstecher zum nahegelegenen Alimentari. Die Auswahl an Käse und Wurst ist dort einfach hervorragend, und auch die Regale sind mit den feinsten Tropfen aus ganz Italien befüllt. So ist die Vorfreude auf die bevorstehende Nachmittagspause gleich doppelt so groß.

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Am späteren Nachmittag möchten wir eines der berühmtesten Bauwerke der Umgebung besichtigen: das Castello del Catajo.

Nur rund zehn Kilometer entfernt, erhebt sich dieses eindrucksvolle Schloss in Battaglia Terme und zählt zu den bedeutendsten Adelssitzen Norditaliens. Häufig wird es als „König der venezianischen Villen“ bezeichnet.

Das Schloss wurde ab dem Jahr 1570 von Pio Enea I. degli Obizzi, einem wohlhabenden und einflussreichen Feldherrn, errichtet. Ursprünglich diente es als repräsentativer Landsitz und sollte den Machtanspruch der Familie Obizzi unterstreichen. Später ging das Castello in den Besitz der Este-Herzöge von Modena über und wurde zeitweise als Residenz genutzt. Im 19. Jahrhundert gelangte das Anwesen schließlich in den Besitz der Habsburger und blieb bis in die Neuzeit in adliger Hand.

Im Inneren des Schlosses beeindrucken mehr als 350 Fresken, geschaffen von Giambattista Zelotti, einem Schüler des berühmten Künstlers Veronese. Das Castello del Catajo liegt eingebettet in eine malerische Landschaft, umgeben von großzügigen Parkanlagen, Wassergräben und Alleen. Insgesamt ist das Schloss ein wahrhaft beeindruckendes Bauwerk, das Geschichte und Kunst in einzigartiger Weise vereint.

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Wir sind überwältigt von den zahllosen Eindrücken, die wir während unseres Besuchs gesammelt haben. Nachdem wir uns zuletzt noch einmal durch den weitläufigen Garten begeben, stellen wir fest, dass die gesamte Besichtigung mehr als drei Stunden in Anspruch genommen hat. Angesichts der Fülle an Details hätten wir vermutlich noch einmal so viel Zeit benötigen können, um auch nur ansatzweise alles aufzunehmen.

Als wir schließlich zurückkehren, sind wir so erschöpft, dass uns die Energie für einen weiteren Ausflug fehlt. Stattdessen entscheiden wir uns, den Abend gemütlich ausklingen zu lassen: Aus den Resten im Kühlschrank zaubern wir gemeinsam ein "besonderes" Drei-Gänge-Menü, öffnen eine gute Flasche Wein und verbringen die Zeit mit "anspruchsvollen" Spielen. So lassen wir einen ereignisreichen Tag in entspannt ausklingen.

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Am 3. Mai nutzen wir die hervorragenden Radwege in der Umgebung. Besonders praktisch ist, dass wir uns in Montgrotto Therme zwei E-Bikes ausleihen können. Mit diesen Rädern machen wir uns auf den Weg, um den gut ausgeschilderten Radweg rund um die Euganischen Hügel zu erkunden.

Die Strecke ist insgesamt etwa 70 Kilometer lang und weist lediglich 230 Höhenmeter auf. Das macht sie ideal, um die Region entspannt und entschleunigt kennenzulernen. Die gut ausgebaute Infrastruktur und die sanfte Topographie bieten optimale Bedingungen für eine angenehme Radtour.

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© komoot

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Der Radweg ist durchgängig gut ausgeschildert. Auch ohne die Nutzung elektronischer Hilfsmittel lässt sich die Route problemlos finden. Wer einfach den Schildern mit der Aufschrift "E2" folgt, kann sich sicher sein, stets auf dem richtigen Weg zu bleiben.

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Der Weg führt auch an den unzähligen Kanälen entlang, die das Land durchziehen. Bereits im Mittelalter begannen die Venezianer, Flüsse und Kanäle zu regulieren, um den Warenverkehr zwischen der Lagune und dem Festland zu verbessern. Im 16. Jahrhundert – in der Blütezeit der Serenissima – wurde dieses Netz ausgebaut und perfektioniert. Diese Kanäle sind ein wesentliches Element der venezianischen Wasserlandschaft, die das Festland mit der Lagune verband und den Handel, die Landwirtschaft und den Transport in Norditalien über Jahrhunderte ermöglichte.

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Es gibt zahlreiche Fahrradvermietungen in der Gegend – in unserem Fall Aerelli Bike, ein sympathischer Familienbetrieb. Eines der Räder war zwar nicht mehr das neueste, aber technisch einwandfrei. Auch hier gilt: rechtzeitig reservieren, denn die Nachfrage ist sehr groß.

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Die Abbazia di Praglia liegt nur wenige Kilometer von unserem Ausgangspunkt entfernt und stellt einen beeindruckenden ersten Halt dar. Das Benediktinerkloster befindet sich in der Nähe von Teolo und zählt zu den bedeutendsten Klöstern Norditaliens. Nicht nur für Gläubige, sondern auch für Architekturbegeisterte ist die Abtei von großem Interesse. Gegründet im 11. Jahrhundert, entwickelte sich das Kloster im Hochmittelalter zum größten Grundbesitz der gesamten Region. Architektonisch ist die Abbazia di Praglia ein herausragendes Beispiel für die monastische Baukunst der Renaissance mit romanischen und gotischen Ursprüngen.

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Die Villa Contarini Giovanelli Venier ist eine elegante venezianische Villa in der Ortschaft Vo’ Vecchio. Sie ist ein bedeutendes Beispiel für die ländliche Villenarchitektur des Veneto und besitzt zugleich eine bewegende Geschichte. Während der deutschen Besatzung Italiens (1943–1945) wurde die Villa zum Sammellager für Juden bestimmt, die aus der Region Padua und den Euganeischen Hügeln verschleppt wurden.

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Nach knapp zwei Drittel der Strecke ist es Zeit für eine Pause. Dafür eignet sich die Stadt Este besonders gut, die wir bereits vor zwei Tagen besucht haben. Allerdings ist der Eindruck vom Fahrradsattel aus noch einmal ein anderer und bietet eine neue Perspektive auf die Stadt.

Nach einer kurzen Stärkung am Piazza Maggiore machen wir uns bereit, die letzte Etappe unserer Reise in Angriff zu nehmen.

Das Castello Valbona wurde im 13. Jahrhundert errichtet und diente ursprünglich als Verteidigungsanlage. Seine Lage an der Grenze zwischen den Herrschaftsgebieten von Padua, Este und Vicenza war von besonderer strategischer Bedeutung. Die Hauptaufgabe der Burg bestand darin, das Tal sowie die Zugänge zu den Euganeischen Hügeln zu kontrollieren.

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Wieder führt der Weg an einem Kanal entlang. Dabei geht es vorbei an Monselice sowie an der historischen Villa Selvatico weiter nach Norden nach Bataglia Therme an einem der ältesten schiffbaren Kanäle Europas (urkundlich 1189 erwähnt). 

Der letzte Halt der Tour war beim Castello de Catajo. Eine Besichtigung des Schlosses fand diesmal jedoch nicht statt. Von dort führte der Weg weg von den Kanälen und weiter Richtung Westen.

Schon bald erreichten wir den Ausgangspunkt Montegrotto Therme, wobei der Kilometerzähler am Ende der Fahrt 69,6 Kilometer anzeigte. Trotz der zurückgelegten Strecke war die Runde nicht besonders anstrengend und mit den E-Bikes problemlos zu bewältigen.

Insgesamt handelt es sich um eine absolute Empfehlung: Der Großteil der Strecke verläuft auf Radwegen oder Nebenstraßen mit wenig Verkehr. Unterwegs erwarten einen zahlreiche wunderschöne Aus- und Ansichten, die die Tour zu einem besonderen Erlebnis machen.

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Am Abend machen wir uns erneut hübsch und folgen dem Tipp eines bekannten französischen Reifenherstellers, der uns zu einem renommierten Restaurant führt. Die Fahrt dorthin dauert ungefähr 20 Minuten. Unser Navigationssystem nimmt es dabei wieder einmal sehr genau und lotst uns auf eine abenteuerliche Strecke – teils führt der Weg über schmale Dämme entlang der Kanäle. Wir sind uns sicher, dass es eine bequemere Route gegeben hätte.

Das Restaurant Il Baretto in Albignasego gilt laut Beschreibung als „Tempel für alle, die klassische, traditionelle Fisch- und Meeresfrüchteküche lieben.“ Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht: Wir genießen köstliche Speisen, begleitet von einer ausgezeichneten Weinauswahl. Lediglich beim Service spüren wir, dass einheimische Gäste wohl etwas bevorzugt werden – als Touristen fühlen wir uns nicht ganz so willkommen. Dennoch lassen wir uns die Stimmung nicht verderben und verbringen einen rundum perfekten Abend.

Für die Rückfahrt wählen wir diesmal eine bequemere Strecke mit breiteren Straßen, was sich als deutlich angenehmer erweist. Die Fahrt dauert am Ende nicht länger als auf dem Hinweg.

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04. Mai wir müssen unsere ursprünglichen Pläne anpassen. Eigentlich hatten wir vor, noch einige Tage in der Gegend zu verbringen und die Umgebung ausgiebig zu erkunden. Allerdings machte uns die Wettervorhersage einen Strich durch die Rechnung: Bereits ab dem frühen Abend werden starke Regenfälle angekündigt, die laut Prognose auch in den kommenden Tagen anhalten sollen.

Um den verbleibenden Vormittag dennoch sinnvoll zu nutzen, werden wir die Brenta Villen besuchen. Im Anschluss daran, nicht wie ursprünglich geplant nach Chioggia weiterzufahren, sondern stattdessen direkt die Heimreise anzutreten.

Der Brenta-Kanal spielt eine bedeutende Rolle als Verbindung zwischen den Regionen rund um Venedig und dem Landesinneren. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert nutzten wohlhabende venezianische Patrizier die attraktive Lage des Kanals, um dort ihre Sommerresidenzen zu errichten. Diese Villen dienten ihnen als Zufluchtsorte, um dem städtischen Trubel in Venedig zu entkommen und die Ruhe des Umlands zu genießen.

Die charakteristischen Villen entlang des Kanals bestechen durch ihre eleganten Fassaden, weitläufigen Parkanlagen und direkten Wasserzugänge. Auch die Innenräume sind oft üppig und großzügig gestaltet. Viele dieser historischen Gebäude sind heutzutage öffentlich zugänglich. Sie werden als Veranstaltungsorte, Restaurants oder auch als Übernachtungsmöglichkeiten genutzt und bieten Besuchern einen Einblick in die venezianische Geschichte und Lebensart.

Unsere Besichtigung beginnt mit der Villa Pisani, der größten Villa im Veneto. Mit 114 Räumen beeindruckt sie durch ihre Größe und Pracht. Wir treffen bereits vor 09:00 Uhr ein und warten mit einer stattlichen Anzahl  weiterer Personen auf die Öffnung des Hauses.

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Bei unserer Ankunft stellen wir schnell fest, dass die Größe der Villen weit über unseren Erwartungen liegt. Die Besichtigung, einschließlich der weitläufigen Gartenanlage, nimmt mehr als zweieinhalb Stunden in Anspruch. Auch die Anzahl der Besucher wurde von uns deutlich unterschätzt. Bereits ab 09:30 Uhr treffen die ersten Busse ein, die jeweils über fünfzig Personen zur Besichtigung bringen. Ab 10:00 Uhr legten Ausflugsschiffe im Viertelstundentakt am Kanal an, wobei jedes Schiff mehr als hundert Personen an Bord hat. Als wir gegen 12:00 Uhr die Villa verlassen, sind die Räumlichkeiten und Gänge bereits von einer erstaunlichen Menge an Menschen bevölkert.

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Aufgrund des großen Andrangs begnügen wir uns damit, weitere Villen lediglich von außen zu betrachten. Ein ausführlicher Besuch ist unter diesen Umständen leider nicht möglich. Daher überlegen wir, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal herzukommen – vielleicht an einem Tag, an dem weniger los ist als an einem Sonntag.

Nach einigen kurzen Stopps am Kanal, fassen wir schließlich den Entschluss, nach Hause zurückzukehren.

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Als wir bei Mestre auf die Autobahn auffahren, werden unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Fast ausschließlich Fahrzeuge mit österreichischen Kennzeichen sind unterwegs. Der Feiertag hat für viele ein langes und zugleich sehr schönes Wochenende ermöglicht, doch nun wollen alle gleichzeitig wieder nach Hause.

Schon kurze Zeit später erreichte uns die Nachricht von einem acht Kilometer langen Stau an der Mautstelle Ugovizza. Angesichts dieser Situation entschieden wir uns, die Autobahn zu verlassen und nach Mortegliano zu fahren.

Hier besuchen wir eines unserer Lieblingslokale in der Gegend: Da Nando. Dort gönnen wir uns ein ausgedehntes Mittagessen. Zwar löst diese Entscheidung den Stau nicht auf, doch mit vollem Magen sind wir deutlich entspannter und können die Rückreise gelassener angehen.

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….und ja die Pause, die wir eingelegt haben, hat sich in vielerlei Hinsicht bezahlt gemacht. Nicht nur wurden wir kulinarisch verwöhnt und konnten uns stärken, sondern auch der Verkehrsstau hatte sich merklich aufgelöst, als wir schließlich die Mautstelle erreichen. Wir verlieren „nur“ zwanzig Minuten

Trotzdem können wir einen gewissen Neid nicht verbergen, wenn wir einen Blick auf die ganz rechte, gelbe Spur werfen. Diese speziellen Spuren sind ausschließlich für Benutzer des Telepass-Systems – einer elektronischen Mautbox – reserviert. Dort rollt der Verkehr kontinuierlich, ohne das lästige Stop-and-Go. Damit steht für uns fest, die Anschaffung einer Maut-Box wird unsere nächste Investition.

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