

SÜDAFRIKA 2015
Ja, wir tun es schon wieder. Kaum drei Monate ist es her, dass wir in Südafrika waren – in Cape Town im Dezember 2014, allerdings war es eine gänzlich andere Reise. Diesmal geht es um Natur pur hier im Osten dieses riesigen Landes. Wir wollen die Landschaft genießen und besonders die Tierwelt Afrikas beobachten. Auf unserer Reiseroute liegen fast nur Nationalparks, Nature Reserves oder Private Game Reserves: Madikwe, Marakele, Mapungubwe, Kruger Park, Sabi Sand usw.
Doch beginnen wir von Anfang an: Die Anreise erfolgt – wieder einmal – mit einem Nachtflug über Frankfurt. Wir landen frühmorgens, und nach den üblichen Einreiseprozeduren treffen wir den Vertreter der Mietwagenfirma, übernehmen den vertrauten Toyota Hilux und starten die Tour …
07. März 2015 Tag 1:
Nachdem wir den Hilux vollgetankt haben – dank der Doppeltanks fasst er insgesamt 140 Liter – fahren wir vom Johannesburger Stadtteil Benoni, wo sich das „Hauptquartier“ der Mietwagenfirma Zebra 4x4 Rentals befindet, am östlichen Rand von Jo’burg auf der R21 durch ein wenig einladendes Industriegebiet nach Norden.
Kurz vor Pretoria treffen wir auf die National Route 1, kurz N1. Diese führt von Kapstadt rund 1.980 Kilometer quer durchs Land bis an die Grenze zu Simbabwe.
Nach 80 Kilometern beginnt sich das Land langsam zu öffnen, der Verkehr wird weniger und die Luft riecht endlich nach Afrika – ein unbeschreibliches Gefühl.
Bei Kilometer 133 verlassen wir die Autobahn, wechseln auf die R101 und fahren durch Bela-Bela, berühmt für seine heißen, mineralreichen Thermalquellen, die das Herzstück der Region bilden und dem Ort seinen Namen geben („kochend kochend“ auf Nord-Sotho). Als beliebter Kur- und Ferienort zieht Bela-Bela viele Besucher an, die im etwa 53 °C warmen Wasser Linderung bei rheumatischen Beschwerden suchen.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Mabula Private Game Reserve im Waterberg, Limpopo. Für die rund 200 Kilometer benötigen wir fast drei Stunden.


Das Mabula Game Reserve ist ein 12.000 Hektar großes, malariafreies privates Wildreservat in der Waterberg-Region Südafrikas, bekannt für seine vielfältige Tierwelt (inklusive der Big Five) und zahlreiche Vogelarten. Wir sind nicht in der luxuriösen Lodge untergebracht, sondern haben uns für das Kwafubesi Tented Camp entschieden, das nur fünf Zelte bietet und eine echte „Out of Africa“-Atmosphäre vermittelt – mit privaten Terrassen und täglichen Safari-Fahrten in offenen Fahrzeugen.



Den Nachmittag nutzen wir, um langsam anzukommen und das Camp ein wenig zu erkunden – allzu viel gibt es dort allerdings nicht zu sehen. Am Abend geht es dann hinaus zu einer Pirschfahrt und zu den ersten Begegnungen mit der Tierwelt.

Lilac Breasted Roller - Gabelracke



Cape Buffolo - Kaffernbüffel


Blue Wildebeest - Streifengnu


Impala - Schwarzfersenantilope

08. März: Wir bleiben noch einen Tag zum Eingewöhnen. Das Wetter ist perfekt, und wir haben sehr gut geschlafen – allerdings nur bis 05:30 Uhr. Dann wurden wir zur Morgenpirschfahrt geweckt, und um Punkt 06:00 Uhr geht es auch schon los: vier Stunden kreuz und quer durch das Game Reserve mit einigen schönen Sichtungen.



Flap-necked Chameleon - Lappen-Chamälion


Kudu - Großer Kudu
Southern Yellow Billed Hornbill - Rotringtoko (Flying Banana)

Lorie (Go Away Bird)- Graulärmvogel

Burchell`s Zebra - Steppenzebra
Hippopotamus (Hippo) - Flusspferd



Nach der Rückkehr von der Morgenpirsch gibt es ein ausgiebiges Frühstück und danach eine längere Ruhephase, die wir nutzen, um die Vögel in der Umgebung unseres Zeltes zu bestimmen. Gegen 15:00 Uhr gibt es Kaffee und Tee mit einem kleinen Imbiss, und um 16:00 Uhr beginnt die Abendpirsch, die bis nach Einbruch der Dunkelheit dauert.




Guinea Fowl - Perlhühner

White Rhinoceros - Breitmaulnashorn


Hartebeest - Kuhantilope

Warthog - Warzenschwein

09. März: Nach einer weiteren Morgenpirsch und dem anschließenden Frühstück machen wir uns kurz vor Mittag auf den Weg zum nächsten Game Reserve. Die Strecke führt südwärts; wir entscheiden uns für die 30 Kilometer längere, aber vom Straßenzustand her auf jeden Fall bessere Route über die R516 und die R511. Nach 130 Kilometern und etwas mehr als zwei Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel.


Das Mziki Game Reserve ist ein eher kleines, persönliches Wildreservat. Wenn man große Parks wie den Krüger kennt, wirkt Mziki wie ein ruhiger Geheimtipp: weniger Trubel, engerer Kontakt mit den Rangern und eine angenehm entspannte Atmosphäre. Mziki liegt im Übergang zwischen Buschland, offenen Ebenen und Akazienwäldern. Die Landschaft ist nicht extrem wild oder rau – eher sanft, weit und goldfarben. Wir beziehen eines der Rondavels und genießen die Ruhe, die in dem kleinen Camp herrscht.



Am Nachmittag folgt wieder das gleiche Ritual: zuerst Kaffee und Kuchen, dann geht es zur Abendpirsch. Die Landschaft ist wundervoll, doch die Tierwelt zeigt sich eher selten – wir bekommen nur einige Antilopen und Vögel zu Gesicht. Aber so ist es nun einmal: Nicht immer hat man bei den Sichtungen das große Glück.



Tawny Eagle - Steppenadler (nicht 100% sicher)

Nach einer erneut sehr ruhigen Morgenpirsch machen wir uns bald auf den Weg. Ehrlicherweise hätten wir uns von diesem Gebiet etwas mehr erwartet. Vor uns liegen 220 Kilometer, teilweise über tückische Gravel Roads, vorbei an Sun City – einem riesigen Luxus-Freizeitkomplex in Südafrika nahe dem Pilanesberg-Nationalpark, bekannt als das „Las Vegas Südafrikas“. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir, kurz vor der Grenze zu Botswana, unser Ziel: das Madikwe Game Reserve.

Das Madikwe Game Reserve ist ein 75.000 Hektar (750 km²) großes Big-Five-Territorium (Big Five: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard). Das ehemalige Farmland wurde 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt; seit 1993 wurden rund 10.000 Tiere angesiedelt. Es gilt als verstecktes Juwel für intensive Safaris und verbindet Artenvielfalt mit malariafreiem Schutz sowie einem hohen Standard an Unterkünften und Service. Auf dem Gebiet befinden sich über 20 verschiedene Lodges. Wir haben uns für die Impodimo Lodge entschieden, die auf einem Hügel thront und atemberaubende Ausblicke bietet. Sie besteht aus acht Chalets – gemütlich, heimelig und dennoch luxuriös, gestaltet in modernen, aber erdigen Tönen. Da das Gelände nicht eingezäunt ist, können Tiere auch direkt auf dem Lodge-Areal gesichtet werden.





Auf der Nachmittagspirsch sehen wir dann auch die ersten Elefanten. Wir haben zudem Glück: Wir sind die einzigen Gäste auf diesem Fahrzeug und genießen damit praktisch eine Privattour. Die Guides können sich ganz auf unsere Fragen konzentrieren – besonders jene zur Vogelwelt.




Shaft-tailed whydah - Königswitwe


Lesser grey shrike - Schwarzstirnwürger

10. März 2015: Das Wetter zeigt sich an diesem Morgen nicht von seiner besten Seite: Es ist kühl, windig und ein feiner Regen liegt in der Luft, als wir aufbrechen. Doch die trübe Stimmung wird schnell wettgemacht. Vier Geparden liegen träge im Gras und schenken uns eine besondere Begegnung. In aller Ruhe können wir sie beobachten – die vereinzelten Regentropfen stören dabei kaum.








Gegen Mittag bessert sich das Wetter, und wir nutzen die Gelegenheit, am Pool des Camps etwas zu entspannen. Auf dem Rückweg zu unserem Haus erwarten uns bereits besondere Gäste: Klippspringer leisten uns auf der Terrasse Gesellschaft. Kurz darauf zieht eine große Elefantenherde mit etwa fünfzig Tieren an uns vorbei – einige von ihnen kommen bis auf wenige Meter heran. Still und regungslos sitzen wir auf unseren Stühlen, wagen kaum zu atmen. Ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.





KLippspringer - Felsenspringer




Die abendliche Fahrt durch die südafrikanische Wildnis verläuft zunächst ruhig. Die Tierwelt zeigt sich zurückhaltend, lediglich einige Gnus, Impalas und Kudus kreuzen unseren Weg. Diese relative Stille gibt uns ausreichend Gelegenheit, die Schönheit und Vielfalt der Landschaft ausgiebig zu bewundern und auf uns wirken zu lassen.
Erst auf dem Rückweg wird die Fahrt für einen kurzen Moment spektakulär: Im Schein des Handscheinwerfers taucht plötzlich das wohl seltenste und scheueste Tier Südafrikas auf – der nachtaktive Aardwolf. Diese Raubtierart aus der Familie der Hyänen ist mit einem Gewicht von 8 bis 14 Kilogramm der kleinste Vertreter der Hyänen. Der Aardwolf ist nur einen Augenblick lang sichtbar, leider reicht die Zeit nicht aus, um ein brauchbares Foto zu machen. Bis zu diesem Zeitpunkt war uns dieses Tier noch nie begegnet, und auch in den folgenden Jahren sollten wir auf unseren Safaris keinen weiteren Aardwolf zu Gesicht bekommen.






Aardwolf - Erdwolf


11. März: Der Tag beginnt mit einer weiteren Ausfahrt, bevor unsere Reise fortgesetzt wird. Die Guides haben angekündigt, uns etwas Besonderes zeigen zu wollen: In der näheren Umgebung wurde ein Rudel seltener Wildhunde gesichtet. Die Aussicht auf diese seltenen Tiere macht uns neugierig und voller Erwartung.
Um das Rudel aufzuspüren, steht zunächst eine etwa einstündige Fahrt bevor. Nach unserer Ankunft durchqueren wir für eine weitere Stunde das Gelände und folgen möglichen Fährten. Trotz intensiver Suche bleibt uns die Sichtung des Rudels leider verwehrt – die Wildhunde zeigen sich nicht. Die Tiere sind für ihre enorme Ausdauer und ihr großes Revier bekannt, das sie täglich bis zu 50 Kilometer durchstreifen.
Auch wenn wir diesmal kein Glück mit den Wildhunden haben, entschädigt uns die Fahrt durch die beeindruckende Landschaft. Während unserer Suche begegnen wir zahlreichen anderen Tieren. Besonders bemerkenswert ist die Sichtung eines alten Löwenmännchens.









Nach der ausgedehnten Suche nach den Wildhunden, die uns beinahe fünf Stunden in Anspruch genommen hat, können wir erst spät frühstücken. Entsprechend starten wir unsere Weiterreise erst kurz vor Mittag. Unser nächstes Ziel ist der Marakele Nationalpark. Obwohl dieser nur etwas mehr als 200 Kilometer entfernt liegt, gestaltete sich die Fahrt aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse als äußerst zeitaufwendig. Für die Strecke benötigten wir rund vier Stunden, sodass wir erst am frühen Nachmittag das Gate des Parks erreichen. Dadurch bleibt uns leider nur noch wenig Zeit, um den Park ausgiebig zu erkunden.




Der Marakele-Nationalpark liegt im Herzen der Waterberg-Berge und gehört zu jenen Orten, die sich leise entfalten – ohne Trubel, dafür mit umso mehr Atmosphäre. Schon die Anfahrt führt durch eine Landschaft, die sich langsam erhebt: sanfte Hügel gehen in zerklüftete Bergrücken über, Buschland wechselt sich mit offenen Grasflächen ab. Was Marakele besonders macht, ist dieser dramatische Landschaftswechsel auf engem Raum. Unten in den Ebenen begegnet man Elefanten, Büffeln, Nashörnern und Antilopen, während sich oben auf den Höhenzügen kühle Bergluft und weite Panoramablicke eröffnen. Von Aussichtspunkten aus reicht der Blick kilometerweit über das Waterberg-Massiv – eine Szenerie, die eher an Hochland erinnert als an klassisches Busch-Safari-Afrika. Begegnungen mit anderen Fahrzeugen sind selten, was Pirschfahrten besonders intensiv macht. Man hat oft das Gefühl, die Landschaft ganz für sich allein zu haben – ein Luxus, der im südlichen Afrika nicht mehr selbstverständlich ist.





Leider bleibt unsere Zeit zu knapp für eine intensive Rundfahrt. Dennoch nutzen wir jede einzelne Minute. So ist es bereits dunkel, als wir unsere Unterkunft in Thabazimbi erreichen. Nach insgesamt sieben Stunden Fahrt und nur 280 Kilometer Strecke, steigen wir in der Maroela Guest Lodge todmüde aus dem Auto. Wir essen nur noch eine Kleinigkeit, bevor wir erschöpft und zufrieden sofort schlafen gehen.
12. März: Wir starten früh am Morgen. Vor uns liegen etwas mehr als 400 Kilometer, laut Google eine Fahrt von knapp fünf Stunden. Doch diese Einschätzung erweist sich schnell als trügerisch. Die ersten 165 Kilometer auf der R510 verlaufen noch recht angenehm: eine asphaltierte Straße, vergleichsweise gut erhalten. Das ändert sich jedoch schlagartig, als wir auf die R572 abbiegen. Zwar ebenfalls eine Teerstraße, aber vermutlich die schlechteste in ganz Südafrika.
Die folgenden 200 Kilometer bis zur R521 werden zur Tortur. Großflächige Schlaglöcher, fehlender Belag und eine raue, stark beschädigte Fahrbahn zwingen uns selbst mit unserem Allradfahrzeug zu äußerster Vorsicht. Langsam und konzentriert tasten wir uns voran, stets bemüht, das Fahrzeug nicht zu beschädigen. Die Landschaft ringsum ist außergewöhnlich schön – doch dafür bleibt kaum ein Blick. Um der Erschöpfung entgegenzuwirken, wechseln wir uns stündlich am Steuer ab.
Am Ende werden aus den angekündigten fünf über sieben Stunden, bis wir endlich am Gate des Parks stehen.




Saddle Billed Stork - Sattelstorch, Great Egret - Silberreiher, Grey Heron - Graureiher, Little Egret - Seidenreiher, African Spoonbill - Rotgesichtlöffler, Sacred Ibis - Pharaonenibis und ??????????
Der Mapungubwe-Nationalpark im äußersten Norden Südafrikas ist ein Ort von stiller, fast ehrfürchtiger Schönheit. Hier, wo sich die Grenzen von Südafrika, Botswana und Simbabwe berühren, verschmelzen spektakuläre Landschaften mit tief verwurzelter Geschichte.
Die Landschaft ist geprägt von bizarr geformten Sandsteinhügeln, weiten Savannen und mächtigen Baobab-Bäumen, die wie uralte Wächter in der Hitze stehen. Mapungubwe ist nicht nur ein Natur-, sondern auch ein Kulturerbe von Weltrang. Hier befand sich einst eines der ältesten bekannten Königreiche im südlichen Afrika (ca. 900–1300 n. Chr.). Die archäologischen Stätten erzählen von einer hochentwickelten Gesellschaft mit weitreichenden Handelsbeziehungen. Tierliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten, auch wenn Mapungubwe leiser und ursprünglicher wirkt als die bekannteren Parks des Landes. Elefanten, Giraffen, Leoparden, Zebras und zahlreiche Antilopenarten bewegen sich durch die Landschaft, oft ohne die großen Menschenmengen. Vogelbeobachter schätzen die Vielfalt besonders entlang des Flusses.
Was Mapungubwe so einzigartig macht, ist seine Abgeschiedenheit. Die Stille, das warme Licht der Sonnenuntergänge und die Weite der Landschaft schaffen eine fast meditative Atmosphäre. Ein Park nicht nur für Wildtiere , sondern auch Raum für Geschichte, und zum Nachdenken und Staunen.


Baobab- Affenbrotbäume

Afrikan Hawk Eagle - Akazienadler ???

Vervet Monkey - Grünmeerkatze








Als wir um 18:30 Uhr zur Gateschließung den Park verlassen, sind wir absolut geflasht. Eine der großartigsten Landschaften, die wir bisher gesehen haben – und doch leider viel zu wenig davon. Rückblickend war die Reiseplanung in diesem Punkt nicht optimal: Sowohl der Marakele- als auch insbesondere der Mapungubwe-Nationalpark hätten deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient. In diese Ecke müssen wir definitiv noch einmal zurückkehren.
Zum Glück ist unsere Unterkunft nicht weit entfernt, denn wir sind inzwischen fast elf Stunden mit dem Auto unterwegs. In der Mopane Bush Lodge erwartet uns nach dem Abendessen noch ein informativer Vortrag über Skorpione und Schlangen. Und ja – ab jetzt werde ich beim Barfußgehen, vor allem am Abend, sehr viel genauer darauf achten, wo ich hintrete.
13. März: Nach einem stärkenden Frühstück machen wir uns erneut auf den Weg und folgen der R572. Dieser Streckenabschnitt erweist sich im Vergleich zum Vortag als deutlich angenehmer zu befahren, auch wenn die Straße nach wie vor von zahlreichen Schlaglöchern geprägt ist. Die Fahrt erinnert stellenweise an einen Slalomkurs.
Als wir Musina erreichen – den letzten größeren Ort vor der Grenze zu Simbabwe – verbessert sich der Straßenzustand merklich und entspricht wieder den "üblichen" südafrikanischen Verhältnissen. Wir wechseln zunächst auf die R508 und anschließend auf die R525. Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt kommen wir schließlich am Pafuri Gate an, dem nördlichsten Eingang zum Kruger Nationalpark. Nachdem wir die üblichen Anmeldeformalitäten erledigt haben, können wir endlich unser diesjähriges Abenteuer im Kruger Park beginnen.


Nichts besonderes auf diesen Straßen, die Umleitung führt durch das trockene Bachbett

Pafuri Gate der nördlichste Eingang zum Kruger Park
Alles hat reibungslos funktioniert. Zum ersten Mal liegen wir vor unserem Zeitplan und nutzen die gewonnene Zeit, um den nördlichen Teil des Kruger-Nationalparks zu erkunden. Ganz im Norden liegt die Pafuri-Region, die der Makuleke-Gemeinschaft gehört und vertraglich in den Kruger integriert ist. SANParks behält dabei die Naturschutz- und Parkhoheit, während die Gemeinde ökotouristische Konzessionen vergibt. Das Ergebnis sind kleine, exklusive Lodges mit streng limitierter Bettenzahl, bei denen ein hoher Anteil der Einnahmen direkt der lokalen Community zugutekommt.
Im Süden wird die Region vom Luvuvhu River begrenzt. Dorthin führt uns auch unsere erste Fahrt. Auf der Brücke über den Fluss befindet sich einer der wenigen Orte im Park, an denen man – abseits von Camps und Picknickplätzen – das Fahrzeug verlassen darf. Ein mit gelben Linien markierter Bereich zeigt genau an, wo man sich bewegen kann. Es ist eine willkommene Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten und die üppige Vogelwelt entlang der Flussufer in aller Ruhe zu beobachten.


White-backed vulture - Weissrückengeier



Nach den ersten Eindrücken in dem landschaftlich sehr schönen Gebiet begeben wir uns zu unserer Unterkunft. Die Gegend beeindruckt durch ihre natürliche Schönheit und lässt sofort ein Gefühl von Abenteuer und Ruhe aufkommen. Die Outpost Lodge erreicht man über einen fünf Kilometer langen, buckligen Zufahrtsweg, der bereits einen Vorgeschmack auf die Abgeschiedenheit der Unterkunft gibt. Die moderne Safari-Lodge ist bekannt für ihr zeitgenössisches Design, das aus einer gelungenen Kombination von Stahl, Holz und Stein besteht. Besonders hervorzuheben ist die atemberaubende 180-Grad-Aussicht über das Luvuvhu River Valley. Die Lodge verfügt über zwölf freistehende Suiten, die jeweils viel Privatsphäre bieten und durch lange Holzstege miteinander verbunden sind. Drei Seiten jeder Suite bestehen aus Wänden, die sich mit einer Art Rollladen vollständig öffnen lassen. Dadurch kann man die Suiten auch nachts offen lassen und hat so das Gefühl, unter freiem Himmel zu schlafen – ein grandioses Erlebnis, das die Nähe zur Natur besonders intensiv macht. Video






Ausblick von der Terrasse auf Luvuvhu River Valley
Bereits vor einem Jahr waren wir hier – Südafrika 2014 – und schon damals so begeistert von der Lage der Lodge und der umgebenden Landschaft, dass wir uns entschieden haben, erneut zwei Tage an diesem besonderen Ort zu verbringen. Ein weiterer Vorteil des Aufenthalts ist, dass man mit den Guides Strecken befahren und erleben kann, die Selbstfahrern verschlossen bleiben.
Grundsätzlich ist der Norden des Kruger-Nationalparks weniger tierreich als der Süden, weshalb sich die Ausfahrten hier häufig stärker auf Flora und Landschaft konzentrieren. So auch bei unserer Nachmittagsfahrt, deren Ziel eine Wanderung zum Lanner Gorge ist. Diese Schlucht zählt zu den spektakulärsten, zugleich aber oft übersehenen Landschaftsformationen im Kruger. Tief hat sich der Mutale River in das dunkle Basaltgestein eingeschnitten und eine dramatische Schlucht geschaffen, die einen völlig anderen Charakter zeigt als die typische Savannenlandschaft des Parks. Steile Felswände stürzen abrupt zum Fluss hinab – ein Ort zum Innehalten, Staunen und Fotografieren.


Stapelia gigantea - Riesen Aasblume


14. März: Gestern Abend verbrachten wir noch lange Zeit auf der Terrasse, genossen ein Glas Wein und bestaunten den beeindruckenden Sternenhimmel. Das Gefühl, morgens inmitten der Wildnis zu erwachen, ist einfach unvergleichlich – die Natur scheint direkt ins Zimmer zu reichen. Sehr früh am Morgen brachen wir zu einer Pirschfahrt auf, die uns diesmal zum Crooks Corner führte. Dieser Ort liegt im äußersten Norden des Parks und gilt als historischer wie landschaftlich besonders reizvoller Aussichtspunkt. Hier treffen die Flüsse Luvuvhu und Limpopo aufeinander und ebenso die Grenzen von Südafrika, Simbabwe und Mosambik. Im 19. Jahrhundert, bevor eine Polizeistation erbaut wurde, diente Crooks Corner als Zufluchtsort für Wilderer, Schmuggler und Gesetzesflüchtige. Sie konnten damals, insbesondere während der Trockenzeit, den nahezu ausgetrockneten Limpopo zu Fuß überqueren und so schnell in eines der Nachbarländer wechseln, um der Verfolgung durch Ranger oder Polizei zu entgehen. Von diesen Gesetzesflüchtigen erhielt der Ort seinen Namen.
In diesem Jahr ist der Fluss fast vollkommen ausgetrocknet. So konnten wir zu Fuß zwischen den Landesgrenzen umherlaufen und behaupten nun mit einem Augenzwinkern, schon in Simbabwe und Mosambik gewesen zu sein.





Die Raubtiere und Geier haben hier schon fast alles beseitigt....

Southern ground Hornbill - Rotgesicht-Hornrabe
Den Nachmittag verbringen wir auf unserer Terrasse und blicken ins Tal, mit dem Fernglas lassen sich in einiger Entfernung Elefanten, Antilopen und Giraffen beobachten. Nach einem kleinen Imbiss geht es am frühen Abend schon wieder hinaus. Ziel ist das sumpfige Gebiet des Fever Tree Forrest ein besonderer, fast magisch wirkender Ort. Er besteht hauptsächlich aus Fieberbäumen, die sofort durch ihre leuchtend gelb-grüne Rinde auffallen. Der Name „Fever Tree“ hat einen historischen Ursprung – und beruht auf einem Irrtum. Frühe europäische Siedler und Reisende in Afrika stellten fest, dass Menschen, die sich häufig in Gegenden mit diesen Bäumen aufhielten, oft an Fieber erkrankten. Man glaubte deshalb, die Bäume selbst würden das Fieber verursachen. Heute weiß man, das Fieber trat meist durch Malaria auf, die von den Mücken übertragen wurde und die Fieberbäume wachsen bevorzugt in feuchten, sumpfigen Gebieten – also genau dort, wo Mücken häufig sind.


Red Crested Korhaan - Rotschopftrappe


Little Bee-Eater - Zwergspint


15. März: Unsere letzte frühmorgendliche Ausfahrt führt uns noch einmal durch die afrikanische Landschaft, doch auch an diesem Tag bleiben die Begegnungen mit der Tierwelt eher zurückhaltend. Nur wenige Impalas kreuzen unseren Weg, und eine Warzenschweinfamilie ergreift hastig die Flucht, als wir uns nähern. Dennoch herrscht keine Stille: Zahlreiche Vögel lassen sich beobachten, und ihr Gesang begleitet uns durch die beeindruckende Weite der Landschaft. So nutzen wir die Gelegenheit, die Schönheit und Großzügigkeit der Umgebung noch einmal bewusst in uns aufzunehmen, bevor wir schließlich zur Lodge zurückkehren. Dort erwartet uns ein spätes Frühstück, das wir in entspannter Atmosphäre genießen. Anschließend beginnen wir, unsere Sachen zu packen und uns auf die bevorstehende Abfahrt vorzubereiten.




Kurz vor 10:00 Uhr machen wir uns auf den Weg. Vor uns liegen 250 Kilometer bis zum Olifants Rest Camp – eine Strecke, die uns einmal quer durch den halben Park, immer Richtung Süden, führt. Auf den ersten Blick klingt das machbar, doch im Park gelten andere Maßstäbe: Auf den Teerstraßen sind maximal 50 km/h erlaubt, auf den Gravel Roads sogar nur 40 km/h.
Und natürlich hoffen wir unterwegs auf möglichst viele Tiersichtungen. Jeder Halt, jede Beobachtung kostet Zeit – und genau das macht den Reiz dieser Fahrt aus. So vergeht schnell einmal eine Stunde wie im Flug. Bis 18:30 Uhr müssen wir im Camp sein, und während wir Kilometer um Kilometer zurücklegen, begleitet uns stets der Blick auf die Uhr und die Vorfreude auf alles, was uns unterwegs noch begegnen könnte.



Die ersten 50 Kilometer liegen erstaunlich schnell hinter uns – kaum eine Stunde vergeht, und auf der gut ausgebauten Teerstraße muss man sich regelrecht bremsen, um nicht unbewusst zu schnell zu fahren. Vorbei geht es am Baobab-Hügel, einem der landschaftlichen Wahrzeichen dieser Region, bis wir Klopperfontein erreichen.
Hier verlassen wir schließlich die Teerstraße und biegen auf den gleichnamigen Loop ab. Schon kurze Zeit später werden wir belohnt: Eine größere Elefantengruppe hat sich im Shikuwa-Fluss versammelt und sucht dort Abkühlung. Die grauen Riesen beim Spielen, Planschen und Trinken im Wasser zu beobachten, ist schlichtweg grandios – ein Moment, der uns innehalten lässt und den wir so schnell nicht vergessen werden.



Wieder zurück auf der Teerstraße legen wir nach rund 80 Kilometern am Picknickplatz von Babalala unsere erste Pause ein. Solche Stopps sind im Park Gold wert – jede Gelegenheit wird genutzt, um sich kurz die Beine zu vertreten, einen Schluck zu trinken und all die kleinen Dinge zu erledigen, denn man weiß nie, wie viel Zeit die nächste Etappe in Anspruch nehmen wird.
Kaum sind wir wieder unterwegs, wartet schon das nächste Highlight auf uns: unser erster Roadblock des Tages. Eine gewaltige Büffelherde, schätzungsweise über 400 Tiere, quert gemächlich die Straße. Ein imposanter Anblick – erst zum zweiten Mal erleben wir eine Herde dieser Größe. Geduldig warten wir, beobachten das dichte Gedränge aus Hörnern und dunklen Körpern, bis nach gut einer Viertelstunde auch die letzten Nachzügler im Busch verschwinden. Erst dann setzt sich unsere Fahrt wieder fort.




Heute überrascht uns die Hauptroute mit einer außergewöhnlich hohen Tierdichte. Vor allem Elefanten begleiten unseren Weg: Einzelgänger, kleine Familiengruppen und immer wieder größere Herden mit bis zu zwanzig Tieren tauchen am Straßenrand auf. Dazwischen kreuzen Zebras und verschiedene Antilopenarten unsere Route, mal in der Ferne, mal ganz nah. Jede Kurve bringt neue Eindrücke, die Strecke bleibt spannend und abwechslungsreich – und so vergeht die Zeit wie im Flug.

Waterbuck - Ellipsen-Wasserbock
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Unser Weg führt uns kontinuierlich weiter in den Süden. Nach einer Strecke von gut 200 Kilometern legen wir einen Zwischenstopp an der Letaba Bridge ein. Hier nutzen wir die Gelegenheit, uns die Beine zu vertreten und die wundervolle Landschaft zu genießen, die sich vor uns ausbreitet.




Nun verlassen wir die Hauptroute und folgen den Schotterpisten S46, S93 und S44. Der Weg führt uns vorbei am Von Wielligh Baobab – einem ganz besonders imposanten Vertreter seiner Art, der still und majestätisch in der Landschaft steht. Schließlich erreichen wir den Olifants River Viewpoint, einen der wenigen Orte, an denen man das Fahrzeug verlassen darf. Von hier aus eröffnet sich ein traumhafter Blick über den Olifants River, der sich ruhig durch die Weite der Landschaft schlängelt.
Es ist bereits relativ spät, doch bis zum Camp liegt nur noch eine knappe Viertelstunde vor uns. Also nutzen wir die Gelegenheit für eine kleine Pause, holen unsere Stühle aus dem Auto und lassen den Moment auf uns wirken. Um uns herum zirpen die Grillen – der Klang Afrikas –, während wir die Stille, die Weite und diesen besonderen Augenblick in vollen Zügen genießen.





Pünktlich, nur fünf Minuten vor dem Schließen des Gates, erreichen wir das malerische Camp Olifants im Krüger-Nationalpark. Dieses Camp ist besonders für seine spektakuläre Lage bekannt: Es thront hoch oben auf einer Klippe und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf den Olifants River. Die Umgebung gilt als einer der besten Aussichtspunkte im gesamten Park und lädt dazu ein, die Schönheit der afrikanischen Natur in vollen Zügen zu genießen.
Nachdem wir in unseren Bungalow eingecheckt haben, gönnen wir uns erst einmal eine erfrischende Dusche. Die lange Anreise hat uns müde gemacht, doch die Vorfreude auf den Abend motiviert uns, uns zum Abendessen aufzuraffen. Der Tag endet mit einem überwältigenden Sonnenuntergang, der die Landschaft in ein warmes Licht taucht. Erschöpft, aber glücklich ziehen wir uns schließlich zum Schlafen zurück und lassen die Eindrücke dieses besonderen Tages auf uns wirken.



Sharpe's Grysbok - Sharpe-Greisbock


16. März: Die heutige Etappe fällt vergleichsweise kurz aus: Auf direktem Weg wären es nur knapp 100 Kilometer. Doch wie so oft im Park entscheiden wir uns für einige Umwege – am Ende werden es rund 150 Kilometer, und genau das macht den Reiz aus.
Sehr früh am Morgen brechen wir nach einem einfachen Frühstück mit Kaffee und Keksen auf. Die Fahrt führt uns zunächst über die Schotterstraßen S92 und S90 in einem weiten Bogen zur Hauptroute H1-4 und zu unserer ersten Pause im Satara Camp. Auch heute gibt es unterwegs wieder jede Menge zu entdecken, sodass die Zeit wie von selbst vergeht.
Nach dem Tanken setzen wir unsere Reise in Richtung Süden fort, folgen der H1-3 bis zur S125. Von hier aus sind es nur noch 25 Kilometer bis zu unserem Etappenziel: Hamilton’s Tented Camp.




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Lilac Breasted Roller - Gabelracke
Das Hamiltons Tented Camp verspricht ein elegantes „Out of Africa“-Erlebnis und verbindet kolonialen Charme mit modernem Komfort. Eingebettet in eine 10.000 Hektar große private Konzession liegt das Camp inmitten unberührter Natur und bietet einen idealen Rückzugsort.
Das Camp verfügt über sechs erhöhte Zelt-Suiten, die über Holzstege mit dem zentralen Hauptbereich verbunden sind. Jede Suite ist im Kolonialstil eingerichtet und bietet zugleich den Komfort moderner Ausstattung. Die besondere Architektur und die liebevolle Gestaltung schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die das Gefühl vergangener Zeiten aufleben lässt.
Im Gegensatz zum Selbstfahren profitieren wir von täglichen Pirschfahrten in offenen 4x4-Fahrzeugen. Erfahrene Guides und Tracker begleiten die Touren und führen über exklusive Wege, die für private Fahrzeuge nicht zugänglich sind. Den Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse und beobachten Antilopen, die im ausgetrockneten Flussbett des Nwaswitsontso-Flusses umherstreifen.



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Am Nachmittag brechen wir zu einer weiteren Ausfahrt auf. Nur wenige hundert Meter vom Camp entfernt stoßen wir in einem ausgetrockneten Flussbett auf eine Gruppe Elefanten. Faszinierend beobachten wir, wie sie im sandigen Boden graben, bis sie schließlich auf Wasser stoßen – ein beeindruckendes Schauspiel.
Doch die Situation kippt, als unser Guide den Tieren etwas zu nahe kommt. Einem der Bullen gefällt das überhaupt nicht. Er beginnt mit deutlichen Drohgebärden, gefolgt von Scheinangriffen. Wir weichen nicht sofort zurück, und plötzlich wird der Elefant ernsthaft wütend. In diesem Moment bleibt nur noch die Flucht: Mit Vollgas rasen wir durch das sandige Flussbett und erklimmen hastig ein Ufer. Die Stoßzähne sind dabei nur noch wenige Zentimeter vom Fahrzeug entfernt.
Zurück bleibt ein Adrenalinschub – und die leise Frage, ob unser Guide in dieser Situation wirklich richtig gehandelt hat.





Und dann ist es endlich so weit: Unsere ersten Löwen im Kruger Park. Zunächst entdecken wir ein Pärchen mit zwei Jungtieren, die ausgelassen an einer Uferböschung miteinander spielen – ein berührender und zugleich faszinierender Anblick. Wenig später stoßen wir auf zwei männliche Löwen, die träge und vollkommen entspannt in der warmen Nachmittagssonne liegen.
Auch wenn unser Guide stellenweise den Eindruck hinterlässt, nicht immer ganz besonnen zu handeln, war diese Ausfahrt am Ende dennoch ein voller Erfolg – reich an Eindrücken, Begegnungen und unvergesslichen Momenten.




17. März: Bevor wir am Morgen noch einmal losfahren, beobachten wir eine Gruppe Impalas, die ruhig durch das Flussbett vor uns zieht. Ein stiller, beinahe meditativer Moment zum Tagesbeginn.
Kurz darauf brechen wir auf und kommen erneut an den Löwenmännchen vom gestrigen Nachmittag vorbei – und tatsächlich: Die beiden haben sich keinen Zentimeter bewegt. Gelassen liegen sie da, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Die frühen Stunden gehören an diesem Tag vor allem den Giraffen. Immer wieder kreuzen sie unseren Weg, elegant und anmutig, für uns gehören sie zu den schönsten Tieren Afrikas. Doch auch darüber hinaus hält die Morgenpirsch viele weitere Begegnungen bereit und macht den Start in den Tag einmal mehr zu einem besonderen Erlebnis.






Bushbuck - Buschbock

Leopard Tortoises - Pantherschildkröte

Baboon - Paviane

Grey Hornbill - Grautoko
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es wieder los: Wir steuern auf eines der Highlights der Reise zu. Wir fahren die Gravel Road südwärts, bis wir nach etwa 40 Kilometern die Teerstraße nach Skukuza erreichen – das größte Camp im Park mit eigenem Flughafen. Doch heute fahren wir nur hindurch und verlassen nach weiteren 80 Kilometern am Paul Kruger Gate den Park. Nur vier Kilometer später verlassen wir die gemütliche Route und biegen in die Newington Road ein. Diese Gravel Road fordert für die nächsten 15 Kilometer noch einmal unsere volle Konzentration, bis wir schließlich das Newington Gate erreichen – den Eingang zum Sabi Sands Game Reserve.
Sabi Sands ist einer jener Orte, die sich weniger wie ein Reiseziel anfühlen als vielmehr wie eine andere Welt. Direkt an den Krüger-Nationalpark angrenzend, geht das private Wildreservat nahtlos in dessen Landschaft über – ohne Zäune, ohne sichtbare Grenzen. Tiere bewegen sich frei, und genau das macht jede Safari hier so intensiv und authentisch.
Die Landschaft ist geprägt von offenen Savannen, Akazienhainen, dichten Buschlandschaften und dem Sand River, der dem Reservat seinen Namen gibt. Besonders in den frühen Morgenstunden liegt ein goldenes Licht über dem Busch, während sich Giraffen lautlos zwischen den Bäumen bewegen und Impalas im hohen Gras verharren. Abends färbt die untergehende Sonne den Himmel tiefrot, begleitet vom fernen Brüllen der Löwen.
Berühmt ist Sabi Sands vor allem für seine außergewöhnlich guten Big-Five-Sichtungen – insbesondere für Leoparden. Kaum ein anderer Ort in Afrika bietet so hohe Chancen, diese scheuen Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Dank erfahrener Ranger und Tracker, die jede Spur zu lesen wissen, entstehen hier Begegnungen, die sich tief ins Gedächtnis einprägen.
Gleichzeitig steht Sabi Sands für eine besondere Form von Luxus: exklusive Lodges, stilvoll in die Natur eingebettet, persönlicher Service und Safaris in kleinen Gruppen. Komfort und Wildnis existieren hier nebeneinander, ohne sich gegenseitig zu stören. Nach einem Tag voller Eindrücke endet der Abend oft am Lagerfeuer unter einem sternenklaren Himmel, begleitet von den nächtlichen Geräuschen des Busches.
Sabi Sands ist kein Ort für Eilige. Es ist ein Ort zum Innehalten, Beobachten und Staunen – ein Stück Afrika, das roh, elegant und zutiefst berührend zugleich ist.


Vom Gate aus sind es noch gut zehn Kilometer bis zu unserem Ziel: Leopard Hills. Es ist bereits unser dritter Aufenthalt in Sabi und unser zweiter in dieser Lodge. Beim letzten Mal wohnten wir in einer der hinteren Suiten mit Blick in den Busch. Mit einem kleinen Anflug von Neid hatten wir damals die vorderen Suiten bewundert, die einen herrlichen Blick auf das Wasserloch und die weite Ebene bieten.
Dieses Mal haben wir im Vorfeld unser Glück versucht – und tatsächlich: Man hat es möglich gemacht. Wir bekommen Suite Nummer 8, und sie bietet ganz klar die beste Aussicht der Lodge. Drei Nächte werden wir hier verbringen, erfüllt von Vorfreude auf die kommenden Abenteuer. Und ganz nebenbei genießen wir auch den Gedanken, nach vielen Tagen hinter dem Steuer nun einmal chauffiert zu werden – ein Luxus, den wir gerne annehmen.






Ab jetzt folgen die nächsten drei Tage einem festen, gut abgestimmten Rhythmus:
05:30 Weckruf
05:45 Kaffee
06:00 Abfahrt zur morgendlichen Pirschfahrt (je nach Sichtung 3–4 Stunden)
10:00 Frühstück
11:00–14:00 Ruhepause, Bushwalk oder zusätzliche Pirschfahrt
14:00 Leichter Lunch
15:30 Nachmittagskaffee
16:00 Abfahrt zur Nachmittagsfahrt (je nach Sichtung 4–5 Stunden)
21:00 Abendessen mit Blick auf das beleuchtete Wasserloch
23:00 Gute-Nacht-Trunk auf der eigenen Terrasse – der perfekte Ausklang


Das Besondere an diesen Pirschfahrten ist, dass man immer mit einem fachkundigen Ranger und einem Tracker unterwegs ist, die über ein unglaubliches Wissen zu Tierverhalten, Landschaft und Spurenlesen verfügen. Das ist ein wesentlicher Teil des Reizes – sie entdecken Dinge, die Laien leicht übersehen würden.
Die Fahrten finden in offenen 4×4-Geländewagen statt, wodurch man eine ausgezeichnete Sicht und stets die beste Position zum Fotografieren hat. Der Start erfolgt meist 30–60 Minuten vor Sonnenaufgang, da die Tiere in der frühen Morgenkühle am aktivsten sind. Anders als in vielen Nationalparks dürfen die Ranger auch abseits der Hauptwege fahren, um Tiere aufzuspüren.
Der Tracker, der vorne neben der Motorhaube sitzt, erkennt Spuren und Trittsiegel oft schon, bevor die Tiere überhaupt zu sehen sind. Pro Fahrzeug sind maximal sechs Gäste an Bord – das macht die Erfahrung persönlicher und intensiver. Für uns ist es immer wieder ein unglaubliches Erlebnis: Die Ranger können das Verhalten der Tiere sehr gut einschätzen und wissen genau, wann und wie nah sie heranfahren können, ohne Gefahrensituationen zu riskieren. Dadurch entstehen nahezu hautnahe Begegnungen mit der Tierwelt, die einen immer wieder sprachlos machen. Die Ranger stehen außerdem ständig über Funk miteinander in Kontakt, auch mit den anderen Lodges, um zu wissen, wo sich die außergewöhnlichsten Sichtungen ergeben. So hat man fast immer die Garantie, auf Löwen, Leoparden und andere Highlights zu stoßen. Zudem sind bei einer Sichtung nie mehr als zwei Fahrzeuge gleichzeitig anwesend, was das Gefühl von Exklusivität noch einmal deutlich verstärkt.




Auf den sechs Pirschfahrten, mittags lassen wir aus, es hat fast jeden Tag an die 40 Grad, machen wir über 1500 Fotos, selbst nach Selektion bleiben noch über 800 über. Hier folgt nun eine Auswahl der spektakulärsten Sichtungen. Wir beginnen mit den Elefanten.








In diesem Jahr hatten wir zudem zahlreiche Begegnungen mit Löwen. Dazu gehörten ein sich fortpflanzendes Pärchen an einem Damm, zweimal Familien mit Jungtieren im Flussbett des Sand Rivers, zwei Löwinnen mit ihren Jungen bei einem Festmahl sowie ein einzelnes umherstreifendes Männchen.











Eine besonders seltene und eindrucksvolle Begegnung in diesem Gebiet ist der Gepard. In einer Landschaft, die von einer hohen Dichte mächtiger Konkurrenten wie Löwen, Leoparden und Hyänen geprägt ist, hat er es schwer zu bestehen. Diese nehmen ihm nicht nur häufig die Beute ab, sondern stellen auch eine ernsthafte Bedrohung für seinen Nachwuchs dar. Entsprechend klein und fragil ist die Gepardenpopulation in dieser Region.









Einem Hyänenpärchen folgten wir mit dem Fahrzeug über mehr als eine halbe Stunde hinweg. Schritt für Schritt führte uns ihr Weg durch das Buschland, bis sie schließlich ihren Bau erreichten. Dort, gut verborgen und sicher geschützt, warteten vier Jungtiere auf ihre Rückkehr – ein seltener Einblick in das verborgene Familienleben dieser faszinierenden Tiere.





Auch einige Breitmaulnashörner kreuzten unseren Weg, stille Kolosse inmitten der weiten Landschaft. Die meisten von ihnen tragen heute kein Horn mehr – es wurde mit nicht giftigen Chemikalien entfernt, um sie für Wilderer weniger attraktiv zu machen. In ganz Sabi Sand wacht ein unsichtbares Netz aus moderner Technik über diese bedrohten Tiere: Wärmebildkameras, die selbst in der Dunkelheit sehen, die Earth-Ranger-Software, die Bewegungen analysiert, und unermüdliche Patrouillen am Boden.
Umso eindrucksvoller und bewegender war die Begegnung mit diesem einen Rhinozeros – mit vollständig intaktem, mächtigem Horn. Ein Anblick von roher Urkraft und seltener Schönheit, der sich tief einprägt und die Bedeutung jedes einzelnen geschützten Lebens spürbar macht.




Leoparden. Leoparden. Leoparden. Kaum ein anderes Tier prägt das Sabi Sand Reserve so sehr wie diese geheimnisvollen Jäger. In diesem Gebiet leben schätzungsweise mehrere Dutzend, vielleicht sogar über 80 Leoparden – eine außergewöhnlich hohe Dichte im Vergleich zu anderen Schutzgebieten.
In dem Areal, das wir durchstreifen, haben etwa zehn bis zwölf Tiere ihr Revier. Sie tragen Namen, sind den Rangern vertraut, ihre Wege und Eigenheiten bekannt. Während unserer drei Tage begegnen wir fünf verschiedenen Leoparden. Manche dieser Begegnungen sind flüchtig – ein lautloser Schatten, der im dichten Busch verschwindet. Doch zweimal haben wir das seltene Privileg, unterschiedliche Männchen über mehr als eine Stunde hinweg zu begleiten, ihre Bewegungen zu verfolgen, ihre Präsenz zu spüren.
Momente wie diese entziehen sich jeder Beschreibung – intensiv, erhaben und tief berührend.








Dann dieser ganz besondere Moment: die Begegnung mit dem Jungtier. Für uns zunächst vollkommen unsichtbar, wurde es vom wachsamen Blick des Trackers entdeckt. Etwa drei Monate alt, lag das Junge gut verborgen im dichten Busch – von der Mutter sorgfältig versteckt, während sie auf die Jagd gegangen war. Ein stiller, beinahe intimer Augenblick, der uns einen seltenen Einblick in das geheime Leben dieser scheuen Tiere gewährte.



Auch abseits der großen Raubtiere erlebten wir unzählige besondere Momente. Plötzlich fanden wir uns mitten in einer Herde von mehreren hundert Büffeln wieder, die ruhig und friedlich grasend an uns vorbeizogen – ein tiefes Grollen aus Atem, Hufen und Bewegung. Während einer Kaffeepause wurden wir aufmerksam von neugierigen Grünmeerkatzen beobachtet, ihre wachen Augen stets auf uns gerichtet. Dazu kamen unzählige Antilopen, eine schier endlose Vielfalt an Vogelarten und immer wieder neue, kleine Szenen, die das Bild dieser Landschaft vervollständigten – ein Reichtum an Leben, der einen staunen lässt.



White-fronted bee-eater - Weißstirnspint

Guinea fowl - Perlhüner

Nyala


Waterbuck - Wasserbock

Brown Hooded Kingfischer- Braunkopfliest

21. März: Viel zu schnell sind die Tage hier vergangen. Kaum hat man das Gefühl, wirklich angekommen zu sein, heißt es auch schon wieder Abschied nehmen. Im letzten Jahr fuhren wir von hier direkt zum Flughafen – rund sechs Stunden unterwegs, gefolgt vom unmittelbaren Heimflug. Zu viel auf einmal, zu hektisch, um die Fülle der Eindrücke wirklich wirken zu lassen.
In diesem Jahr entscheiden wir uns bewusst für einen anderen Rhythmus und nehmen uns noch ein paar Tage Zeit. Nach der letzten Morgenpirsch und einem letzten, üppigen Frühstück verabschieden wir uns – mit dem festen Vorsatz, zurückzukehren.
Nur 75 Kilometer trennen uns vom nächsten Ziel. Der Weg führt erneut durch das Newington Gate, über dieselbe holprige Straße zur R536, ostwärts durch Hazyview – ein lebendiger Urlaubsort, der Abenteurer, Naturliebhaber und Familien gleichermaßen anzieht. Von dort geht es immer weiter hinauf, hinein in die bewaldeten Hügel.
Und genau hier, verborgen zwischen Grün und Stille, wartet ein kleines Juwel: die Timamoon Lodge.


Auch die Timamoon Lodge kannten wir bereits von unserem Aufenthalt im vergangenen Jahr – und die Erinnerung daran war so eindrucksvoll, dass für uns feststand: Wann immer wir an der Ostseite Südafrikas unterwegs sind, soll diese Reise genau hier enden.
Die Lodge ist ein luxuriöses, zutiefst romantisches Boutique-Hotel, geprägt von einem außergewöhnlichen Stilmix aus marokkanischen, indischen und balinesischen Elementen. Eingebettet in eine üppige Waldlandschaft mit Blick auf den Sabie River, bietet sie individuell gestaltete Villen mit privaten Pools, knisternden Kaminen und exotischer Küche – ein Ort, der wie geschaffen ist für Paare und ruhesuchende Genießer.
Schon die Anfahrt ist Teil des Erlebnisses: Ein schmaler, einspuriger Waldweg führt steil hinab, dann über eine schmale Brücke direkt über den Sabie River. Nach der Eingangskontrolle geht es ebenso steil wieder bergauf zur Rezeption – als würde man Schritt für Schritt in eine andere Welt eintauchen.
Die sieben Villen verteilen sich großzügig über das weitläufige Gelände und schenken ein Höchstmaß an Privatsphäre. Den restlichen Tag verbringen wir entspannt am Pool, lauschen den Geräuschen des Waldes und lassen den Abend schließlich bei einem feinen Dinner im lodgeeigenen Restaurant ausklingen.
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22. März: Heute steht die Panoramaroute auf dem Programm. Da es sich um eine sehr touristische Angelegenheit handelt, starten wir frühmorgens, um zumindest einige der Sehenswürdigkeiten noch vor den Massen zu erreichen. Die Panoramaroute in der Provinz Mpumalanga gehört zu den eindrucksvollsten Reiserouten Südafrikas – eine Fahrt, die ihrem Namen alle Ehre macht. Sie schlängelt sich entlang der Abbruchkante des Highvelds und eröffnet immer wieder spektakuläre Ausblicke auf tiefe Schluchten, grüne Täler und scheinbar endlose Weiten.
Schon kurz hinter Graskop beginnt das Staunen: An Aussichtspunkten wie den Mac-Mac-Fällen oder God’s Window fällt der Blick hunderte Meter hinab in den subtropischen Lowveld. Bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zum Kruger-Nationalpark – heißt es zumindest. Heute jedoch hängen feuchte Nebelschwaden in der Luft und verleihen der Szenerie etwas Mystisches.
Ein Höhepunkt der Route ist der Blyde River Canyon, einer der größten und zugleich grünsten Canyons der Welt. Besonders markant sind die Three Rondavels, gewaltige Felsformationen, die an traditionelle afrikanische Rundhütten erinnern. Nicht minder faszinierend sind die Bourke’s Luck Potholes, wo über Jahrtausende wirbelndes Wasser runde Strudellöcher in den Fels geschliffen hat. Holzstege führen über tosende Flüsse und ermöglichen einen Blick aus nächster Nähe auf dieses beeindruckende Naturkunstwerk.









Den Abschluss bildet Pilgrim’s Rest, ein historisches, denkmalgeschütztes Goldgräberdorf in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga. Der Ort wirkt wie eine Zeitkapsel und bewahrt den Geist des 19. Jahrhunderts mit seinen historischen Gebäuden, Antiquitätenläden und Museen. Leider ist Pilgrim’s Rest für uns zu touristisch, und wir machen zudem eine unschöne Erfahrung mit den Autowäschern, die hier versuchen, Besucher abzuzocken. Unser Auto wurde gestern frisch gewaschen, daher lehnen wir das Angebot ab, das saubere Fahrzeug erneut waschen zu lassen.
Als wir einige Zeit später zurückkehren, wollen zwei Männer Geld von uns – allerdings nicht den üblichen Tarif fürs Autowaschen in Südafrika, sondern das Zehnfache. Es entspinnt sich eine hitzige Diskussion, die immer lauter wird, bis uns schließlich fünf Männer umringen und lautstark auf uns einschreien. Wir lassen uns davon jedoch nicht einschüchtern, steigen ruhig ins Auto und verlassen die Szenerie. Leider bleibt dadurch ein bitterer Beigeschmack an diesem sonst perfekten Tag zurück.

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Den letzten Nachmittag dieser Reise verbringen wir in vollkommener Ruhe am Pool, treiben mit den Gedanken davon und lassen den Blick über die üppige, sattgrüne Vegetation des Gartens schweifen. Das Licht wird weicher, die Geräusche des Waldes treten in den Vordergrund, und die Zeit scheint für einen Moment stillzustehen. Am Abend krönt ein letztes Candle-Light-Dinner diesen Abschied – leise, stimmungsvoll und voller Nachklang all der Erlebnisse, die diese Reise so besonders gemacht haben.






23. März: Der letzte Tag im Paradies. Unser Flug hebt erst am frühen Abend ab, und so bleibt uns noch wertvolle Zeit, in aller Ruhe zusammenzupacken, ein ausgiebiges Frühstück zu genießen und langsam Abschied zu nehmen. Jeder Handgriff geschieht bewusster, begleitet von dem leisen Wissen, dass diese Reise sich nun ihrem Ende nähert.
Vor uns liegen noch einmal rund 400 Kilometer bis zum O. R. Tambo International Airport in Johannesburg. Doch wir wählen nicht den direkten Weg. Stattdessen entscheiden wir uns für eine letzte, besonders eindrucksvolle Panoramastrecke: über den Long Tom Pass und durch Dullstroom, bis wir bei Belfast – heute eMakhazeni – schließlich auf die N4 Richtung Johannesburg treffen.
Der Long Tom Pass windet sich spektakulär durch die Drakensberg-Schichtstufe und folgt der R37 zwischen Sabie und Lydenburg (Mashishing). Auf 26 Kilometern schlängelt sich die Straße mit 66 Kurven über mehr als 670 Höhenmeter durch die Berge. Hinter jeder Biegung öffnen sich neue, weite Ausblicke, die Landschaft wirkt rau, ursprünglich und voller Geschichte. Der Pass trägt seinen Namen nach der mächtigen „Long Tom“-Kanone aus der Zeit des Burenkriegs – ein stilles Zeugnis vergangener Konflikte inmitten überwältigender Natur.
Ein würdiger, eindrucksvoller Abschluss dieser Reise, der noch einmal all das vereint, was sie so unvergesslich gemacht hat.








…und zum Schluss, auf den letzten Kilometern, scheint sogar der Himmel zu weinen. Feine Regentropfen begleiten uns, als wollten sie den Abschied noch einmal unterstreichen. Doch es ist kein trauriger Abschied, sondern ein leiser, dankbarer.
Keine Sorge, Südafrika – wir kommen wieder. Denn wie heißt es so schön:
Einmal Afrika – für immer im Herzen.
Der Virus Afrikanus ist unheilbar.
Wir kamen als Reisende und gingen verändert zurück.
Diagnose: Virus Afrikanus.
Virus Afrikanus:
Einmal infiziert, nie wieder frei.
Afrika reist nicht ab.
Es bleibt – wie ein leiser, unheilbarer Virus.